Und ich bezweifel stark dass wir mit biologisch idyllisch toll 8 Milliarden Menschen - Tendenz zunehmend - auf unserem Planeten versorgt bekommen. Die Ansprüche steigen, der Lebensstandard steigt, die Zahl der Menschen steigt. Wie durchsetzbar dann ein "wir machen auf bio" mit weniger Produktion zu höheren Preisen, dafür aber nachhaltig ist ...
Ok, dann halt nicht nachhaltig. Das bedeutet aber dann: Es ist nicht nachhaltig.
Früher oder später fällt uns das auf die Füße: Es muss mehr gedüngt und gespritzt werden, die Böden werden immer schlechter, das Grundwasser belasteter, Tierarten wie derzeit die Insekten sterben aus, Flüsse, Seen und Meere werden immer leerer.
Das geht nicht endlos lange gut, meine ich. Deswegen sagte ich, früher oder später werden wir gezwungen sein, unsere Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren.
Weg von Bio, weg von hochintensivem Anbau - aber die vorhandenen Flächen schon möglichst effektiv nutzen. .
"Möglichst effektiv" ist doch dasselbe wie "hochintensiver Anbau".
Warum weg von Bio? Es wäre doch prima, wenn wir diesen nachhaltigsten Zweig der Landwirtschaft weiter ausbauen würden. Ich finde es gut, dass es ein zunehmend größeres und bezahlbares Angebot von nachhaltig produzierten Lebensmitteln gibt.
Mittlerweile schmeiße ich über 1 Tonne Obst jedes Jahr auf den Kompost weil es sich selbst als Hobby nicht mehr lohnt das zu verkaufen. Für Äpfel hätte ich 7ct pro kg bekommen. Dafür sammel ich nicht und fahr das Zeugs im Anhänger 30km zum nächsten Großhändler. Bioäpfel geschenkt will irrsinnigerweise auch fast keiner ...
Warum bringst du die Äpfel nicht zu einer Tafel???
Ich denke die wären froh darüber!
Das geht nicht endlos lange gut, meine ich. Deswegen sagte ich, früher oder später werden wir gezwungen sein, unsere Lebensmittel auf nachhaltige Weise zu produzieren.
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Warum weg von Bio? Es wäre doch prima, wenn wir diesen nachhaltigsten Zweig der Landwirtschaft weiter ausbauen würden. Ich finde es gut, dass es ein zunehmend größeres und bezahlbares Angebot von nachhaltig produzierten Lebensmitteln gibt.
Den Nachhaltig produzierten Anteil kann man nur begrenzt erweitern, da der Ertrag pro Fläche irgendwann zu klein wird, um aus den verfügbaren Flächen eine wachsende Zahl von Menschen zu ernähren; irgendwann muß man auch für rein vegetarische Ernährung neue Wälder roden - oder doch effizienter produzieren, auch siehe Meik weiter oben:
Zitat:
Zitat von Meik
Das ist ja genau das Flächenproblem das wir haben - auch weltweit. ...
Mal ganz abgesehen davon dass wir schlicht ein Flächenproblem haben. Es ist einfach nicht möglich das was wir für 80Mio Menschen an Essen, Tierfutter, Energiepflanzen und was sonst noch auf den heimischen Flächen angebaut bekommen. ...
Mit ein paar Bio-Kühen auf der idyllischen Weide bekommen wir nunmal nicht einmal ansatzweise unseren Bedarf gedeckt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Da braucht es einen grundlegenden Wandel. Die Bauern als die einzig schuldigen hinzustellen geht an der Ursache vorbei.
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hi Meik,
ich kann eigentlich nicht erkennen, wo ich in meinem Post Bauern als die Alleinschuldigen ausgemacht hätte. Ich kritisierte zum einen die deutsche Regierung, weil sie von der EU mit Bussgeldandrohung aufgefordert werden musste, die Düngeverordnung so zu gestalten, dass die zulässigen Nitratwerte für das Grundwasser nicht überschritten werden sowie zum anderen diejenigen Bauern, welche für sich das Recht beanspruchen, allein über die ausgebrachte Güllemenge zu entscheiden. Bekanntlich entstanden das Gülleproblem und die hohe Nitratbelastung vor allem zusammen mit den industriellen Masttieranlagen.
Deine Frage danach, was heute der Beruf des "Bauern" beinhaltet, finde ich natürlich sehr berechtigt. Konkret hat sich das Berufsbild wohl sehr gewandelt und schliesst viele unterschiedliche Arbeitsverhältnisse und Organisationsformen ein. So werden die Äcker bei mir in der nächsten Umgebung (Uckermark) von Lohnabhängigen eines Unternehmens bestellt, das einen Maschinenpark besitzt und das Land gepachtet hat und ca. 20km entfernt liegt. 2-3 Maschinen plus Fahrer kommen ein paar wenige Tage im Jahr, das war´s. Dadurch entstehen ziemlich entfremdete Verhältnisse zum bestellten Land und Boden. Die Landeigner verpachten einfach meistbietend. Ob da brütende Feldlerchen beim Umpflügen und Spritzen im Frühling vertrieben werden, interessiert und "sieht" niemanden. Gäbe es keine EU-Flächensubventionen, sondern stattdessen Subventionen für ökologische Nutzung, wie vom NABU, allen Umweltverbänden und den Verbänden der Biolandwirtschaft gefordert, sähe das schon ganz anders aus.
Auf der anderen Seite existieren natürlich auch ein paar wenige bekannte ökologische "Leuchttürme", also Biohöfe mit Hofladen, eigenem Vertrieb sowie Genossenschaften.
Ich kenne jetzt keine Zahlen, würde aber annehmen, dass insgesamt in der Landwirtschaft sich die Zahl der selbständigen Bauern stark zugunsten der lohnabhängig Beschäftigten und Bauern im Nebenerwerb veränderte.
Ps.
Wegen der weggeworfenen Äpfel: Gibt es bei Euch im Herbst keine Mostereien, wo man das Obst von den "freien" Streuobstbäumen, auch kleine Mengen, hinbringen und sich preiswerten Saft pressen lassen kann?
Den Nachhaltig produzierten Anteil kann man nur begrenzt erweitern, da der Ertrag pro Fläche irgendwann zu klein wird, um aus den verfügbaren Flächen eine wachsende Zahl von Menschen zu ernähren; irgendwann muß man auch für rein vegetarische Ernährung neue Wälder roden - oder doch effizienter produzieren, auch siehe Meik weiter oben:
Nein, man kann auch effizienter konsumieren. Wir müssen nicht die Hälfte unseres Anbaus den Schweinen und Rindern zum Fraß vorwerfen. Das haben wir früher ebenfalls nicht gemacht.