Bin wieder zurück aus Regensburg (die Awards-Party habe ich mir dann doch verkniffen, um ein paar Stunden länger einfach nur zu Hause zu sein).
Die Kurzbeschreibung des Wettkampfs: Es war einer meiner schlechtesten

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Etwas ausführlicher: Beim Schwimmen habe ich mich fast an den linken Rad gestellt, dabei eher im vorderen Drittel. Die ersten 200 m waren grausam, als ob man eine große Ladung Fische in ein kleines Bassin geschmissen hätte. Ich habe irgendwie mit den Armen gepaddelt, die Beine hingen fast senkrecht runter und der Vortrieb ging gefühlt gegen Null. Um da irgendwie rauszukommen, habe ich versucht, weiter an den linken Rand zu kommen und nach kurzer Zeit löste sich der ganze spuk auch recht gut auf. Normales Schwimmen war möglich. Die Bojen, die am Vortag noch so prima zu sehen waren, habe ich in dem aufgewühlten Wasser nicht mehr toll erkennen können. Nur die große aufgeblasene Powerbarflasche am Ufer war deutlich sichtbar. Unsere Riesentruppe ist auch genau drauf zu geschwommen, aber den Rechtsabbieger haben wir erst später als nötig gemacht. Rechts von uns waren jetzt Leute zu sehen, die den richtigen, kürzeren Weg gewählt hatten. Als es nach dem ersten U auf den Rückweg im inneren U ging, wurde es noch chaotischer. Die Boje in der einen Ecke wurde wohl von allen ausgelassen und viele werden sich wie ich gefragt haben, warum auf einmal diese dämlich Schwimmleine in der Gegend rumhing. Naja, weiter rechts von uns war dann noch eine weitere Boje mit weißer Bauchbinde zu sehen, die wohl rechts umschwommen werden musste. Bis auf die üblichen kleineren Berührungen ging das Schwimmen dann aber friedlich zu Ende. Knapp 1:10 war jetzt nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte, allerdings war ich froh, dass es vorbei war. Ich bin auch noch nie vorher mit über 2000 Leuten in einen Tümpel gehüpft.
Der erste Wechsel war dann von den Laufwegen doch nicht so lang, wie vorher befürchtet, so saß ich nach 1:14 auf dem Rad.
Die erste Radrunde ging gut, ich habe mich auch nicht übernommen und die 80 km in exakt 2:30 zurückgelegt. Jetzt kommt das "eigentlich", denn eigentlich wollte ich die zweite Runde auf jeden Fall so schnell fahren wie die erste. Aber auf dem Weg nach Brennberg hoch habe ich bereits 2-3 minuten gegenüber der ersten Runde liegen gelassen. Ab 130 km fing es in meinem Rücken rechts oberhalb der Hüfte an zu ziehen und ich bin ab dem Zeitpunkt öfter mal aufrecht gefahren. Bis zum Ende der zweiten Runde hatte sich der Verlust auf 7 Minuten erhöht. Herz-Kreislaufmäßig war das kein Problem, denn der Puls ging in der zweiten Runde gegenüber der ersten Runde noch runter. Die Beine waren auch nicht ausgepowert, nur der Rücken zog. Am Ende der 180 km (Tacho zeigte 179,5 an, also ziemlich exakt vermessene Strecke) hatte ich knapp 5:42 auf der Uhr stehen, nach 6:56 war ich in T2 angekommen.
Als ich in T2 ohne Schuhe vom Rad abstieg, tat mir auch noch die Außenseite des rechten Fußes beim Auftreten weh. Also bin ich ruhig zu meinem Beutel und habe mich umgezogen. Knapp 4 Minuten für T2 sind kein echtes Ruhmesblatt.
Nach ziemlich genau 7:00 war ich auf der Laufstrecke. Das Loslaufen in 5:00 min/km hätte ich dafür nicht üben müssen, es bestand keine Gefahr, zu schnell loszulaufen. An den Verpflegungsstellen habe ich mich immer ordentlich gewässert, um etwas abzukühlen. Wegen des Rückens hatte ich ja die Hoffnung, dass es durch die andere Haltung/Bewegung einfach verschwinden würde. Hat leider nich funkioniert. Bei km 4 standen dann Crusier, Harzquerung, Maultäschle, Sub16 und Bort. Wenn ich eh schon stehenbleiben will, dann kann ich das ja zumindest bei netten Leuten tun. Die wollten mich aber gleich wieder weiterschicken. In dem Moment hatte ich echt die Befürchtung, dass es heute in einem langen geborteten Tag enden würde. Die erste Runde waren ca. 1:00:30 für 10,25 km. In der zweiten Runde konnte ich zumindest eine Minute schneller laufen und in der dritten Runde waren die Rückenschmerzen weg oder zumindest von anderen Sachen überlagert. Das Lauftempo lag dann immerhin bei ca. 5:15 min/km, an den Verpflegungsstationen habe ich aber noch einiges an Zeit liegen gelassen, um mich zu verpflegen und zu wässern. Die dritte Runde war dann auch die schnellste mit knapp 58 Minuten. In der vierten Runde habe ich meine Oberschenkel dann doch gespürt und das Ding nur noch gefahrlos nach Hause gelaufen. Am Ende stand dann eine 11:03:20. Die Sub-11 waren mir relativ egal gewesen. Es dürfte einer meiner langsamsten Marathons bei einer Langdistanz gewesen sein. 1998 in NZ war ich glaube ich ähnlich unterwegs, wobei das mit Trekking-Rad und Radurlaub mit nur 3mal Laufen eine ganz andere Geschichte war.
Fazit vom Ganzen: Wenn man zuviel Schokolade ist, zu wenig und zu unstrukturiert trainiert, dann kann man am Ende nicht mehr erwarten. Wobei die Quantität mit 150 km Schwimmen, 4000 km Rad und 110 km Laufen (seit 1.1.) gar nicht so wenig war, aber gerade in den vergangenen 3 Monaten fehlte jede Struktur darin (dafür habe ich jetzt eine schöne Terrasse). So hatte ich zwar die Hoffnung auf den perfekten Tag gehabt, der mir meine anvisierten 10:10 h beschert hätte, das ist aber nicht eingetreten.
Der Wettkampf selbst war sehr schön organisiert, es hat alles gut geklappt. Auf der Radstrecke müssen sich noch Stimmungsnester entwickeln, oben in Brennberg und an ein paar anderen Punkten war schon gut was los. Auf der Laufstrecke war durch die ganze Stadt immer was los, nur draußen am Westbadsee hatte man ein wenig seine Ruhe, was aber auch nicht schlecht war.
Das wars fürs erste mit Langdistanz bei mir, in der näheren Zukunft werde ich mich mal wieder auf kürzere Distanzen und auch auf andere sportliche Betätigungen verlegen (seit vielen Jahren steht z.B. der Wunsch nach einer MTB-Transalp schon auf meiner Liste, aber mit dem LD-Training ist das schwer zu vereinbaren).