Genau das ist IMHO nicht, was der Film transportiert. ....
Der Spot stellt dem Betrachter zwei Fragen. Eine davon, bevor der Film überhaupt anläuft. Sie gehört zur Folklore: "Hättest Du Hitler getötet?"
Diese Frage würden vermutlich viele mit "ja" beantworten.
Und dann fragt der Spot nach: "Wirklich?"
Und auf einmal muss man sich entscheiden, ob man Kind töten will. Oder sogar nur, ob man es gut findet, dass ein Kind getötet wird. Und plötzlich, wenn man den Buben vor sich sieht, ist die ganze Sache nicht mehr so einfach. Zumindest nicht für einen "normal" empfindenden Menschen, dem Mitgefühl und Skrupel nicht vollständig fremd sind.
Ob es nun Hitler ist oder Stalin, spielt dabei keine Rolle. Die Frage bleibt die gleiche.
ja der Film zeigt, dass es halt immer zwei Seiten gibt.
Kleine ausländische Kinder automatisch von deutschen Autos überfahren lassen ist prinzipiell nie verkehrt. Ansonsten wahrscheinlich eher Thema verfehlt aber trotzdem Aufmerksamkeit erregt.
Ja, Aufmerksamkeit erregt, dennoch eher den Sturm im Wasserglas entfacht, viel mehr wohl nicht.
Man stelle sich vor, die Spot-Macher hätten diesen Spot etwa 560 Jahre nach Christi, in die Gegend von Mekka verlegt. Besagter Mercedes nietet bei der Ortsdurchfahrt einen kleinen Muselmanen nieder. Dieser liegt danach offensichtlich tot in Form eines Halbmondes im Wüstensand, seine Mutter in Burka jammert voll des trüben Schmerzes: Mohammed!
Hach, was für ein Aufschrei ginge durch die arabische (und wohl nicht ausschließlich durch diese) Welt.
Unser Wohlstand, unsere hohen lebensansprüche, unser System der Sozialen Sicherheit hängen von der leistungsfähigkeit und Ertragskraft unserer Wirtschaft ab
Zweitens
Leistungseinkommen sind wichtiger als Übetragungseinkommen. Der Sozialstaat, DER Sozialstaat lebt von der Leistungskraft und dem Leistungswillen der Bürger und
nicht von der Umverteilungsmasse und Umverteilungsphantasie der Funktionäre und Bürokraten
2:15 min
Die Normative Kraft des Faktischen
Da fällt dann die Beurteilung auch viel einfacher: Gut !
Es geht hier doch nullkommanull um das Kind, sondern wie schon gesagt stellvertretend um das Böse/Schlechte.
Die Frage bleibt, ob das Kind diese Stellvertretung auch adäquat auf sich nehmen kann und das Böse tatsächlich mit sich in die Tiefe nimmt, wenn es unter dem Beifall der Massen in den Brunnen fällt.
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Gib dir ein wenig mehr Mühe, dann durchdringst auch du eventuell den Kern seines Beitrags.
Wenn auch um der Liebe Willen ward die Müh' dann doch vergeben ...
Die Frage, wie weit sich die den meisten unter uns wohlanerzogene Bereitschaft die Persona AH (in Form des Führers) zu eliminieren auch freudig auf das Individuum AH (verkörpert durch den kleinen Jungen Adolf) erstreckt, ist sicher nicht uninteressant. Nichtsdestoweniger wird im Film dann doch eher der schnöde chronologisch-kausale Aspekt in den Vordergrund gehoben. "Gefahren erkennen BEVOR sie entstehen".
Und dort ist man dann doch erstmal vor Lidls Frage gestellt : "Welchen Lauf hätte die Geschichte genommen, wäre AH als Kind getötet worden ?"
Und im Sinne von "Gefahren ERKENNEN bevor sie entstehen" steht der Schluß "AH hatte das dritte Reich bereits mit in der Wiege und es ließe sich im dort entreißen" vor der nächsten Frage :
Zitat:
Zitat von schnodo
"Hättest Du Hitler getötet?"
... dies sich in der Form "Hättest du das Kind Adolf getötet ?" stellt.
Letztendlich auch in dem Sinne ...
Zitat:
Zitat von photonenfänger
Ich finde es geht vielmehr darum, wann, wie und ob man Gefahren wirklich erkennen kann, und damit wird eben auch gefragt, ob wir momentan schon wieder wegsehen.
... hättest du die Gefahr (alleine) erkannt ?
Oder ist es besser, wenn du die Erkennung und Exekution einem automatisierten System überläßt ?
Eure Diskussion ist mir gerade echt zu kompliziert und ich komme mir sehr dumm vor.
(Flow, wir haben noch eine Wette offen, du erinnerst dich? Situationen wie diese, in der ich intellektuell überhaupt nicht mitkomme, veranlassten mich zu der damals gemachten Äußerung...)
Es wird innerhalb der Arbeit thematisiert und dort meiner Meinung nach verfehlt.
Andere Aspekte der Arbeit wollte ich damit nicht bewerten.
also ich denke es ist eine Handwerklich sehr gut gemachte Satire auf den Mercedes Slogan.Der Spot macht mir klar, das Mercedes da ein Werbeversprechen abgibt, das sie nicht halten können. Jedenfalls nicht unter allen Gesichtspunkten.
Für mich geht es dabei nicht darum, daß die Geschichte anders verlaufen wäre, hätte können, wenn unserem Adolf, weshalb auch immer, in der Kindheit zu Tode gekommen wäre. Es geht für mich nicht darum, unsere Mütter/Väter von aller Schuld reinzuwaschen da sie einem Verführer einfach nicht widerstehen konnten.
Es geht vielleicht auch darum selbstkritisch aufzupassen was man so verspicht oder sagt.
Zitat:
Zitat von Flow
Desweiteren ist die Frage für mich offen, inwieweit Daimler seine Finger im Spiel hatte ...
Da wird ihre Werbeaussage durch den Kot der Geschichte gezogen. Ganz sicher haben die den Spot finanziert.
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PB
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