Ich könnte ja mal wieder hier was schreiben...
OK, also mal kurz die wichtigsten Themen durchhecheln:
1. Arbeit
Voll nervig, mein Praktikant! Er ist jung (Praktikanten sind ja meistens jung und damit schon mal grundsätzlich eine mindestens kleine Zumutung für alte Säcke wie mich) und unfassbar unsicher. Er ist schon im sechsten Semester und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie er nächstes Jahr als Sozialarbeiter anfangen will, noch dazu weil er sich einen Job wie meinen vorstellt. Da muss er aber als Einzelkämpfer in einem multiprofessionellen Team bestehen und mit ausgesprochen, sagen wir mal, charakterstarken

Persönlichkeiten umgehen können. Für mich ist jeder Tag mit ihm anstrengend und auch ziemlich nervig und ich bin heilfroh, dass sein zum Glück kurzes Praktikum Mitte August beendet ist.
Dummerweise habe ich irgendwie kacke geplant und habe den Rest des Jahres dann weitere Praktikant*innen, teilweise aber zum Glück nur Teilzeit-Praktikanten.
Davon abgesehen macht mir die Arbeit im Moment mal wieder ziemlich viel Spaß. Ich habe das Gefühl, dass ich, je älter ich werde, umso besser im Job werde. Es gibt nur noch relativ wenige Patient*innen, die mich an meine Grenzen bringen. Einer davon ist leider gerade da und es ist wirklich schwierig mit uns.
Letzte Woche war der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende und ich bin mit vier Patient*innen zur Veranstaltung in der Essener Innenstadt gegangen. Wenige Tage zuvor war "Paco" V. gestorben, ein Patient, den ich schon sehr lange kannte und das hat mich wirklich traurig gemacht.
Am Mittwoch hatte ich mir die neue Diamorphin-Ambulanz (also eine Ambulanz, in der die Patient*innen statt Ersatzstoffen wie Polamidon medizinisches Heroin erhalten) bei der Suchthilfe Direkt angeschaut. Das war sehr interessant und ich freue ich, dass es dieses wichtige Angebot jetzt auch in Essen gibt. Bald will ich mir das mal im laufenden Betrieb anschauen, denn weil wir mit einer Gruppe da waren, sind wir zwischen den Vergabezeiten gekommen, die aktuell um 7 Uhr, 11 und 15 Uhr sind.
2. Liebe/Leben:
Naja. Es geht mir deutlich besser als vor einigen Monaten. Das schon. Aber so richtig gut fühlt sich mein Leben auch weiterhin nicht an. Ich leide oft unter großer Einsamkeit. Björn fehlt mir weiterhin fast täglich. Das ist richtig schlimm. Ich habe immer noch häufig sehr große Zukunftsängste. Ja, das trifft es vielleicht ganz gut: Die einzelnen Tage klappen jetzt oft ganz gut, aber wenn ich einen Schritt zurücktrete und auf mein Leben schaue, dann ist es überhaupt nicht so gut und ich habe oft große Angst.
Schnell zum nächsten Thema!
3. Sport:
Auch naja. Ich trainiere, aber nicht so intensiv, eher sporadisch. Dafür laufen die Trainings dann teilweise aber erstaunlich gut. Die Tage habe ich z.B. eine Einheit von 6 km gemacht und am Ende stand eine Durchschnittspace von 1:41 min/100 m, allerdings war ich teilweise auch mit Kurzflossen geschwommen.
Gleich will ich mich aufraffen und mal wieder eine - wahrscheinlich letzte vor dem Wettkampf am 9.8. - Monstereinheit schwimmen, also mindestens 10 km. Immerhin habe ich das Ladekabel für meinen Unterwasser MP3 Player wiedergefunden.
Am 8.9. dann der 15 km Wettkampf. Noch habe ich die Option auf 10 km downzugraden, aber ich weiß noch nicht. Chris.fall ist ja auch angemeldet, aber nach Radsturz nicht fit und weiß noch nicht, ob und wieviel er mitschwimmt. Vielleicht begleitet er mich auch im Boot, das wäre natürlich auch cool.
Im Dezemer dann noch Morocco Swim Trek, dafür hoffe ich, mich noch mal trainingsmäßig einigermaßen motivieren zu können.
Und dann! Im nächsten Jahr will ich das Schwimmen mal Schwimmen sein lassen und möchte Rad fahren. So schön das Schwimmen ist, aber mich nerven echt die Rahmenbedingungen, also die beschissenen Öffnungszeiten der Hallenbäder hier in Essen, dass es oft so voll ist und dass man im Sommer bei gutem Wetter im Freibad kaum trainieren kann. Im See schwimme ich echt ungerne und muss auch weit hinfahren. Und dann ist es halt auch eine recht ungesellige Sportart, zumal ich mit meiner Zwanghaftigkeit kein Typ bin, der während des Schwimmens Beckenrand-Unterhalten pflegen kann. Und weil ich, wie gesagt, oft unter starker Einsamkeit leide, seit ich von Björn getrennt bin, wünsche ich mir eine geselligere Sportart.
Also werde ich ab Januar mit dem Radfahren anfangen und hoffe, dass ich bis zum Sommer schon etwas Form aufbauen kann. Dann möchte ich im nächsten Sommer einen Radurlaub machen und vielleicht im Jahr drauf an einem Radevent teilnehmen.
Laufen würde ich auch gerne, auch um von meinem heftigen Übergewicht herunterzukommen. Denn beim Schwimmen ist das ja überhaupt nicht hinderlich, aber beim Radfahren schon. Ich muss jetzt aber erst mal meine Knie untersuchen lassen, denn die letzten drei Versuche, wieder mit dem Laufen zu beginnen, endeten mit heftigen Kniebeschwerden. Seltsam, denn ich hatte bisher nie Probleme mit den Knien und habe in den letzten Jahren ja auch gar nichts gemacht, was Knieprobleme fördert. Außer Übergewicht zu sammeln, allerdings dachte ich eigentlich nicht, dass es so viel ist, dass ich davon Gelenkprobleme bekomme, aber wer weiß.
Die Frau von einem Vereinskollegen schreibt mir jetzt erst mal eine Überweisung für ein MRT, leider erst mal nur für ein Knie, was doof ist, weil beide Probleme machen. Keine Ahnung, warum man nicht gleich Bilder von beiden bekommen kann.
Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und wünsche euch ein schönes Wochenende!
LG
J.