Fragt doch mal jemanden auf der Straße, was er sich unter dem Begriff "Triathlon" vorstellt. Wenn sich dabei auch nur ein einziger findet, der spontan sagt, "Triathlon? – Das sind doch diese Teamstaffeln auf Distanzen, die wir hier neulich beim Bambini-Sportfest hatten" gebe ich einen aus.
Innovationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie noch nicht maßgeblich bekannt sind, insofern brauchst keinen ausgeben.
Nach der nächsten Olympiade schaut das dann anders aus, da gebe ich dann einen aus, wenn es nicht so ist.
Nach der nächsten Olympiade schaut das dann anders aus, da gebe ich dann einen aus, wenn es nicht so ist.
Stell’ Dir mal vor, im Radsport würde ein neues Format olympisch: Eine Pendelstaffel um zwei Pylonen oder Häuserblocks, Fahrstrecke ca. 8 Kilometer, wobei eine Mannschaft stets Frauen und Männer enthalten muss.
Kein Mensch würde sich dafür interessieren. Weil der Radsport viel spannendere Formate hat, angefangen von Mehrtagesrennen, Eintagesrennen, Kriterien, Zeitfahren bis hin zum gesamten Bahnradsport. Wäre das oben angedeutete Rennformat tatsächlich das zweitinteressanteste Rennformat des Radsports, stünde es wirklich schlimm um diesen Sport.
Falls sich die Triathleten bei den nächsten Olympischen Spielen tatsächlich mit diesen Bonsai-Staffeln präsentieren, tun sie sich nach meiner Überzeugung keinen Gefallen. Es würde sich aus meiner Sicht lohnen, nochmal darüber nachzudenken, ob es im Triathlon nicht berührendere Formate gibt.
Stell’ Dir mal vor, im Radsport würde ein neues Format olympisch: Eine Pendelstaffel um zwei Pylonen oder Häuserblocks, Fahrstrecke ca. 8 Kilometer, wobei eine Mannschaft stets Frauen und Männer enthalten muss.
Kein Mensch würde sich dafür interessieren. Weil der Radsport viel spannendere Formate hat, angefangen von Mehrtagesrennen, Eintagesrennen, Kriterien, Zeitfahren bis hin zum gesamten Bahnradsport. Wäre das oben angedeutete Rennformat tatsächlich das zweitinteressanteste Rennformat des Radsports, stünde es wirklich schlimm um diesen Sport.
Falls sich die Triathleten bei den nächsten Olympischen Spielen tatsächlich mit diesen Bonsai-Staffeln präsentieren, tun sie sich nach meiner Überzeugung keinen Gefallen. Es würde sich aus meiner Sicht lohnen, nochmal darüber nachzudenken, ob es im Triathlon nicht berührendere Formate gibt.
Der Vergleich hinkt doch
Diese ganzen spannenden Formate des Radsportes hat Triathlon eben nicht. Ich wüsste auch nicht inwiefern eine Langdistanz bei Olympia Spannung hervorrufen solll. Teambewerbe und Staffeln sind bei Olympia immer gefragt und spannend anzusehen. Die Distanzen sind da aus meiner Sicht eher egal. Es spricht auch bei der 4x100m Lauf Staffel keiner von Bambini Distanzen.
Diese ganzen spannenden Formate des Radsportes hat Triathlon eben nicht. Ich wüsste auch nicht inwiefern eine Langdistanz bei Olympia Spannung hervorrufen soll.
Was fasziniert die Zuschauer am Marathonlauf oder an einem Radrennen über den Mt. Ventoux? Es sind nicht unbedingt die spannenden Rennverläufe mit ständigen Führungswechseln. Sondern die Strapaze, die Erschöpfung, die Auslotung des Menschenmöglichen. Eine siebenstündige Bergetappe bei der Tour de France hat etwas, das einen mitreißt. Ich schaue mir auch die Einerverfolgung auf der Bahn an, aber es berührt mich nicht annähernd so stark.
Mit einer Teamstaffel auf der Sprintdistanz sitzt der Triathlon zwischen sämtlichen Stühlen. Sie ist weder schnell noch dramatisch noch mythisch.
Stell’ Dir mal vor, im Radsport würde ein neues Format olympisch: Eine Pendelstaffel um zwei Pylonen oder Häuserblocks, Fahrstrecke ca. 8 Kilometer, wobei eine Mannschaft stets Frauen und Männer enthalten muss.
Kein Mensch würde sich dafür interessieren. Weil der Radsport viel spannendere Formate hat, angefangen von Mehrtagesrennen, Eintagesrennen, Kriterien, Zeitfahren bis hin zum gesamten Bahnradsport. Wäre das oben angedeutete Rennformat tatsächlich das zweitinteressanteste Rennformat des Radsports, stünde es wirklich schlimm um diesen Sport.
