Tja, gestern war es mal wieder so weit. Zwischen samstäglicher Hochzeitsparty, nächtlichem Spinnenkuchenfertigstellen und nachmittäglichem Kindergeburtstag am Sonntag stand ich also am Sonntag pünktlichst zum Start um 9.05 auf der Matte.
Der Schlafmangel war deutlich zu merken, die hackenschuhgeschädigten Füße muckten bereits beim Betreten der Wechselzone.
Na, immerhin hatte ich am Samstag reichlich Kohlenhydrate gespachtelt.
Trotz der etwas „widrigen Umstände“ entschied meine Family sich – sehr zu meiner großen Freude – mich zu begleiten. Schööööööön!!! Allerdings musste ich versprechen mich zu beeilen… 2:20 kündigte mein Mann an, woraufhin ich ihn noch einmal liebevoll knutschte und mich zum Schwimmstart begab…
Das Schwimmen startete irgendwo mitten im Wasser, fein. Da war ich ja flexibel. Ich hatte mir vorgenommen beim Schwimmen heute mal nicht sonderlich auf die „Schwimmschönheit“ zu achten, schließlich sollte es ja keine Stilnoten geben, sondern bewusst mal mit etwas höherer Zugfrequenz zu schwimmen. Damit hatte ich in der letzten Woche mal etwas herumexperimentiert und es fühlte sich eigentlich gut an. Ich sortierte mich am Start nicht allzu defensiv ein, bezog nur mäßig Prügel und hatte schnell meinen Platz im Feld gefunden. Also „Feld“ … wir starteten mit genau 40 Damen, von daher war das „Feld“ eher klein und das Geprügel hielt sich eh in Grenzen.
Ich hatte relativ schnell einen Rhythmus gefunden und schwamm so vor mich hin. Versuchte
immer wieder die Zugfrequenz eher erhöht zu halten, zweifelte zwischendurch
immer wieder, ob das irgendwas bringen würde. Trotzdem die Strecke ein recht simpler Dreieckskurs war, fiel es mir
immer wieder schwer, nicht irgendwo rechts ins Gebüsch zu schwimmen. Verdammt – wo war das Problem!? Keine Ahnung. Die zweite Runde näherte sich dem Ende, endlich, ich freute mich aufs Radeln. … aber was war das!?!? KRÄMPFE!!!! Neeeeee, sowas kenne ich doch nur vom Hörensagen… VERFLUCHT! Zum Glück waren es nur noch schätzungsweise gut 200m, die legte ich also leise fluchend und überwiegend brustschwimmend zurück.
Erklomm das Ufer, trabte zu meinem Radl.
Die Wade fühlte sich weiterhin nicht sonderlich gut an, aber zum Radeln würde es zunächst mal reichen und bis zum Laufen war es ja noch etwas hin … das war echt mal wieder der untrübliche Optimismus der BuntenSocken…
Nach einem für meine Verhältnisse flotten Wechsel schwang ich mich also aufs Radl und war gespannt, wie sich das so auf den folgenden 6(!!!) Radrunden entwickeln würde, nicht zuletzt da 5 Minuten vor uns die LaLi-Herren gestartet waren und der Asphalt dort vermutlich schon glühte…
zu meiner Freude stellte ich aber fest, dass eigentlich alles prima war, überholen und überholt werden
(selbstverständlich nur von den Herren der Schöpfung…) war problemlos möglich und – erwartungsgemäß – Radeln lief.
