… und zunächst einmal Euch allen vielen Dank fürs Daumen drücken … ob es denn geholfen hat!?!?
Mein Tag begann ziemlich früh und mit dem obligatorischen Gang auf die Waage: 59,5kg. Nicht überraschend, eindeutig zu viel, aber kein Grund zum Jammern, ich könnte es ja ändern.
Nach einem entspannten Frühstück all meinen Krempel ins Auto geschafft, das erste Mal schweißgebadet, es war nämlich für meinen Geschmack um 6.00 Uhr schon viel zu heiß, und auf zum Ort des Geschehens. Dass ich in der Nacht grauenvollst geschlafen habe, brauche ich wohl nicht zu erwähnen, das versteht sich von selbst

Trotzdem fühlte ich mich durchweg fit und einsatzfähig.
Bereits relativ früh am Morgen gab es die erste Überraschung: das Wasser hatte tatsächlich eine Temperatur von 23°C und somit herrschte auf der OD Neoverbot. Hmmm, grundsätzlich hätte ich ja gerne meinem „neuen“ Neo einen etwas ernsthafteren Test unterzogen, andererseits ersparte das schon mal einen minutenlangen Kampf beim Anziehen und Ähnliches beim Ausziehen. Fein. Akzeptiert, was ich eh nicht ändern kann.
Pünktlich um 11.05, nachdem ich tatsächlich eine Mini-Test-und Warmschwimmrunde im Oortkatensee gedreht hatte, fand die WK-Besprechung statt, 10 Minuten später fiel der Startschuss. Es kam, wie es kommen musste, relativ schnell hatten sich ein großer Teil der überwiegend Schwimmerinnen (und einige Staffelschwimmer, die mit uns Damen gestartet waren) uneinholbar von mir abgesetzt, der andere Teil war irgendwo hinter mir und ich war auf mich alleine gestellt. Schade auch, aber irgendwie konnte ich halt auch das nicht ändern. Also habe ich einfach versucht, meinen Rhythmus zu schwimmen, was mir gefühlt sogar halbwegs gelang, und auch große „Verschwimmer“ sind, so mein Eindruck, ausgeblieben. Eine Uhr hatte ich beim Schwimmen nicht dabei, von daher konnte ich nicht einschätzen, wie die Zeit so war. Später sollte sich bestätigen, was ich im Vorfeld erwartet hatte: eine Zeit, mit der man zwar keinen Blumentopf gewinnen konnte, selbigen aber auch lange noch nicht verloren hatte.
Ohne Probleme gelang mir der Ausstieg aus dem Wasser und recht frohen Mutes trabte ich zur Wechselzone. Da ich morgens recht früh mein Radl eingecheckt hatte, konnte ich sozusagen einen „Logenplatz“ ergattern und musste nur ein verhältnismäßig kleines Stück auf den Radschuhen zum Radaufstieg staksen und dann kam meine Wettkampf-Lieblingsdisziplin: EINSAMMELN!!! Schon nach den ersten Metern auf dem Rad war mir klar, dass da nicht viel schiefgehen konnte. Es lief! Auf der Radstrecke war schon reger Betrieb, da die MDler schon seit einer Weile unterwegs waren (die Strecke ist eine ziemlich platte gut 10km-Wendepunktstrecke) und ich war in meinem Element. Nach einigen Minuten musste ich zwar etwas Tempo herausnehmen, da klar war, dass ich mein Anfangstempo unmöglich gut 40km halten konnte, aber wurscht, ich war schnell genug

Es ist schon unglaublich, was so ein paar gefühlte Liter Adrenalin im Körper so machen: im Training wäre ich vermutlich nicht mal 15 Minuten in der Lage in mit dieser Intensität, mit der ich heute unterwegs war zu fahren, im Wettkampf wie durch Magie alles machbar. Also habe ich wacker meine zwei Runden gedreht, mich über den Fahrtwind gefreut, ich war mittlerweile nämlich ziemlich heiß gelaufen, und war weiterhin guter Dinge. Wie lange ich unterwegs war, konnte ich auch zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Ich hatte zwar beim Losradeln meinen Radcomputer angeschmissen, aber unterwegs kaum einmal draufgeguckt und es am Ende schlichtweg vergessen. Machte nix, ich hatte keinen Zweifel dran, dass nicht viele Frauen schneller gewesen sein konnten. Mir ging es bestens, die Beine machten sich zwar bemerkbar, aber der Kopf war im Kämpfermodus, perfekt!
Also wieder meinen kurzen Weg zum Radständer gestakst, mich fix … also für meine Verhältnisse fix … ich erwähnte ja bereits des Öfteren mal, dass Wechseln nicht meine stärkste Disziplin ist … lauffertig gemacht und los. 2013 hatte ich den Vierlanden-Triathlon ja bereits einmal gemacht und wenn mich jemand gefragt hätte … ich hätte geschworen, dass die Laufstrecke überwiegend schattig ist. Äääääääähm ja, so kann man sich täuschen. Von Schatten keine Spur und mit gemischter Stimmung bei gefühlt … und wohl nicht nur gefühlt … ca. 30° startete ich dann also in die letzte Disziplin. In der prallen Sonne. Mein tröstende Gedanken: da müssen alle durch und die armen MDler sogar doppelt so weit. Auf der Strecke war es eigentlich nett und das Leben tobte. Die Strecke ist eine 2,5km Wendepunktstrecke und war somit eher dicht besiedelt. Wider Erwarten fühlten sich die ersten Km aber gar nicht so grauenvoll an, ein Blick auf meine Uhr, die ich nun tatsächlich dabei und auch in Benutzung hatte, eröffnete mir allerdings, dass ich heute keine Rekorde brechen würde. Ein anschließender kurzer Gedanke an ein morgendliches Wiegen verstärkte diesen Gedanken, den ich allerdings schnell wieder verwerfen konnte und in der nächsten Zeit der Uhr einfach nicht mehr viel Beachtung schenkte. Es war halt auch einfach kein Wetter zum Rekorde brechen. Und so lief ich halt … und lief … und lief… etwa dreimal unterwegs begrüßte mich ein entgegenkommender Läufer fröhlich mit „Hallo BunteSocke!“ Hääääää!? Ich gestehe, ich war verwirrt aber irgendwie nicht wirklich in der Lage mir darüber weitere Gedanken zu mache. Ich vermute, das warst Du, „Spargelkoppel“

