Ja – wohin eigentlich.
Als ich nach dem letzten Pest und Cholera-Training ein paar Worte mit meiner Trainerin gewechselt habe, habe ich sie ein wenig um ihre Begeisterung beneidet.
Sie wechselte von Satz zu Satz zwischen "das wird mein Jahr" und "ich habe ganz viele sportliche Herausforderungen geplant".
Wobei ich sie nicht um ihre Events beneide, sondern nur um die Vorfreude daraus, das dazugehörige Training und diese spezielle Form der Eskalation
, wenn der Termin immer schneller näher rückt.
Das sicherste Event auf das ich gerade zusteure (wenn auch noch ohne Termin) ist die Hüft-OP.
Und da ganz sicher erst die eine und dann mit Sicherheit und etwas Abstand die andere Seite.
Dazwischen gibt es noch ein paar Highlights mit der Familie und einige freie Tage/ Urlaube an ausgesuchten Orten, aber das Gefühl ist nicht dasselbe wie bei einer Wettkampfvorbereitung.
Ok, die Ungewissheit über den Ablauf und den Wettkampf-Ort ist bis dato sehr ähnlich.
Statt des Zieles "Wettkampfgewicht" könnte ich es als "OP-Gewicht" titulieren und auch eine Art "Reisevorbereitungen" gehört zum Event.
Aber es ist nicht allein das fehlende Datum, welches den Unterschied macht, sondern natürlich die etwas anders gelagerten Emotionen und der Kontrollverlust (den ich übrigens nie besonders schätze), denn ich muss mich dafür in andere Hände geben.
Nachdem ich in den letzten nass-kalten Tagen eher wieder mit Sand im Getriebe unterwegs war, bin ich mir nicht einmal sicher ob ich mich für das Radrennen im April anmelden sollte.
Schließlich bedingt es regelmäßiges Draußen-Training bei noch ziemlich kalten Temperaturen und wenn ich das Training auf drinnen, warm und trocken verlege, geht es mir gerade spürbar besser.
Klar bin ich froh, dass ich immer noch schwimmradellaufen kann, aber natürlich will ich mehr!
Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupte.
Was mache ich nun also mit meinem Ehrgeiz und meiner Begeisterung?
Familie und Freunde belästige ich schon ausreichend mit entsprechenden Projekten.
Nein – es muss schon was sein, was ich für mich alleine machen kann und was mich fordert:
Ziel erreichbar, aber natürlich nicht zu einfach.
Etwas Neues, etwas Überraschendes (nein, keine Ü-Ei)... und gerne etwas, was den Fokus weg von der OP lenkt, mir aber auch diesbezüglich nicht schadet.
Am höchsten im Kurs steht momentan eine Fern-Radelei.
Fürs Langstreckenschwimmen bräuchte ich einen neuen Neo und/oder bessere Trainingsbedingungen, Laufen/Wandern geht nur sehr dosiert.
Einer sehr weit entfernt wohnenden Freundin das vergessene Shirt vom letzten Besuch mit dem Rennrad vorbeibringen wäre eine Möglichkeit.
Früher bin ich dafür mal spontan mit der Kreidler Florett in den Schwarzwald gefahren (und dabei fast erfroren), mit dem Moped zum Schokolade kaufen in die Schweiz und für einen Cappuccino nach Italien.
Eine ähnlich sinnvolle Idee kam mir letztes Jahr schon.
Einen Klassiker zu fahren (z.B. Alpenüberquerung), reizt mich seltsamerweise nicht so sehr.
Das Equipment fürs Fernradeln besitze ich schon, das Sitzfleisch und den Trainingszustand muss ich mir noch erarbeiten und ein Datum festlegen.
Spontanität ist toll, aber Planung und Vorfreude ebenfalls.
**********************************
Zitat:
Zitat von ks03
...//...
Allerdings gabs Ende des Jahres einen neuen Abschnitt für mich, so das ich um etwas mehr Planung nicht herum komme...//...
|
Das klingt auf jeden Fall aufregend und ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Planen
Man sagt ja immer, dass große Ereignisse ihren Schatten voraus werfen.
Ich finde sie eher wie Leuchttürme - sie senden kontinuierlich Licht voraus.
Selbst wenn wir mal kurz nicht dran denken, so kommt zuverlässig der nächste helle Impuls.