Stop, das mit dem überholt werden muss ich noch kurz relativieren, einen knappen km vor dem Ziel lieferte ich mir tatsächlich noch ein kleines radelndes Duell mit einer Mitstreiterin, die von hinten angedüst kam… vermutlich hätte ich bis zum Ende mithalten können, entschied aber, dass es nicht übermäßig clever sein würde nun noch einmal Vollgas zu geben. Diese Dame sollte später auch mit der schnellsten Radzeit in der Ergebnisliste geführt werden, sie hatte es wohl verdient. Ich erreichte also ein zweites Mal die Wechselzone… der Sprecher faselte derweil was von „… zweite Frau…“ Wow! Ich war mit zwar nicht sicher, wen er nun tatsächlich meinte, war aber auch nicht so entscheidend, klar war aber, dass ich ganz gut im Rennen lag
Auch der zweite Wechsel verlief ungewohnt zügig und problemlos, ich spurtete wieder los und erreichte fast zeitgleich mit der Dame, die nach offenbar grandiosem Radeln kurz vor mir die Wechselzone erreichte, den Start der Laufstrecke. Zunächst heftete ich mich an ihre Fersen, wild entschlossen, sie nicht ziehen zu lassen

… allerdings stellte ich bereits nach wenigen Metern fest, dass ich heute offenbar die besseren Laufbeine haben sollte und zog kampfeslustig vorbei. Nein, nicht, dass meine Beine sich wirklich gut anfühlten, aber immerhin lauffähig und auch die beim Schwimmen zickende Wade war zunächst vergessen. Mein Laufstil fühlte sich trotzdem an wie der einer Ente oder ähnlichem Watscheltier … zum Glück kam es auch hier ja nicht auf Schönheit an… Im Hinterkopf immer wieder die Worte des „Moderators“ versuchte ich meine zunehmend unwilliger werdenden Beine aus der Reserve zu locken. Dummerweise war schon in der zweiten Runde (von vier) auch der Kopf nicht mehr vollständig auf meiner Seite sondern eher auf der der Beine, stellte ich nämlich spontan beim zweiten Wechsel fest, dass ich vergessen hatte mir mein „Laufgel“ noch in die Laufschuhe zu legen und so lagen nun gefühlt endlose 10km ohne Verpflegung vor mir… meine Family hatte sich zwischenzeitlich an der Laufstrecke postiert, die Kids machten in jeder Runde mega-Lärm: „Mama, Mama!!!“

unterstützt von allem möglichen anderen Krachmachergedöns. Peitschten mich weiter. … meine Hoffnung wenigstens etwas Isoplörre am Verpflegungsstand abzugreifen zerschlug sich rasch, dort gab es nämlich nur Wasser. MIST!!! Nein, es ist ja nicht so, dass es gänzlich unmöglich wäre auch die 10km auf einer OD ohne Verpflegung zu besiegen, aber Ihr wisst ja, letztendlich ist alles Kopfsache … und der Kopf hatte nun eine hervorragende Ausrede. ABER ICH WOLLTE WEITER!!!!! UND ZWAR SCHNELL!!! DIESE BESCHEUERTEN 10KM!!!!!!!!!!! Die Beine fühlten sich zunehmend grottiger an, da sich aber auch zu Beginn der dritten Runde noch keine weitere Dame in Sichtweite (also hinter mir) befand, schaltete auch das Hirn wieder um, kämpfte ab sofort wieder auf meiner Seite und machte den Beinen Beine
Abgekämpft. Zufrieden. Happy. Meine Family empfing mich grinsend im Ziel. Akku leer. So leer, dass mich nicht einmal die am Finisherbuffet liegende Schokolade – drei unterschiedliche Sorten!!! – locken konnte, geschweige denn die Gewürzgurken
… und nun haltet Euch fest:
Schwimmen (1500m … waren es echt so viel???): 26:30!!!!!! Rekoooooord!!! Immerhin 9. Schwimmzeit der 40 LaLi-Ladies
T1: 1:45. 18., nicht übermäßig schnell aber für meine Wechselverhältnisse alles gut.
Radeln: (40km … auch hier bin ich mir nicht sicher, ob es nicht ein oder zwei km weniger waren!?): 1:04:43. Zweitbeste Radzeit bei den Damen – läuft!
T2: 1:01, 6. Zeit … vermutlich angespornt durch die Tatsache, dass ich wusste: die Dame vor mir kann noch nicht weit sein!
Run: 46:50 – tippi-toppi! 5t beste Laufzeit und auch nur 1:41 langsamer als die am schnellsten gelaufene Dame.
Macht insgesamt einen zweiten Platz mit einer für mich unfassbaren Zeit von
2:20:46!!!
… nun heißt es die Gräten bis zum nächsten Sonntag wieder zu sortieren. Dort sollen in HH ENDLICH die 2:40 fallen!!!
