Ja, es handelte sich nicht um eine geplante Tat. Das meinte ich mit "Affekt". Möglicherweise gibt es dafür einen besseren Ausdruck.
Die Zitate auf seiner facebook-Seite, die den Kerl als "fanatischer Atheist" ausweisen, sind (Spiegel):
"Die Leute sagen, nichts könne die Probleme im Nahen Osten lösen - keine Verhandlungen, keine Waffen, keine Finanzhilfen. Ich sage, es gibt eine Lösung: Atheismus."
"Wenn radikale Christen und radikale Muslime sich gegenseitig so ablehnen, warum sind sie sich dann bei so vielen ideologischen Themen einig?"
Ich kann daran nichts radikales finden. Möglicherweise war er radikal, aber aus den obigen Zitaten ergibt sich das für mich nicht.
Grüße,
Arne
sicher, aufgrund der Facebook Zitate könnte ich auch schreiben, überzeugter Atheist oder gläubiger Atheist wegen: "es gibt nur eine Lösung für die Probleme: Atheismus".
Weshalb bist Du so schnell auf der "Affekt"-Schiene? Wer drei Personen hintereinander in den Kopf schiesst, würde in DE mit grosser Wahrscheinkeit wegen Mordes angeklagt. (= vorsätzliche Tötung) und nicht wegen Totschlages im Streit/Affekt.
Die jungen Muslimen sind ja nicht vor einem Supermarkt neben ihrem Auto gefunden worden, sondern in ihrer Wohnanlage. Nun sagt der Killer-Nachbar bei der Polizei, der sich am Tag nach dem Mord der Polizei stellte, er hätte mit den Betreffenden wegen des Stellplatzes Streit gehabt. (Er hatte Zeit mit seinem Anwalt zu sprechen, sich das zu überlegen usf.). Sehr glaubhafter Affekt. ;-) . Wären die drei jungen Leute Amerikaner gewesen, er hätte sie nicht ermordet, es handelte sich IMHO um ein rassistisches Tötungsmotiv.
Wären die drei jungen Leute Amerikaner gewesen, er hätte sie nicht ermordet, es handelte sich IMHO um ein rassistisches Tötungsmotiv.
Was veranlasst Dich zu schreiben, die drei seien keine Amerikaner gewesen?
Das Wort "Amerikaner" impliziert keine Rasse, was keinem verborgen bleiben kann, der auch nur eine Handvoll Amerikaner kennengelernt hat. Genauso verhält es sich mit "Muslim".
Was veranlasst Dich zu schreiben, die drei seien keine Amerikaner gewesen?
Das Wort "Amerikaner" impliziert keine Rasse, was keinem verborgen bleiben kann, der auch nur eine Handvoll Amerikaner kennengelernt hat. Genauso verhält es sich mit "Muslim".
mit so einem Einwand rechnete ich schon, als ich es schrieb. Ich hoffe, Du und andere Leser haben es verstanden, auch wenn ich der Kürze halber eine falsche Formulierung wählte. Sorry.
Die Ermordeten heissen: Deah Shaddy Barakat (23), Yusor Mohammad (21) und Razan Mohammad Abu-Salha. Barakat (19) und die jungen Frauen trugen Kopftücher. Der Killer heisst: Craig Stephen Hicks (46) und ist (nach dem Handelsblatt: "radikaler") Atheist. Ob Hicks oder die Ermordeten die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, weiss ich nicht, nur dass er Hicks ohne Kopftücher nicht hingerichtet hätte.
mit so einem Einwand rechnete ich schon, als ich es schrieb. Ich hoffe, Du und andere Leser haben es verstanden, auch wenn ich der Kürze halber eine falsche Formulierung wählte. Sorry.
Die Ermordeten heissen: Deah Shaddy Barakat (23), Yusor Mohammad (21) und d Razan Mohammad Abu-Salha. Barakat (19) und die jungen Frauen trugen Kopftücher. Der Ermordete heisst: Craig Stephen Hicks u(46) und ist (nach dem Handelsblatt: "radikaler") Atheist.
Faulheit ist keine Entschuldigung. Du förderst doch genau damit den Rassismus, den Du anprangerst.
Der Präsident der Vereinigten Staaten heißt Barack Hussein Obama.
Weshalb bist Du so schnell auf der "Affekt"-Schiene?
Das war lediglich mein Eindruck. Er kann falsch sein. Mir schien, dass es sich nicht um einen geplanten und organisierten Mord handelte, wie das bei den Pariser Attentaten oder bei Selbstmordattentaten der Fall ist. Auf mich wirkten die Informationen aus dem Spiegel eher so, als wären dem Täter die Sicherungen durchgebrannt. Damit möchte ich aber auf keinen Fall etwas entschuldigen oder relativeren.
Ich habe noch nicht ganz verstanden, warum dieser Punkt für Dich so wichtig ist. Für mich war das eher eine Nebensache; ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, als ich es schrieb.
Das war lediglich mein Eindruck. Er kann falsch sein. Mir schien, dass es sich nicht um einen geplanten und organisierten Mord handelte, wie das bei den Pariser Attentaten oder bei Selbstmordattentaten der Fall ist. Auf mich wirkten die Informationen aus dem Spiegel eher so, als wären dem Täter die Sicherungen durchgebrannt. Damit möchte ich aber auf keinen Fall etwas entschuldigen oder relativeren.
Ich habe noch nicht ganz verstanden, warum dieser Punkt für Dich so wichtig ist. Für mich war das eher eine Nebensache; ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, als ich es schrieb.
Grüße,
Arne
Wenn jemand andere Leute bei einem Konflikt (eher) schlägt, tritt, verletzt, ermordet, weil er einen Hass auf sie empfindet oder ihr Leben geringer schätzt, weil diese Leute Juden, Christen, Schwule, Lesben, Muslime, Frauen, Schwarze sind, dann begründet sich die Tat auch in dem Hass, der Geringschätzung gegenüber dieser Personengruppe. Mich stört dann die übliche Relativierung dieser Tatanteile auf einen X-beliebigen Streit mit Affekt und tödlichem Ausgang.
Es fehlt bei der Mehrheit die Sensibilität für solche Tatmotive (wie antisemitisch, homoph etc.) und etwas Selbstkritik bei aller Femdkritik finde ich da halt ganz hilfreich.
Besonders extrem, erschreckend und im nachhinein rational nicht nachvollziehbar zeigte sich doch die Ignoranz inbezug auf politisch-extreme Hasstatanteile bei den Ermittlungen der NSU-Morde in DE.
Wenn jemand andere Leute bei einem Konflikt (eher) schlägt, tritt, verletzt, ermordet, weil er einen Hass auf sie empfindet oder ihr Leben geringer schätzt, weil diese Leute Juden, Christen, Schwule, Lesben, Muslime, Frauen, Schwarze sind, dann...
Ja, klar, das ist nicht hinzunehmen, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Die Tötung Anders- oder Nichtgläubiger gibt es zum Glück nur in den Gottesstaaten, aber nicht mehr in unserem Kulturkreis.