Zitat:
Zitat von Mandarine
Danke Hufu für das ausführliche Post! An dieser Stelle möchte ich dir jetzt mal mitteilen, dass ich deine Posts sowieso sehr schätze 
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Ich würde sie ebenfalls deutlich mehr schätzen, wenn sie von Sachverstand und Kenntnis der aktuellen Literatur zum Thema Zeugnis ablegen würden. Leider liest sich Hafu's Standpunkt eben leider nur wie die offenzielle Stellungsnahme des Verbandes der Milchwirtschaft.
Die Studienlage ist zu eindeutig, als dass ein Mediziner, der sich selbst noch ernstnehmen will, so einen - sorry - unreflektierten Unfug zum Besten geben sollte und bestätigt meine hier häufig geäußerte Skepsis was den Zustand der Medizin in unserer Zeit betrifft.
Was ich natürlich verstehe, ist, dass sich Hafu, da er mehr als nur den Einfluss von zb Milch auf Knochengesundheit auf seiner Fortbildungsagenda stehen hat, nicht wie ich es mache, die Zeit nimmt, die Literatur gezielt zu recherchieren und sich nolens volens auf die kompakte "Propaganda einschlägig beeinflusster Interessengruppen" verläßt, die ihm den Eindruck vermitteln muss, die Studienlage würde so sein, wie Hafu es behauptet hat. Dem ist aber ganz und gar nicht so. DeRosa_ITA, der eine wesentlich aktuelleren Einblick in die Studenlage hat, da er gerade sein Medizinstudium abschließt, hat ja bereits darauf hingewiwesen, dass Hafu hier Nachholbedarf hat. Dem kann ich mir nur anschließen.
Hier exemplarisch ein paar reichlich eindeutig gegen Milchprodukte sprechende Studien, die sich primär oder auch mit Knochengessundheit beschäftigen. Ich kann gerne nochmal so viele einstellen, aber ich denke dass die hier schon genügen um zu belegen, dass Hafu's Wissen sehr betagt zu sein scheint. Dito, was das Os naviculare angeht, das er alternativ sowohl in der Hand als auch im Fuß verortet, was seit Jahrzehnten nicht mehr wissenschaftliche Praxis ist.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11446566
Alexy U, Remer T, Manz F, Neu CM, Schoenau E. Long-term protein intake and dietary potential renal acid load are associated with bone modeling and remodeling at the proximal radius in healthy children.
Am J Clin Nutr. 2005 Nov;82(5):1107-14.
Bushinsky DA, Frick KK: The effects of acid on bone. Curr Opin Nephrol Hypertens 2000;9:369-79
David A. Bushinsky: Acid-base imbalance and the skeleton. Eur J Nutr 2001;40:238-244
Lutz J:Calcium balance and acid-base status of women as affected by increased protein intake and by sodium bicarbonate ingestion Am J Clin Nutr 1984;39:281-8
New SA: The role of the skeleton in acid-base homeostasis. Proc Nutr Soc 2002;61:151-164
Remer T: Influence of diet on acid-base balance. Semin Dial 2000;13:221-6
Sebastian A, Harris ST, Ottaway JH, Todd KM, Morris RC Jr: Improved mineral balance and skeletal metabolism in postmenopausal women treated with potassium bicarbonate N Engl J Med 1994;330:1776-81
Vormann J, Daniel H: Editorial. Eur J Nutr 2001;40:187-88
http://jn.nutrition.org/content/138/7/1349.full.pdf
http://jcem.endojournals.org/cgi/con...ract/27/9/1328
http://jn.nutrition.org/content/100/12/1425.full.pdf
http://journal.shouxi.net/qikan/article.php?id=205035
Maurer M., Riesen W., Muser J., Hulter H.N., Krapf R. (2003)
Neutralization of Western diet inhibits bone resorption independently of K intake and reduces cortisol secretion in humans.
Am. J. Physiol. Renal Physiol. 284: F32-F40
New S.A., MacDonald H.M., Campbell M.K., Martin J.C., Garton M.J., Robins S.P., Reid D.M. (2004)
Lower estimates of net endogenous noncarbonic acid production are positively associated with indexes of bone health in premenopausal and perimenopausal woman.
Am. J. Clin. Nutr. 79: 131-138
Feskanich D, Willett WC, Stampfer MJ, Colditz GA (1996). "Protein consumption and bone fractures in women". Am. J. Epidemiol. 143 (5): 472–79. PMID 8610662
Für den
State-of-the-Art empfehle ich das folgende
Standardwerk zum Update verstaubten Wissens:
http://www.amazon.de/Food-Western-Di...7695053&sr=8-2
Zitat:
Und um jetzt wieder on-topic zu kommen: Ermüdungsbrüche bei Sportlern entstehen in der Regel nicht durch Osteoporose, sondern durch Überlastung (zu schnelle Umfangs- und/ oder Intensitätssteigerung)
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Dann hast Du ja sicher auch Studien die die These wiederlegen, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Stressfraktur oder von Sportverletzungen im allgemeinen lediglich mit Intensitäts_/Umfangssteigerungen korrelieren, aber nicht mit dem Ernährungsverhalten?
Möglicherweise verhält es sich ja mit Deiner Korrelationshypothese so wie mit den Störchen und den Geburten die Du als reichlich fadenscheiniges Argument gegen die These, dass Osteoporose etwas mit dem Konsum von Milchprodukten zu tun haben könnte, in den Ring geworfen hast
Dass Stressfrakturen und Osteoporose nichts viel miteinander zu tun hätten ist wohl auch eher eine Mindermeinung:
"Most studies suggest that females are at increased risk of developing stress fractures compared with males. The incidence of stress fractures among female military recruits and athletes has been reported to be twice that of their male counterparts. Disordered eating places females at higher risk of developing stress fractures. The clinician should be mindful that a stress fracture may herald the existence of underlying amenorrhea, disordered eating, and
osteoporosis (the "female athlete's triad"). Therefore, diagnosis of a stress fracture in a female should prompt the clinician to obtain a dietary history to ensure adequate intake of both energy (calories) and calcium. Finally, in the proper clinical context, a stress fracture should alert the clinician to the possibility of osteoporosis or other underlying skeletal pathology."
http://emedicine.medscape.com/article/309106-overview