Zitat:
Zitat von sybenwurz
Darüber hab ich noch nie nachgedacht. Wie geht die?
Ich bewundere schon all jene, die im grossen, nicht abgetrennten Becken Rückenschwimmen und hab selbst endlos Probleme, die Spur zu halten (völlig abgesehen davon, dass ich aufm Rücken null vorankomme, sieht man von meiner konkurrenzlosen Geschwindigkeit beim "Altdeutsch" ab(muss wohl so ne Art Schmetterling aufm Rücken sein...)).
Wenn ich noch ne halbwegs elegante Wende fabrizieren müsste, wär ich vollkommen verloren (und würde wohl über kurz oder lang mitm Schädel am Beckenende einschlagen).
|
Also das Spurhalten bei Rücken im großen Becken ist nur einfach, wenn Du an die Decke guckst, und Dich an den dortigen Strukturen orientierst. Bei Wettkämpen in Freien hat man aus den Augenwinkeln meist die Leinen im Blick, wenn die aber fehlen und Du Dich an den Wolken orientierst, landest Du meist im off.
In Sindelfingen hat ein Schlaumeier die Deckenstrukrur diagonal zur Schwimmrichtung konzipiert, mit dem Erfolg, das trotz Leine immer jede Menge Leute in die Leinen brettern. Also ist Rückenschwimmen ohne Orietierung auch für Cracks nicht ganz so einfach.
Die Rollwende ist ein Thema für sich. Ich selbst mache zugegebenermaßen erst seit einem guten Jahr Rollwende bei Kraul, einfach weil es dazugehört und ich sinkende Leistungen so vielleicht durch bessere Technik kompensieren kann

. Rückenrolle mach ich nur im Training, da mir das im Wettkampf zu heiß ist. Ich hatte zu dem eine lange Blockade, mich im flachen Teil des Beckens mit dem Schädel Richtung Beckenboden zu drehen. Seitdem ich das überwunden habe, kann ich doppelt so viel üben. Und das ist das Zauberwort: Je öfter Du das versuchst, desto besser geht es.
Lernschrittfolge ist dreigeteilt, Teil 1 und 2 kann man auch während des Einschwimmes mitten im Becken üben.
(1) Ende Kraulschwimmen vor der Wand. Beide Arme dazu nach vorne und mit Beinarbeit locker weitertreiben, bis der Abstand stimmt. Wenn ich Armzüge bis zuletzt mache, ist der Abstand meist nicht nicht richtig, d.h. ich bin i.d.R. zu nah an der Wand dran. Wenn ich auf Beine umstelle, kann ich mich treiben lassen und auf den schwarzen Strich an der Wand (bzw. die Wand selbst) sehen, bis der Abstand stimmt
(2) Rolle. Ich selbst öffne dazu die Arme und nicke mich mit zur Seite ausgebreiteten Flügeln wie ein Turner um diese Achse. Dazu werden einige Muskelgruppen benötigt, die man sonst nicht braucht, es ist also zu Beginn etwas mühselig. Die Rolle erfolgt, zumindest im ersten Teil, exakt nur in eine Raumrichtung, so daß ich nach der Rolle im Wesentlichen mit dem Gesicht zur Wand unter Wasser schwebe.
Ich leiste mir dann den Luxus, einen Moment innezuhalten und die Wand zu fixieren. Dadurch finde ich den richtigen Punkt für einen möglichst effizienten Abstoss, der mir mehr bringt, als hastig gegen die Wand zu treten und sie dann nicht richtig zu treffen
(3) Abstoss. Bei der Rückenwende natürlich in Rückenlage, bei der Kraulwende drehe ich mich nach dem Abstoss oder auch schon kurz davor, um die Körperlängsachse. Körperstreckung danach maximal. Langes Tauchen. Luft nicht pressen, sondern locker bleiben.
Wenn ich von der Rückenlage komme, ist die Wende identisch, nur daß ich keine vortriebswirksamen Bewegungen mehr machen darf, wenn ich die Schultern mehr als 90 Grad über die Horizontale gedreht habe. Wenn ich dann aber noch zu weit von der Wand weg bin, verhungere ich unterwegs. Bei entsprechend guter Körperstreckung kann man allerdings auch in Bauch-(Kraullage) im ersten Teil der Wende noch einiges an Strecke gut machen und sich etwas näher heranmogeln. Aber Armzüge oder Beinarbeit bleiben tabu, wenn die nicht zur Wende dazugehören.
Gruß vom Jimmi