So, nachdem jetzt schon viele Ihre Erfahrungen geschildert haben, möchte ich dies auch tun.
Dies war meine erste MD und überhaupt mein zweiter Triathlon, komme leider aus vielerlei Gründen nicht dazu mehrere zu machen. Mein Ziel war es, zunächst einmal zu finishen und gut durchzukommen, wenn es geht, unter 6:00h, im Traum wären es sub5:30h gewesen. Im Ziel sollten diese Zeiten jedoch weit vom wirklichen Ergebnis entfernt sein.
Die letzten drei Wochen vor dem Wettkampf hatte ich mit einer Fußverletzung zu kämpfen und bin deswegen kaum zum Laufen gekommen. Die Trainingsleistungen vorher stimmten, aber Koppelläufe, zumindest lange, waren leider nicht drin. Dementsprechend hatte ich keine Ahnung wie mein Körper auf die Anstrengung reagiert. Ich habe mich dann für die Taktik: ruhig bis km 15 beim Laufen entschieden, damit ich auf jeden Fall ins Ziel komme und da ich die Radstrecke vorher nie abgefahren bin.
Btw, war bei der Pasta-Party bzw. der WK-besprechung, habe den Aufsteller allerdings zu spät gesehen.
Zurück zum Wettkampf. In der dritten Startgruppe habe ich mich mittig platziert und bin damit sehr gut gefahren. ICh hatte nach ca. 150-200m ein paar Beine, die genau mein Tempo geschwommen sind. Ziel war es unter 40 min, wenns gut läuft um die 35 min zu schwimmen. Der Weg zur ersten WEndeboje kam mir vor wie eine Ewigkeit, habe mich dabei aber die ganze Zeit gebremst nicht vollgas zu geben. Ich habe immer versucht an den Beinen zu bleiben und konsequent zu draften. Der/die hinter mir, hat genau das gleiche gemacht

. Leider ist meine Brille plötzlich beschlagen, sodass ich in der Ferne kaum noch etwas erkennen konnte. Mir blieb nichts anderes übrig, als den anderen hinterher zu schwimmen und mich rechts zu halten (wegen der Strömung sind einige nach links abgedriftet). Nach der ersten Wendeboje musste ich mir jemand neuen suchen, da ich dachte, mein Chip sei mir abgerissen worden. Dem war zum Glück nicht so. Diesen Beinen bin ich ruhig bis zur letzten Boje gefolgt. Zumindest dachte ich das...fast hätte ich diese von der falsche Seite umschwommen (sie sollte strandseitig und nicht seeseitig umschommen werden