!? In diesem Sinne ein fröhliches „Hallo!“ zurück, und gleichzeitig ein sparsames „Sorry!“ dass ich darauf, so glaube ich, so überhaupt keine Reaktion gezeigt habe. Ich war einfach komplett in meinen Gedanken versunken und mit einem „Hallo zurück!“ oder so hoffnungslos überfordert

… und so gingen die gefühlt immer länger werdenden Kilometer dahin. Bei Lauf-Km 6 dann noch ein kleiner Frust-Moment: eine Frau mit einer grünen Startnummer, was darauf hindeutete, dass sie auch auf der OD unterwegs war, ÜBERHOLTE mich! Und nicht nur das, sie wirkte auch noch deutlich fitter als ich … oder doch nicht!? Ich versucht ihr zu folgen, aber der Abstand vergrößerte sich. Zwar sehr langsam aber stetig. Ich hoffte, dass sie noch auf der ersten der zwei Laufrunden unterwegs war, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Km 7,5. Die letzte Verpflegungsstation und ein freundlicher Herr, der dort mit einem Gartenschlauch bewaffnet stand und die Läufer auf Wunsch wässerte. Ja, den Wunsch nach einer kühlenden Dusche hatte ich auch. Er war sogar riiiiiesig! Aber neee, dazu hätte man anhalten müssen und so viel Zeit hatte ich nun doch nicht. Fand ich. Also beschloss ich bei meiner bis dahin angewendeten Taktik zu bleiben, brav bei jeder Verpflegungsstation einen Becher Wasser zu trinken und mir mindestens einen weiteren über den Kopf zu kippen. Aber meine Mitstreiterin, die mich vor einem guten Kilometer wie ich dachte frisch und fröhlich überholte, machte Halt! Nahm sich zunächst etwas zu Trinken und ließ sich anschließend duschen! Hääää? Die hat nur so getan als ob! Ein Fake!!! Und plötzlich liefen alle meine Systeme wieder auf Hochtouren. Ich konnte mindestens wieder einen Gang hochschalten und lief … und lief … und lief … nach hinten schauen wollte ich nicht mehr und ich lief ... und lief ... Mein Tempo konnte ich, ... glaube ich …, beim besten Willen nicht noch mehr beschleunigen und die Kraft, die mich das Nach-Hinten-Schauen gekostet hätte, war ins Laufen klar sinnvoller investiert. Also hieß es einfach beißen … laufen … beißen … laufen … das Ziel kam in Sichtweite und ich konnte es passieren … ohne wieder eingesammelt zu werden. Hipp Hipp Hooooorayyy, meine Mitstreiterin sollte, wie ich später der Ergebnisliste entnehmen konnte, nur 5 Sekunden nach mir ins Ziel kommen *JUCHUUUU* die Frau vor mir konnte mir insgesamt 18 Sekunden (oder so!?) abnehmen. Tja – ein Grund, mich zu freuen oder zu ärgern!? Ärgern ist, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, nicht meine Art und es war nicht erforderlich. Außerdem wusste ich beim Zieleinlauf sowieso noch überhaupt nicht, wo ich so gelandet war.
Mittlerweile weiß ich es natürlich und so möchte ich alle Freunde von Zahlen, Daten und Fakten nicht im Unklaren lassen:
Schwimmzeit: 31:04 (8.)
Wechsel1: 2:27 (8.)
Radeln: 1:11:09 (2.!!! Ziemlich genau 1 Minute langsamer als die erste)
Wechsel2: 1:38 (8.)
Laufzeit: 52:39 (unfassbar, aber das war die 3.beste Laufzeit der 43 Damen!!!)
Die Wechsel verdienen hier eine besondere Erwähnung, da ich beide Male die 8beste Wechselzeit hatte und das ist von 43 Frauen und für meine Verhältnisse absolut überdurchschnittlich
Gesamt: 2:39:18, damit 3./43 Frauen, 1./7 Ak.
Viele Grüße,
Franzi, platt, zufrieden und vermutlich eine Weile noch ziemlich aufgekratzt …