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Der Vergleich Triathlon mit Radsport hinkt an allen Ecken und Enden, weil der Radsport nur aus einer Disziplin besteht und ihm das "Alleinstellungsmerkmal Wechselzone" fehlt.
Das ist als wenn man die Formate des Skilanglaufs 1:1 mit Biathlon vergleichen würde.
In der Anfangszeit hatte Biathlon versucht dem Langlauf zu kopieren (Einzelstart im Minutenabstand) und war über Jahre hinweg in einer uninteressanten Nische komplett im Schatten des reinen Langlaufs.
Erst als im Biathlon komplett neue renn-Formate getestet und etabliert wurden(Massenstart, Nationenstaffel), ging der Sport medienttechnisch durch die Decke weil dabei das Spannungselement Schießen für die Zuschauer attraktiv inszeniert werden konnte (und auch im Vergleich zur Distanz viel häufiger stattfindet, wenn man z.B. Massenstart oder Nationenstaffel mit dem klassischen 20km-Lauf oder dem Sprint vergleicht). Heutzutage versucht der Skilanglauf krampfhaft und zum Scheitern verurteilt den Biathlon zu kopieren (siehe Skiathlon) und setzt darüberhinaus aber auch immer mehr auf extrem kurze TV-kompatible Formate wie Sprint-Wettbewerbe.
Das Spannungselement beim Triathlon ist der Wechsel zwischen den Disziplinen in Höchstgeschwindigkeit, den es in keiner anderen olympischen Sportart so gibt. Es ist nur folgerichtig, ein Wettkampfformat, in dem so häufig und hautnah an den Zuschauern gewechselt wird (11x Disziplinwechsel mit Action in der Wechselzone pro Team bei einem Wettkampf von unter 1h 20') wie in keinem anderem Triathlonformat, zu versuchen zu olympisch zu etablieren.
Ich bin da eigentlich ganz bei Arne. Weniger, weil ich neue Formate ablehne, sondern weil es sich als Vergewaltigung an unserem Sport anfühlt. Wäre die Langdistanz auch Teil des olympischen Spiele, dann könnten sie gerne soviele zusätzliche Formate anbieten wie sie wollen. Aber solange DAS Format des Triathlons fehlt (in meinen Augen ist nunmal die Langdistanz die Disziplin schlechthin), ist das alles nur halbherzig.
Ich dachte, bei Olympia geht es um den Sport und nicht um den Kommerz (jaja, ich weiß, verklärte Romantik, etc.pp.). Insofern sollte es doch okay sein, wenn man eben die Langdistanz auch anbietet. Für den Event-Fan, der sich nicht länger als 30min am Stück konzentrieren kann, ist das dann natürlich nichts.
Lustig fand ich übrigens das weiter oben aufgestellte Argument, 100m Laufen oder Schwimmen wäre deswegen so populär, weil das jeder Zuschauer auch selbst machen könnte, nur nicht so schnell wie die Profis. Sorry, aber ich frage ab und an mal Freunde von mir, die gerne Sport machen, ob sie Lust haben, nicht mal einen Volkstriathlon zu machen, wir können dann gerne zusammen startet. 99% der Leute sagen ab, weil "Ich kann netmal 50m am Stück Schwimmen, das wird nix."
Was fasziniert die Zuschauer am Marathonlauf oder an einem Radrennen über den Mt. Ventoux? Es sind nicht unbedingt die spannenden Rennverläufe mit ständigen Führungswechseln. Sondern die Strapaze, die Erschöpfung, die Auslotung des Menschenmöglichen. Eine siebenstündige Bergetappe bei der Tour de France hat etwas, das einen mitreißt. Ich schaue mir auch die Einerverfolgung auf der Bahn an, aber es berührt mich nicht annähernd so stark.
Worauf bezieht sich Deine Erkenntnis? Selbsterfahrung oder hat sie eine empirische Basis?
Mir fällt da spontan immer wieder ein Zitat des legendären Dave Scott ein: "Watching an Ironman is as exciting as watching paint dry."
Ironman lebt davon, dass man selbst mitmachen kann. Wenn es einen Markt für einen Langdistanz-Triathlon gäbe, bei dem ausschließlich Profis starten - warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, warum sollte es ausgerechnet im Rahmen eines Massenspektakels wie Olympia pilotiert werden?
Für Sprintdistanz und olympische Distanz genauso wie Mixed Relay wurde dieser Nachweis bereits erbracht - da gibt es Zahlen zu Zuschauern an der Strecke und Einschaltquoten im TV.