Hallo Arne, vielleicht mache ich ja alles falsch aber: wie werde ich denn über 10Km oder HM schneller, wenn nicht mit viel GA2
Du machst sicher nicht viel falsch. Du hast ja aus Deinen Möglichkeiten das Optimum auf den langen Distanzen herausgeholt. Das meine ich bezogen auf Deine Grundschnelligkeit.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Um schneller zu werden, müsstest Du nicht den GA2-Anteil erhöhen, sondern im noch schnelleren Bereich um die anaerobe Schwelle einen Schwerpunkt setzen. Gleichzeitig setzt man einen zweiten, aber bei weitem dominanten Schwerpunkt im GA1-Bereich. Kennst Du ja alles. Dieses "polarisierte Training" ist mittlerweile durch überzeugende Studien, auch mit Amateuren, vergleichsweise gut belegt.
GA2 meidet man dabei weitgehend. Studien haben gezeigt, dass durch vermehrtes GA2-Training zulasten des GA1-Bereichs die Wettkampfergebnisse schlechter werden. Anders herum: Vermindert man den GA2-Anteil zugunsten des GA1-Bereichs, werden die Ergebnisse besser.
Dieses polarisierte Training zieht man bis ca. 8-10 Wochen vor dem Hauptwettkampf durch. Anschließend muss man dann natürlich das Wettkampftempo einschleifen (BUILD-Phase).
Wie ist da das Verhältnis? 80% GA1, 20% Intervalle? Der klassische TDL hat da keinen Platz mehr, oder wie siehst Du das?
80% GA1
10% GA2 (kommt ja automatisch)
10% EB
Studien haben gezeigt, das das erfolgreicher ist als
65% GA1
25% GA2
10% EB.
Der TDL hat seinen Wert in der BUILD-Phase für Marathonläufer. Unabhängig vom Lauftraining legt man das GA2-Training in BASE2 und die BUILD-Phase, und vermeidet es in den anderen Phasen.
Anzumerken ist noch, dass sich nur sehr wenige sportwissenschaftliche Studienergebnisse direkt auf die Triathlon-Langdistanz übertragen lassen. Fast alle Untersuchungen im Ausdauersport beziehen sich auf Sportarten, bei denen die Leistung an der anaeroben Schwelle maßgeblich ist. Das ist auf der Triathlon-Langdistanz nur eingeschränkt der Fall. Man kann sich also von den Studienergebnissen inspirieren lassen, aber man sollte sie nicht als Gottes oder Luzifers Wort betrachten.
Nochmals zum Thema Kraft statt Ausdauer:
Ausgangsposition muss sein, dass Armin solo die 3 Stunden drauf hat. Im Reisetempo! Ich denke das sollte nach seiner Aussage passen.
Ab diesem Zeitpunkt sollte er IMHO nach die Konzentration ganz drauf legen möglichst ökonomisch nach T2 zu kommen. Dazu braucht er die Kraft um a) zügig Rad zu fahren ohne sich zu verausgaben und b) dann noch die ersten 20 km munter und unverkrampft loslaufen zu können. Danach geht das Rennen los, die letzten 1:30 Std muss er irgendwie durchknallen.
Oben hat ein anderer Kollege geschrieben, er ist mit Radtraining only schneller gelaufen als im Jahr zuvor mit Lauf only. Das geht schon stark in die genannte Richtung.
Ich selbst habe die Erfahrung auch selbst gemacht, dass bei der MD im wesentlichen meine Radform (= im wesentlichen Kraft) die Laufzeit entscheidet.
Zudem weiß ich, dass Bergsteiger, die sich auf große Ziele (= ungewöhnlich lange Touren und harte Wände) vorbereiten ebenfalls meist nach diesem Prinzip trainieren.
Immer vorausgesetzt: das Grundtempo (= Zieltempo) hast du drauf!!
Armin wenn du das Rezept gefunden hast gib bitte Bescheid.
Obs Mitte Juni nun klappt oder nicht, aber ich denke das Rezept schon zu kennen. Harte und konsequente Arbeit sowohl am Rad als auch beim Laufen und verletzungsfrei bleiben.
Bis dato kann ich das heuer von mir behaupten.
Ich erwarte mir hier ja keine "Wundereinheiten", da es diese nicht gibt, sondern eventuell noch zusätzlichen Input, welcher nie schaden kann.
Zitat:
Zitat von X S 1 C H T
Grundsätzlich finde ich den Versuch von 3:14 h auf Sub3 schon sehr sportlich.
Ums nochmal klarzustellen: Die 3:14, welche meine persönliche Bestzeit momentan darstellt, spiegelt nicht mein Potential wieder.
Du machst sicher nicht viel falsch. Du hast ja aus Deinen Möglichkeiten das Optimum auf den langen Distanzen herausgeholt. Das meine ich bezogen auf Deine Grundschnelligkeit.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Um schneller zu werden, müsstest Du nicht den GA2-Anteil erhöhen, sondern im noch schnelleren Bereich um die anaerobe Schwelle einen Schwerpunkt setzen. Gleichzeitig setzt man einen zweiten, aber bei weitem dominanten Schwerpunkt im GA1-Bereich. Kennst Du ja alles. Dieses "polarisierte Training" ist mittlerweile durch überzeugende Studien, auch mit Amateuren, vergleichsweise gut belegt.
GA2 meidet man dabei weitgehend. Studien haben gezeigt, dass durch vermehrtes GA2-Training zulasten des GA1-Bereichs die Wettkampfergebnisse schlechter werden. Anders herum: Vermindert man den GA2-Anteil zugunsten des GA1-Bereichs, werden die Ergebnisse besser.
Dieses polarisierte Training zieht man bis ca. 8-10 Wochen vor dem Hauptwettkampf durch. Anschließend muss man dann natürlich das Wettkampftempo einschleifen (BUILD-Phase).
Grüße,
Arne
Wobei man sich halt fragen muss, wo GA1 anfängt und wo es aufhört. Nach welchem Prinzip und mit welcher Methode man die Bereiche festlegt und so weiter und sofort. Auch wieviel man trainiert dürfte ein Rolle spielen, wie man die Regeneration m Griff hat etc pp. Im Weltklasse Marathonbereich versucht man die GA Geschwindigkeiten immer weiter zu erhöhen und immer längere Strecken auch im Training immer schneller zu laufen. Dort unterteilt man inzwischen auch noch feiner. Stichwort: DL 2.2.
Obs Mitte Juni nun klappt oder nicht, aber ich denke das Rezept schon zu kennen. Harte und konsequente Arbeit sowohl am Rad als auch beim Laufen und verletzungsfrei bleiben.
Bis dato kann ich das heuer von mir behaupten.
Ich erwarte mir hier ja keine "Wundereinheiten", da es diese nicht gibt, sondern eventuell noch zusätzlichen Input, welcher nie schaden kann.
Ums nochmal klarzustellen: Die 3:14, welche meine persönliche Bestzeit momentan darstellt, spiegelt nicht mein Potential wieder.
Woraus leitest du das mit dem Potential ab? Unterdistanzen? Solozeiten? Leistungsdiagnostik? oder dein eigenes Gefühl?