Gabs früher schon Mixtapes oder ist das ne neudenglische Wortschöpfung?
Ich hab natürlich alle neuen LPs sofort beim ersten Mal anhören direkt auf Kassette überspielt damit sie erstens nicht leiden, zweitens natürlich besser im Auto oder Walkman abzuspielen ist, mir davon abgesehen aber auch schon immer meine Lieblingssongs auf einer zusammengemischt, würd jetzt allerdings nicht die Hand dafür ins Feuer legen, das 'Mixtape' genannt zu haben.
Nebenbei: hier schüttets schon wieder wie aus tausend Trompeten, die nächsten Wochen gibts zumindest hier sicherlich mal kein Dürreproblem.
Und was das Skifahren angeht: das Absurde ist ja, dass wir hier vor Ort erstens erstmal Schnee bräuchten, um zweitens überhaupt auch mal einen der beiden Lifte im Spessart anzuschalten und selbst wenn es soweit nochmal kommen sollte, sind die Hänge immer noch so flach, dass ich eher mal gar nicht mitm Akja operieren würde, sondern schlicht mitm Quad den Hang rauffahren würde.
Das steht in krassem Gegensatz zur Ausbildung, wie auch solcherart Spezialitäten wie Tourenplanung oder auch Skitourengehen.
Ich glaub, das ist in erster Linie dem Ehrgeiz unseres Regionsoberausbilders geschuldet, und dass der draufhinarbeiten will, dass die Berchtesgadner oder Allgäuer nicht weiter milde über uns Flachlandbergwachtler lächeln.
Ob der Plan aufgeht, lass ich mal offen. Sicher gibts ein paar junge Wilde, die ganz gut Skifahrn können oder sich ihr Studium im Winter gar als Skilehrer finanzieren, aber die sind schon währendm Studium kaum da und zur Verfügung und hinterher auch nicht unbedingt öfter bzw. einige bereits komplett weg.
Ob ich bei unserer derzeitigen Ausbildung überhaupt nen Pfifferling in die investieren würde, wenn ichs zu entscheiden hätte, lass ich an der Stelle mal offen...
Das läuft bei uns halt komplett anders als ichs jetzt wieder im Bayerwald gesehen hab. Die treffen sich an nem ausgemachten Termin mit Ausbildern und Teilnehmern und ziehn ihr Ding durch, kost nix ausser Zeit der Leute und Sprit für die Anfahrt, bei uns sinds durchgestylte Wochenenden wo die Bereitschaft pro Nase satt dreistellig abdrückt.
Die Bayerwäldler orientieren sich hart an den realen Anforderungen, die die Jungs und Mädels dann tatsächlich bei denen brauchen, bei uns fliegste gerne auch mal wegen vollkommen irrelevanten Zeug durch, die Bereitschaft schickt dich dann halt im nächsten Jahr eben erneut wieder zweimal (pro Ausbildungsbereich, wohlgemerkt) auf diese Wochenenden zu je knapp nem Taussie und lamentieren dann, wenn die Kohle knapp wird.
Also wer spenden oder Fördermitglied werden will, dem/der lass ich gern die betreffenden Infos zukommen...
Ich hab davon nix ausser meine Ruhe, meine Ausrüstung, egal ob ich die auch privat nutze oder nicht, löhn ich dennoch selber.
Im besten Fall können wir neue Anwärter finanzieren, denen ich meinen gebrauchten Krempel verscheppern kann...
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Living people eat dead mushrooms, living mushrooms eat dead people.
Wir müssen ja nun dienstlich auch immer wieder "trainieren". Auch hier finde ich es unglaublich putzig, wenn sich irgendwelche Theoretiker Lerninhalte ausdenken, die in der Praxis aufgrund verschiedenster Umstände gar nicht angewendet werden können.
