gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Start 2025!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
Da fasse ich mir echt an den Kopf… - Seite 655 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Offtopic > Politik, Religion & Gesellschaft
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 08.01.2017, 10:44   #5233
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.128
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Frage lässt sich so nicht stellen. Denn die Voraussetzung in Deiner Frage, nämlich alle Parameter, die ein Ereignis bestimmen, exakt zu kennen, ist nicht erfüllbar.
Das weiß ich. Die Frage war auch, ob der Zufall Teil der Natur ist oder einfach nur daraus resultiert, dass wir nicht alle Parameter bestimmen können.
Oder anders gefragt: machen wir nicht grundstätzlich einen Fehler, indem wir Determinismus ganz einfach oft voraussetzen? Welchen Vorteil sollte die Naur haben, deterministisch zu sein? Ist nicht unser Hirn und Verstand das Problem, der überall Struktur und Berechnung vermutet, um sich überhaupt zurecht zu finden? Ohne den Menschen gäbe es das Universum genauso. Erst wir fangen an und bauen Strukturen, Formeln, berechnen vor und zurück, analysieren und sinnieren. Warum? Damit wir uns darin zurechtfinden. Das ist der einzige Grund.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2017, 11:46   #5234
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.332
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Das weiß ich. Die Frage war auch, ob der Zufall Teil der Natur ist oder einfach nur daraus resultiert, dass wir nicht alle Parameter bestimmen können.
Genau diese Frage habe ich beantwortet. Der Zufall (die Unbestimmtheit oder Unschärfe) ist Teil der Natur und nicht das Ergebnis unseres Unvermögens, beliebig genau zu messen. Zumindest ist das unser Wissensstand seit ca. 90 Jahren.

Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Machen wir nicht grundstätzlich einen Fehler, indem wir Determinismus ganz einfach oft voraussetzen? Welchen Vorteil sollte die Naur haben, deterministisch zu sein? Ist nicht unser Hirn und Verstand das Problem, der überall Struktur und Berechnung vermutet, um sich überhaupt zurecht zu finden? Ohne den Menschen gäbe es das Universum genauso. Erst wir fangen an und bauen Strukturen, Formeln, berechnen vor und zurück, analysieren und sinnieren. Warum? Damit wir uns darin zurechtfinden. Das ist der einzige Grund.
Du sagst, die Menschen würden den Determinismus einfach voraussetzen, mit anderen Worten: die Regelhaftigkeit aller natürlichen Vorgänge und damit ihre Vorhersagbarkeit.

Tatsächlich wird der Determinismus jedoch in dieser Form gar nicht vorausgesetzt. Zumindest nicht seit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften aus den Zwanziger Jahren das letzten Jahrhunderts. Du wirfst den Wissenschaften einen Standpunkt vor, den sie nicht vertritt.

Grundbegriffe wie Realität, Zeit, Ursache und Wirkung haben sich als komplexe Dinge gezeigt. Ich will das am Beispiel des Realitätsbegriffs kurz ausführen. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob die von den Menschen erdachten rationalen Theorien uns etwas über die Wirklichkeit sagen können oder nicht:
Nehmen wir an, wir entwickeln eine Theorie über die Wirkung der Schwerkraft zwischen zwei Himmelskörpern. Das wäre eine sehr fundamentale Theorie, denn die Schwerkraft ist eine zentrale Eigenschaft aller Dinge, die eine Masse haben. Diese Theorie würde exakt vorhersagen, welchen Abstand der Mond von der Erde haben muss. Wir würden diese Vorhersage unserer Theorie überprüfen und erfreut feststellen, dass wir mit einer Genauigkeit von 0,02 Millimetern den vorhergesagten Abstand tatsächlich messen. Unsere theoretischen Überlegungen stimmen also mit der gemessenen Wirklichkeit sehr exakt überein. Sie sind in diesem Sinne "wahr".

Stellen wir uns weiter vor, dass andere Forscher eine komplett andere Theorie der Schwerkraft entwickelt hätten. Deren Theorie geht geht einen komplett anderen gedanklichen Weg. Trotzdem sagt auch diese Theorie den Abstand Erde-Mond richtig voraus. Auch diese Theorie stimmt mit den gemessenen Realitäten hervorragend überein.

Welche Theorie beschreibt nun die Wirklichkeit? Beide führen zum richtigen Ergebnis. Die Antwort ist, dass wir das nicht entscheiden können.
Das hat große Auswirkungen auf den Realitätsbegriff. Wissenschaft liefert eine Beschreibung der Wirklichkeit, aber nicht die Wirklichkeit selbst. Was letztere sein soll, wissen wir nicht, so verblüffend das sein mag. Solange eine Theorie richtige Ergebnisse liefert, können wir jedoch darauf vertrauen, dass sie etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat. Wissenschaft kann also nicht sagen, was "wirklich" ist, sondern welche Beschreibung der Wirklichkeit zutrifft.

Nach diesen Einschränkungen darf ich vielleicht nach einem Beispiel Deinerseits fragen. Gibt es einen Vorgang in der Natur, der den Naturgesetzen, wie wir sie sie bisher für die Beschreibung aller natürlichen Vorgänge verwerden, zuwiderläuft? Gibt es ein Beispiel für ein übernatürliches Phänomen, das wir gemeinsam gedanklich untersuchen können?

