Weiaweia, es entspinnen sich Glaubenskriege.
Ne höhere Bedienkraft und bessere Dosierbarkeit (dadurch) widersprechen sich an und für sich.
Wir haben mit unsern Schülern immer die Übersetzung der bremsen ausgerechnet;- wenn ich mich nicht irre, lag die bei Mags irgendwo in der Mitte zwischen Cantileverbremsen und V-Brakes. Wobei die Cantis nicht einwandfrei zu erfassen sind;- es kommt drauf an, in welchem Winkel der Querzug zwischen den Schenkeln angreift.
Naja, die Seilreibung fällt halt weg, dafür wurde zumindest das alte Öl bei Kälte zäh und auch heute noch gibts nen spürbaren Unterschied zwischen sommer- und winterbetrieb.
Die Stopper der frühen Jahre hiessen HydroStop Mountain, parallel dazu gabs die HS77 (und wiederum dazu parallel ähnliche Bremsen fürs Rennrad von Modolo, die damals Kooperationspartner von Sachs, heute ja SRAM, waren und für die die Rennradbremsen bauten, während in ner andern Abteilung MTB-Bremsen mit Aluscheiben ausgetüftelt wurden...)(liegt hier noch ne Version im Schrank, falls jemand noch Vierlochbefestigung für die Bremsscheibe hat...

), aber die Mountain-Stopper kamen in den ersten Generationen ohne die schnellspanner, dann gab es sie optional, heute nur noch.
Die Entlüfterei war schon immer panne, man musste stets tricksen, damit man die Luft nach oben brachte. Daran hat sich nix geändert, nur die Konkurrenz hat aufge- und überholt.
War ich noch vor 10 Jahren begeistert über das Marketing von Magura, dank dessen sich die Stopper gerade in der Zeit durchgesetzt haben, als shimano (im MTB-Bereich zumindest) alles andere vom Markt fegte und nen Marktanteil von annähernd 100% hatte, kann ich heute nur noch müde über den Abklatsch der Bremszangen vom Motorrad lächeln.
Die Optik ist letztlich Geschmacksache, aber technisch spricht wirklich kein Grund mehr für Magura, ausgenommen vielleicht die Gustav M., die wirklich immer noch Spitze ist.
Was die Verwendung speziell der HS11/33 angeht, gibt dafür auch keinen Grund mehr. Es gibt äusserst standfeste V-Brakes mit hervorragenden gedichteten Zugsystemen, die auch nem Reiserad mit Gepäck drauf den Hinterhuf leicht werden lassen.
Das einzige Argument, was evtl noch für die Bremse sprechen könnte, ist die leichte Austausch der Klötze, sonst fällt mir aber nix mehr ein, absolut nicht. Höheres Systemgewicht, frickelige Montage und schwierige Einstellung trotz der Stabilisator- und Fixierbügel, Klötze, die sich immer entweder in den Reifen einarbeiten oder nen Grat am Innenrand der Felge bilden und die Unmöglichkeit, am ende der Welt Ersatzteile aufzutreiben, wenn sich beim Bahn- oder sonstigen Transport mal was in den Leitungsbögen verhakt und diese kappt. Da helfen alle Tricks mit Druckluftleitung und Salatöl nicht weiter.
Ansonsten ist die Reisescheese natürlich DAS Vehikel, wo das Mehrgewicht prozentual zum Fahrzeuggewicht am wenigsten reinhaut.
Aber selbst hier macht es Laune, mit nem pfiffig aufgebauten, leichten Rad den vollbeladenen Reisedampferkumpanen um die Ohren zu fahren...