Aktuelles Beispiel:
Neues Ausbildungskonzept für uns "Pseudospezialeinheit" sieht vor, dass wie im Rahmen der Zugrifftechniktrainings auch das Boxen erlernen sollen. Was für ein Blödsinn. Als wenn ich mich dienstlich auch nur irgendwie auf einen Faustkampf einlassen würde. Ich werde nicht dafür bezahlt fair zu kämpfen, sondern um Einsatzlagen zu bewältigen und dafür habe ich Einsatzmittel. Ich zücke ja auch nicht mein Messer, wenn jemand mit nem Messer auf ich zurennt, in der Hoffnung in nem Messerkampf zu gewinnen.
Und bei euch ist es ja noch was wichtiger mit den örtlichen Gegebenheiten zu üben und diese für sich zu nutzen. Da ist es eben in weniger unwegsamen Gelände doch viel wichtiger mit entsprechendem Bergungsgerät agieren zu können. Wie es eben woanders vieleicht wichtiger ist, gerade die Leute dort wegzubekommen, wo man eben mit Gerät nicht hinkommen kann.
Oder sind diese "Lehrgänge" universal und du könntest als sagen wir mal Sauerlandbergwachtler auch ohne weiteres in den Alpen im hochalpinen Bereich bei der Bergwacht anfangen?
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
So quasi nach dem Motto 'mit nem Messer zu ner Schiesserei gehn...'
Zitat:
Zitat von noam
Oder sind diese "Lehrgänge" universal und du könntest als sagen wir mal Sauerlandbergwachtler auch ohne weiteres in den Alpen im hochalpinen Bereich bei der Bergwacht anfangen?
Ja nein.
Neulich so ne Serie vom MDR über die BW in der Sächsischen Schweiz angeguckt, die sind ganz anders ausgerüstet als wir und machen so einiges ganz anders.
Allerdings würd ich mal sagen, ist der Werkzeugkasten aus Basics, aus denen die sich und wir uns bedienen, quasi das Handwerkszeug des kleinsten gemeinsamen Nenners immer das gleiche: Knoten, Seile, Karabiner und sonstiger Klimperkram ...
Schaun wir nach Bayern, geht, seit ich denken kann, bei uns die Diskussion, ob die Regionen ihr eigenes Ding entsprechend der wirklichen Anforderungen machen oder es ggf. verschiedene Module, beispielsweise A, B, C geben soll, die die Leute der jeweiligen Region den Erfordernissen entsprechend ablegen, geben sollte. Also Bergsteigen, Skifahren, Lawinenverschüttetensuche oder so in der Art.
Wir haben hier Kletterfelsen, immerhin zwei Skigebiete, aber haargenau null Lawinengefahr, also reichten die Module A und B.
Vollkommen davon abgekoppelt ist beispielsweise Canyoning- oder Höhlenrettung.
Da ists wie scheinbar selbstverständlich so, dass das nur die Regionen/Bereitschaften brauchen, die es eben brauchen.
Zum Rest gilt: es soll bayernweit einheitlich sein.
Stückweise nachvollziehbar, Kollegen von hier waren vor n paar Jahren im Berchtesgadner Land, als die so viel Schnee hatten und wochenlang Dächer leergeschaufelt haben;- die dürfen da genausowenig runterfallen wie die Einheimischen, andererseits könnense sich bei uns bei der Ausbildung aufn Kopf stellen wie sie wollen, hier fährt keine/r Ski wie jemand, der/die von Kindesbeinen an mit 120Skitagen im Jahr aufgewachsen ist und klettert keine/r wie jemand, der/die vom Opa, Vater, you name it, mit 4 Jahren das erste Mal aufn Berg geschleift wurde und quasi blindlings ungesichert drüberläuft, wo unsereiner schon angeseilt das Herz in beide Hände nehmen muss.
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Vor nicht allzulanger Zeit gabs nen kurzen Hinweis im örtlichen Mitteilungsblatt, dass der Bieber angekommen sei.
Verbunden mit ein paar Tips, wie man Bäume, die man gerne noch behalten wollte, schützen kann.