Wenn die gesamte Wissenschaft irrtümlich auf der Verwendung von Naturgesetzen und Logik aufbaut, diese jedoch blind sind für das Wesentliche, dann müsste sich doch zumindest ein einziges Beispiel für dieses Wesentliche finden lassen. Besonders interessant wäre ein Beispiel, das außerhalb der menschlichen Selbstempfindung liegt. Also ein objektiver Vorgang, der auch in einem Universum ohne Menschen stattfinden könnte. Hättest Du ein einziges Beispiel dafür parat?
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 16:32   #5235
waden
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von thunderlips Beitrag anzeigen

Letztlich stellt sich hier die Frage nach dem Theodizeeproblem und dessen Annahme, dass Gott allmächtig und gut ist.
Ich kann dir hierzu einen Artikel von Peter Knauer empfehlen:

http://peter-knauer.de/30.html
.
Das Theodizeeproblem beschreibt nicht die Annahme, dass Gott allmächtig und gut sei, sondern Antwortversuche auf die Frage, wie das subjektive Leiden in der Welt vor dem Hintergrund zu erklären ist, dass ein (zumeist christlich aufgefasster) Gott einerseits allmächtig, andererseits gut sei. Konkret geht es um die Frage, warum ein Gott oder Christus das Leiden zulässt, wenn er doch die Omnipotenz („Allmacht“) und den Willen („Güte“) besitzen müsste, das Leiden zu verhindern.

Zu Deinem Link
Ich lese dort: "Die Theodizeefrage lässt sich deshalb nicht beantworten, weil sie von logisch widersprüchlichen Voraussetzungen ausgeht und dadurch unsinnig ist."

Der Autor argumentiert, die Frage ginge von "unsinnigen Voraussetzungen aus: Gott wird als ein Systembestandteil der Welt gedacht, von dem man herleiten kann, was in der Welt der Fall zu sein hat" Stattdessen sei "von vornherein alle weltliche Wirklichkeit solcherart, dass sie ohne Gott nicht sein kann." Das ist ein dogmatisches Postulat und auch nicht in irgendeiner Weise logisch kohärent.

Weiter: "Gott selbst fällt nicht unter Begriffe. Wir können von ihm immer nur das von ihm Verschiedene begreifen, das auf ihn verweist" Ich soll Gott durch alles begreifen, was er nicht ist?

"Gott ist, "ohne wen nichts ist" Das ist eine Tautologie des Ursprungsdogmas. Ohne Gott ist nichts, Gott ist, ohne wen nichts ist

Ich erkenne hier keine Antwort der bezüglich der von Jörn angesprochenen Themen und an Dich gerichteten Fragen.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 16:45   #5236
waden
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.121
Theodizee: Entweder ist er nicht allmächtig und kann die Leiden nicht verhindern, oder er ist nicht allgütig und will die Leiden nicht verhindern.

Aber auch wenn es tatsächlich einen seligen Zustand jemals geben würde, wie ihn das Neue Testament in der Offenbarung des Johannes verheißt, dass "Gott abwischen wird alle Tränen und es keinen Tod und kein Leid und keinen Schmerz und kein Geschrei mehr geben wird". Wenn Gott einen solchen Zustand schaffen kann, warum erst so spät und nicht von Anfang an, warum nur für wenige und nicht für alle („Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“)? Warum das Meer von Gewalt Blut und Tränen?

Kein religiöses Erlösungsversprechen macht das in den Katastrophen erfahrene Leid gut. Die vollendete Gerechtigkeit bleibt aus, weil das Geschehene nie ungeschehen gemacht werden kann.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 16:49   #5237
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.332
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Kein religiöses Erlösungsversprechen macht das in den Katastrophen erfahrene Leid gut. Die vollendete Gerechtigkeit bleibt aus, weil das Geschehene nie ungeschehen gemacht werden kann.
Interessanter Aspekt.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 17:44   #5238
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 9.334
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Aber auch wenn es tatsächlich einen seligen Zustand jemals geben würde, wie ihn das Neue Testament in der Offenbarung des Johannes verheißt, dass "Gott abwischen wird alle Tränen und es keinen Tod und kein Leid und keinen Schmerz und kein Geschrei mehr geben wird". Wenn Gott einen solchen Zustand schaffen kann, warum erst so spät und nicht von Anfang an, warum nur für wenige und nicht für alle („Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“)? Warum das Meer von Gewalt Blut und Tränen?

Weil die Texte alle von Menschen geschrieben wurden und weil Absichten dahinter stehen.
Auch wenn es keine eigennützigen Absichten waren, sondern nur die, das Wort Gottes zu verbreiten unter den Menschen, weil man es für wahr hielt. Man hat immer den Empfänger der Worte gesehen und die Worte den Erfahrungen/Kenntnissen derer angepasst die bekehrt werden sollten, damit die es gut verstehen.

Dazu kommen natürlich unlautere Absichten wie Machterhalt. Lenkung des Volkes, gegen andere Völker usw..
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 18:13   #5239
waden
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Weil die Texte alle von Menschen geschrieben wurden und weil Absichten dahinter stehen.
Das ist so ungefähr das Gegenteil der Behauptung des "Wort Gottes"
... und gibt keine Antwort auf die Theodizeefrage
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2017, 18:14   #5240
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Auch wenn es keine eigennützigen Absichten waren (...)
Du sagst, die Absichten der Bibel-Autoren wären nicht eigennützig gewesen.

Hier die sehr gute Frage: Woher kennst Du deren Absichten? Und zweitens: Woher weißt Du, dass diese nicht eigennützig waren?
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:27 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.