Darf ich noch fragen ob Du meine Ernsthaftigkeit infrage gestellt hast oder hast Du mir mangelnde Ernsthaftigkeit unterstellt?
Das ist keine Parallele zu meinem Standpunkt. Wenn eine dritte Person Dir mangelnde Ernsthaftigkeit unterstellt, und ich das infrage stelle, hätten wir einen Vergleich zu dem, was ich oben gesagt hatte. Es ist das Gegenteil einer Unterstellung: Dir wird etwas unterstellt, und ich bestreite das.
Im Kern scheint es mir darum zu gehen: Ein Anti-Theist, wie er sich bezeichnet, hat aufgrund seiner anti-theistischen Überzeugung Menschen getötet. Folgt daraus nicht, dass der Unglaube auch nur ein Glaube ist, mit den gleichen mitunter fatalen Konsequenzen? Diese Schlussfolgerung scheint mir der eigentliche Grund zu sein, warum wir diesen Fall hier diskutieren.
Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.
Das stimmt nicht ganz, du bist von Affekt ausgegangen, hast also Partei ergriffen, obwohl das unklar ist und es sogar eher nach halbwegs geplant aussieht. Im Idealfall hätte man völlig neutral sein müssen, also weder Affekt noch geplant aus religiösen Motiven.
Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.
Entschuldige, sofern Du mit "andere" mich meinst, möchte ich das für meinen Teil etwas differenzieren.
Bei mir ist zuvorderst die Ausführung der Morde entscheidend (drei gezielte Kopfschüsse von einem kräftigen Mann aus nächster Nähe auf 2 junge Frauen, 1 Mann), einen "Fremdenhass" bzw. Hass auf Muslime als ein Motiv anzunehmen, weniger die Facebook Einträge.
Ich schrieb auf Deine Äusserung hin (Affektat), dass der Täter bestimmt keinen Totschlag im Affekt begangen habe. Wer als Nachbar drei Personen in ihren Apartements in den Kopf aus nächster Nähe schiesst, begeht Mord. Und da alle drei Getöteten Muslime sind, liegt die Vermutung sehr nahe, dass auch ein Hass auf Muslime dabei eine Rolle gespielt hat.
Und die übliche Schuld-/Verantwortungsabwehr von Gewalttätern betrachte ich bei allen immer sehr, sehr kritisch, aus Erfahrung.
Folgt daraus nicht, dass der Unglaube auch nur ein Glaube ist, mit den gleichen mitunter fatalen Konsequenzen? Diese Schlussfolgerung scheint mir der eigentliche Grund zu sein, warum wir diesen Fall hier diskutieren.
Grüße,
Arne
Wer "nicht glaubt", glaubt auch, nur halt an nichts.
Das stimmt nicht ganz, du bist von Affekt ausgegangen, hast also Partei ergriffen, obwohl das unklar ist und es sogar eher nach halbwegs geplant aussieht. Im Idealfall hätte man völlig neutral sein müssen, also weder Affekt noch geplant aus religiösen Motiven.
Als ich es schrieb, hieß es in den Medien, es habe Streit um einen Parkplatz gegeben. Also ging ich nicht von einer geplanten Tat aus.
Partei für den Mörder habe ich keineswegs ergriffen, und ich finde diese Einordnung auch ziemlich bösartig. Wenn ich mich zu seiner vermeintlichen Motivation äußere, heißt das noch lange nicht, dass ich in irgendeiner Weise für ihn Partei ergreife.
Zu Deinem letzten Satz: Neutral ist, wenn man die vorliegenden Fakten möglichst nüchtern bewertet. Das habe ich getan. Für mich sah es angesichts der gestern bekannten Faktenlage weder nach einer geplanten Tat aus, noch waren die Äußerungen des Täters radikal und extremistisch.
Als ich es schrieb, hieß es in den Medien, es habe Streit um einen Parkplatz gegeben. Also ging ich nicht von einer geplanten Tat aus.
Partei für den Mörder habe ich keineswegs ergriffen, und ich finde diese Einordnung auch ziemlich bösartig. Wenn ich mich zu seiner vermeintlichen Motivation äußere, heißt das noch lange nicht, dass ich in irgendeiner Weise für ihn Partei ergreife.
Zu Deinem letzten Satz: Neutral ist, wenn man die vorliegenden Fakten möglichst nüchtern bewertet. Das habe ich getan. Für mich sah es angesichts der gestern bekannten Faktenlage weder nach einer geplanten Tat aus, noch waren die Äußerungen des Täters radikal und extremistisch.
Ich meinte auch nicht, dass du Partei für einen Mörder ergriffen hast, sondern auf den Affektzug gesprungen bist.
Gestern hatte ich im Internet auch schon andere Möglichkeiten als Affekt gelesen und als ich generell davon las, dachte ich mir meinen Teil...