Die Gemeinde und am Bach hat grosszügig drauf verzichtet, irgendwas davon umzusetzen, das Getier dann innerhalb kurzer Zeit ganze Arbeit geleistet.
Was die Bieber nicht selbst vollständig umgelegt haben, wurde dann zur Sicherheit umgesägt.
Zu deutlich mehr als da hin und vorbei hats dann auch heut nicht gereicht. Obwohl die Woche über schon der Frühling an die Tür geklopft hat, wars soooo sackkalt. Ungefähr zehnmal zu kalt, um mit normalen Klamotten einfach mal so ne Runde zu fahrn.
Da lockte dann doch die Kaffeebar zuhause mehr als der Wunsch, sich wegen nix den Allerwertesten abzufrieren.
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Heute war/ists eher noch ein, zwei Grad kälter, genauso windig, aber nicht so nasskalt und vorallem: sonnig.
Nachdem ich eh entschieden hab, dass ich mehr Bewegung haben sollte, gabs daher kein Halten und ich bin den aufgelassenen Weg, der hier anfängt oder endet, je nachdem, mal wieder hochgeklettert.
Das macht in der aktuellen/heutigen Frühlingsstimmung schon Laune.
Kurz nachdem ich die Burg hier bezogen hatte, habense im Waldgebiet oberhalb mal tüchtig abgeholzt, Betonung auf 'Holzen'.
Wasse brauchen konnten, habense rausgezogen, den Rest kreuz und quer, wie er halt grad war, hängen, stehen und liegen lassen.
Das abgeknickte rechts unten ist ein Kirsch(!)baum, von denen es hier im Wald tatsächlich n paar gibt. Der wächst nu mit der Spitze am Boden liegend weiter.
Nu passierte es vor ein paar Wochen, dass sie in das relativ schnell wuchernde Dornengestrüpp im Abstand von ca. 4m ne ein Meter breite Schneise reingefräst haben.
Fragte mich schon, was das soll, konnte aber nur der Wiederaufforstung dienen.
Und siehe da, vorletzte Woche stand n Auto rum, niemand zu sehen, aber Setzlinge drangelehnt.
Hätte ichs nicht mitgekriegt, wär ich nie und nimmer drauf gekommen, dass die wirklich was gepflanzt haben, denn das sind winzige, karge Stengelchen, die einem zwischen dem geschredderten Dornenmist absolut nicht auffallen würden wenn mans nicht wüsste.
Ich hab deswegen mal Pfeile hingemalt.
Wie immer gilt ja: Rechtsklick, Grafik in neuem Tab öffnen, da sieht man dann auch was bzw. mehr als in den 800x600-Miniaturen hier.
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Aktueller Ohrwurm: 'Wir sind die Moorsoldaten...'
Wie kommts? Ich zog mit dem Spaten:
Was ich gestern nicht erwähnt hab: ich hab ein Auto gefunden.
Der Plan, da mal eben mitm zuhause etwas modifizierten Spaten über der Schulter nchmal hinzuwandern und auszugraben, was auszugraben ist, war etwas zuuu einfach gestrickt.
Weil erstens totaler Lehmbaatz, zweitens von Wurzeln durchsetzt und drittens verlaufen im Bereich der Reste dieses Wracks noch ehemalige Bremsleitungen undn paar Züge.
Also, da werd ich wohl eher das kleine Friedhofsgrabbesteck verwenden müssen undn Bürstchen, um die Teile freizustreicheln.
Unterwegs noch ein weiteres, interessantes Artefakt gefunden:
Scheint ein Differential von nem Fernlenkauto oder so zu sein.
Hab noch nicht reingeschaut, irgendwann iss ja auch gut mit den archäologischen Anfällen...
Gegen Nachmittag üebrkam mich noch die Lust zu ner kleinen Radtour.
Radweg wieder am Bach entlang, der Baum stand neulich aber noch!
Saubere Arbeit von Biebers, würd ich sagen.
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