). Naja, da war ich dann kurz verwirrt, bin wieder einem anderen Schwimmer hinterher. nach für mich fabelhaften 31:21min bin ich aus dem Wasser und dachte mir, "wenn das locker schwimmen war, dann kannst du schon jetzt zufrieden sein". Auf dem Weg richtung Wechselzone, habe ich mir dann jedoch meinen linken Zeh irgendwo angehauen, zum Glück war das nicht so schlimm... dachte ich.... Naja, Beutel geschnappt, raus aus dem Neo und rein in die CEP socken...rein in die CEP Socken...rein in die CEP Socken..........oh man, das hat lange gedauert. Die Übung hat nichts gebracht und ich habe bestimmt 2 Minuten mit den Socken verloren.. Naja egal, Radschuhe angezogen, zum Rad alles aufgesetzt und los gings. @Arne, danke für Fremsen und Bressen, das hat mir enorm geholfen. Für das Radfahren hatte ich so ca 3h anpeilen. Nach Training wäre auch mehr drin gewesen, da ich aber nicht so der Bergfahrer bin, dachte ich, das wird wohl schon passen. Naja, auf den ersten km nach Bad Schönborn habe ich erstmal getrunken, gegessen (Riegel und Gel) und mich mit Sonnencreme eingecremt. Dann habe ich bemerkt, dass ich eigentlich viel zu schnell unterwegs bin (35-38kmh) und bin runtergebremst um nicht zu überpacen. Nach ca 12km musste ich dann meine erste von drei Pausen beim Radfahren zum Pinkeln einlegen. Habe wohl zu viel getrunken...Naja, was lustig war: Als ich die Kapelle gesehen habe, dachte ich...das soll der BErg gewesen sein? hmm, das war jetzt nicht so anstrengend..bis ich gemerkt habe...ah, die strecke musst du nachher wieder hochfahren...okay,mal gucken. Die km liefen nur so dahin und bis auf zwei Pinkelpausen ging alles echt gut. DIe Berge konnte ich überraschend gut fahren und auch die Nahrungsaufnahme (insgesamt 6 Gels, 1 Riegel 4x Isogetränkeflasche und 3-4x wasserflasche) lief echt gut.Bei km 25(??) nach der Durchfahrt Menzingen habe ich dann Nina auf dem Fahrrad gesehen und sie klang ehrlich gesagt nicht so begeistert. Ich habe sie angefeuert und sie zum weitermachen ermuntert...es kam ein angestrengstes..."buah...jaa...hechel" zurück. Da habe ich mir schon ein bisschen sorgen gemacht. Bei km 65 dachte ich dann irgendwann, dass ich jetzt gerade schon Lust hätte zu laufen, aber nach dem GEl ging es wieder...ich wollte schließlich auf die "Rampen" ab km 70 vorbereitet sein. Was echt praktisch war, ich hatte mir die Anstiege viel länger vorgestellt und habe immer noch runtergebremst. Bin an anderen Teilnehmern relativ gut vorbeigekommen und hatte ein vernünftiges Tempo drauf...Naja, am Ende der Strecke bin ich dann locker ausgerollt und habe mich aufs Laufen vorbereitet. Schwuppdiwupp rein in die WZ und ab in die Laufschuhe.. Der Wechsel ging richtig schnell und wie tausendfach eingeübt.. Nach nem becher wasser über dem Kopf ging es auf die Laufstrecke. Mir ging es echt blendent und ich war mir sicher, dass ich ins Ziel kommen sollte. Mein Radsplit war mit 2:50:57h sehr gut und ich war zufrieden!! vor allem wegen der drei unfreiwilligen Pausen. Naja, zurück zum Laufen. Meine Beine liefen und liefen und ich musste mich echt bremsen um nicht zu überzocken. Die ersten 2km bin ich in 4:10min schnitt gelaufen, Zielzeit waren 5:00min/km zu Beginn. Ich habe mich dann auf 4:45min/km versucht zu drosseln, aber das fiel mir wirklich schwer. Die erste Runde ging so flott rum, dass ich nahezu euphorisch war, weiterlaufen zu dürfen. Ab in die nächste Runde. Da habe ich dann irgendwann gemerkt, dass ich schon ein bisschen""""" sport betrieben habe vorher und meine Beine wurden einwenig schwerer, 4:40min/km war dann auch schon etwas anstrengender. Trotzdem verlief alles ohne schmerzen. Die letzte Runde habe ich dann nach einem Gel die Beine laufen lassen. Nicht bis in letzter Konsequenz, schließlich kann auf dem letzten Meter noch was passieren, aber gefühlt war das schon schneller als vorher. Ich wusste, dass ich es gut schaffe, als ich vom Wendepunkt zurückgekommen bin und nur noch 2km zu laufen waren. Da war ich mir dann wirklich sicher...auch wenn ich mich mit meinen Zeiten voll verplant habe...Der Einlauf in das Stadion war dann wirklich cool. Mir gefällt so eine Runde echt gut. Nach 5:07:50h war ich glücklich und zufrieden im Ziel. Eine Zeit, mit der ich im vorhinein nie gerechnet hätte... (ich habe bei der Anmeldung relativ ambitioniert 5:15h angegeben, aber auch nur weil ich dachte, dass sich strukturiertes Training bei mir schon gut auswirken wird. Naja, nach den ersten Trainingseinheiten war diese Zeit dann aber für mich erstmal ad acta gelegt

. )
Besonders zufrieden war ich mit dem Laufen. nen HM in 1:38:22h (trotz erneuter Pinkelpause in der zweiten Runde) hätte ich mir nicht zugetraut. Da haben mich meine Beine hingetragen.
Verbesserungspotential sehe ich in allen drei Disziplinen. Ich hätte noch nen Ticken schneller schwimmen können, allerdings wird ab jetzt erstmal wieder viel Technik auf dem Program stehen und ich arbeite mich langsamen Schrittes an eine schnellere Zeit heran. Radfahren war ich mit der Zeit echt zufrieden, ich weiß aber, dass ich ohne Pinkelpausen schon alleine bestimmt 4-6 min schneller gewesen wäre und ich hätte auch hier noch einen Zahn mehr drauflegen können, denke ich. Naja, aber so habe ich Ziele für das nächste Jahr! SUB5 :D.
Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß! Vielen Dank an alle Helfer, die das hier lesen!!!!!!!!

Die Organisation war super und besonders der Anstieg in Gochsheim war der absolute Stimmungshöhepunkt für mich. Ich war den ganzen WK nur mit einem Grinsen auf dem Gesicht unterwegs. Es hat einfach Spaß gemacht. Allen anderen herzlichen Glückwunsch zum finish und bei denen, bei denen es nicht geklappt hat, Kopf nicht hängen lassen. Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder?!!
Nina, auch dir herzlichen Glückwunsch zum finish!! Wie gesagt, hatte mir schon ein bisschen Sorgen gemacht.
Liebe Grüße von der Startnummer 1214,
Gerrit
