So ähnlich fahre ich auch: 21-er bei 10 bar, 23-er mit 8 bar, 30-er mit 5 bar. Praktisch sind das die Obergrenzen, und ich pumpe erst nach, wenn von 10 auf ca. 7,5, 8 auf ca. 6 bzw. von 5 auf unter 4 bar abgesunken ist. Dann wird es auf schlechten Straßen etwas komfortabler, aber ich spüre noch keinen großen Unterschied im Rollwiderstand.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Energie wird in Dämpfern in Wärme umgesetzt, wenn sie nicht rekuperiert wird/werden kann. Das ist bei Bodenunebenheiten der Fall.
Auf dem Rad wird die Rüttelenergie entweder durch den Reifen (niedriger Luftdruck) oder den Fahrer (bretthart) umgewandelt.
Bei 20 Hubbeln von 0,5 mm pro Meter Asphalt verschlingt die Rüttelei bei 35 kaemha 6,7 W, wenn das System Rahmen/Laufräder vibriert und nicht die Reifen allein die Vibrationen wegdämpfen.
Mir persönlich sind die 90 % Trainingsfahrten wichtiger, daran will ich maximale Freude haben, zumal ich im Rennen bei aller Optimierung eh nur vom rosa zum lila Blumentopf kam. Wenn es einem um mehr geht, können andere Aspekte an Gewicht gewinnen.
Wenn Spaß das entscheidende Kriterium ist und nicht Geschwindigkeit, sprechen wir von unterschiedlichen Dingen. Ein gefühlter Geschwindigkeitsgewinn ist etwas anderes als ein tatsächlicher.
Der Radsport hat in den letzten 20 Jahren eine Lernkurve durchlaufen, bei dem viele naiv angenommene Glaubenssätze über Bord gegangen sind. Bei Profis sind heute 28 mm das Schmalste, was an Reifen auf der Straße noch gefahren wird. Die Zeitfahrlenker befinden sich locker 20-30cm höher als früher und sind dadurch schneller. Felgenprofile sind heute ganz anders als vor 20 Jahren. Rohrquerschnitte sind nicht mehr tropfenförmig, sondern haben Kamm-Profile. Aerohelme waren früher so schmal wie möglich und sind heute so breit wie möglich. Eine Zeitfahrkurbel hatte früher eine Länge von 180 mm, heute 165 mm. Außerdem hat man gelernt, dass das Gewicht rotierender Massen in Rennen kaum eine Rolle spielt.
Nehmen wir an das ist so und es erscheint logisch, dann ist aber auch logisch, dass der Vorteil breitere Reifen um so kleiner wird, je besser die Straße ist und sich auch irgendwann, wenn die Straße sehr gut ist, sogar umkehrt. Weil auf einer super Straße [bzw. der Bahn] kein Hoppeln (oder nur noch sehr wenig).
Dann sind wir wieder bei: Es kommt darauf an! und ich weiß nicht wie die Straße hinter Horizont ist.
Jes, so habe ich es vermutet, es ist eben nicht generell richtig:
Reifen breit, Luftdruck runter = sauschnell oder supersauschnell.
Die Physik ist auch nicht neu zu erfinden.
Es ist das Zusammenspiel von Reifen und Untergrund.
Ich habe jetzt 30-er Schwalbe und fahre gerade 4,0/4,2 bar, das "fühlt" sich gut an und ist nicht langsamer, eher schneller.
Habe aber auch eben nochmals mit dem Mechaniker der Bahnsprinterinnen unseres Olympiastützpunktes telefoniert und das bestätigt uns alle:
Reifen, Untergrund, Anpressdruck, also konkrete Anforderungen sind entscheidend.
Auf der Bahn fahren sie (unter Berücksichtigung der Gewichte) 10 bis 12 bar (ggf. auch mehr).
Endlich bin ich schlauer und muss mir keine Meinung aus persönlichen Vermutungen bilden.
Sondern? Welcher Luftdruck ist denn nun der schnellste auf einer normalen Straße bei Deinem Gewicht? Und woher weißt Du das?
Ach Arne, es gibt ihn doch nicht, den perfekten, einzig richtigen Luftdruck für überall und alles ...
Meine Freude speist sich aus eben dieser Erkenntnis unseres Schwarmes und dessen kollektiven Schläue.
Ich habe doch geschrieben, dass ich mich wohlfühle, der Komfortgewinn ist (für mich)
spürbar und das Tempo hängt doch ohnehin vom Trainingszustand ab (vorrangig).
...Rekuperation ist dann doch eher selten bei E-Bikes?
Naja, weil sich halt der Mittelmotor anstelle des nackerten Tretlagers als Mass der Dinge durchgesetzt hat.
Nabenmotoren mit Massekonzentration in der Mitte des Vorder- oder Hinterrades, vielleicht noch mit Akku im Gepäckträger dazu, werden heute nimmer zwangsbedingt verbaut, um bestehende Modelle zu elektrifizieren, sondern zum grössten Teil bei Billig-Ebikes.
Rekuperation bei Mittelmotoren wäre möglich, ist aber unrealistisch, weil zwo Freiläufe zwischen angetriebenem Rad und Motor sind.
Ich hab das vor Jahren, als beispielsweise Bionx noch en vogue war, bemänglet, dass die Rekuperation die Reichweite eher um ein paar Meter denn viele Kilometer vergrössert, dazu auf Stufe 1 (von 4) schon relativ heavy ist, also es muss schon ganz schön runtergehn oder das Fuhrwerk ordentlich beladen sein, um da n bissl Harvesting zu betreiben.
Allerdings: als Dauerstrombremse auf langen Abfahrten ohne sportliche Ambitionen sehr kommod!
Die Frage, um den Schwenk zurück zum Thema zu vollziehen, wäre, ob man rein die Reifen zum Verzögern auf langen Abfahrten nutzen könnte, wenn man den Druck während der Fahrt variieren könnte.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!