Zofingen Short - tiefgründige Verausgabung
Gesundheitlich war gestern der beste Tag seit zwei Wochen. Die vier Ruhetage haben sich also - obwohl mental schwierig - ausbezahlt. Zudem waren dadurch auch die Beine äusserst frisch.
Im Auto merkte ich dann, dass ich auch mental bereit war. Als ich realisierte, dass ich die Uhr zu Hause vergessen hatte, war mir das so ziemlich egal. Vollgas muss man eh geben, egal was die Uhr anzeigt. So musste ich mich halt rein auf das Körpergefühl verlassen.
Vor dem Start war ich richtig aufgedreht und ich konnte kaum erwarten bis es los geht. Beim ersten Lauf geht es gleich bergauf und - wie üblich bei Duathlons - gleich ordentlich zur Sache. Schon bald lief eine Dreiergruppe vorne weg.
Wo es hoch geht, geht es auch wieder runter. Downhill laufen ist meine Spezialität und diese wollte ich ausnutzen. So gelang es mir, die Verfolgergruppe auseinanderzureissen und unten waren wir noch zu zweit.
Auf der Steigung zur Runde 2 merkte ich dann zum einzigen Mal am ganzen Tag die bekannten Symptome am Atemapparat, aber ich konnte hindurch pushen.
Runter zum Stadion versuchte ich das Tempo wieder hochzufahren und wir holten noch einer der drei Ausreisser ein.
1. Lauf: 10km in 32:45 (keine Angst, der Lauf ist sicher kürzer als 10km, hat aber einige Höhenmeter drin)
Überraschenderweise gelang mit ein schneller Wechsel. Zum ersten Mal fand ich mich auf dem Rad in einer Situation, in welcher ich einfach an den Leuten dranbleiben musste und auch konnte. Wir reihten uns mit regelkonformem Abstand ein und ich merkte, dass ich dieses Tempo durchstehen konnte. Bei den Anstiegen testeten wir uns auch gegenseitig ein bisschen, doch nach 50 Kilometer waren wir drei wieder zusammen in der Wechselzone. Nur zwei Fahrer hatten uns überholt.
Das TT und die Scheibe machen sicher einiges aus. Ich fuhr sechs Minuten schneller als im Vorjahr, damals hatte ich ein RR mit Auflieger.
Rad: 50 km mit gut 500 hm in 1:23
In unserem Bereich wurde sehr fair gefahren und ich habe persönlich kein Drafting gesehen.
Ich hatte eine Flasche mit Sportgetränk dabei. Auf dem zweiten Teil hatte ich mächtig Durst. Daher nahm ich zu viel Kohlenhydrate auf - mehr als mein Körper verarbeiten konnte. Ich hätte die Flasche bei Halbzeit einfach gegen Wasser tauschen sollen, was ich aber verpasste, weil ich im Kopf schon in der Abfahrt steckte.
Den Preis bezahlte ich dann beim zweiten Lauf. Der ist zwar kurz, geht aber gleich mächtig berghoch. Ich hatte richtig Bauchschmerzen und meine beiden Begleiter zogen davon. Die Steigung war hart und ich hätte keinen Zacken zulegen können.
Vor dem Wendepunkt kamen mir nacheinander sechs Athleten entgegen. Als ich mich selber auf den Rückweg machte sah ich aber, dass mein Rang von hinten ernsthaft in Gefahr war. Ich versuchte noch einmal zuzulegen und es so gut wie möglich rollen zu lassen.
Lauf 2: 5km hoch und wieder runter in gut 21 Minuten
Total hinüber kam ich wieder ins Stadion und die Uhr zeigt 2:19:50. Dort musste ich zuerst mal Wasser trinken und mich hinlegen. Ich hatte wirklich ziemlich viel aus dem Körper rausgekratzt.
Mit dem 7. Rang Overall bin ich sehr zufrieden. Am zweiten Lauf muss ich ganz sicher noch arbeiten, auch im Zusammenhang mit der Verpflegung.
Auf das Jahreshighlight hin hat es also recht gut zusammengepasst. Das ist ja nie so sicher, wenn man im Training selber etwas herumhantiert.
Weil ich spät in die Saison gestartet bin, möchte ich in acht Wochen noch einen Halbmarathon laufen. Wenn es die Gesundheit zulässt, soll der auch richtig vorbereitet werden. Dabei werden sicher auch noch ein paar Bergläufe mitgenommen.
Im November ist dann aber endgültig Pause angesagt.
Grüsse
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10 km: 30:48 - hm: 1:06:40
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