Wie viele Jahre hat er noch, in denen er altersbedingt in der absoluten Weltspitze mitmischen kann? Es sind wenige. Ein, zwei, drei Jahre.
Im Hinblick auf das typische Hochleistungsalter von 25-35 Jahren ist er meiner Meinung nach im Herbst, eher sogar im Spätherbst seiner Karriere angekommen. Oft wird das erst deutlich, wenn Verletzungen am Bewegungsapparat auftreten. Schau Dir Andreas Raelert an, da wird das sehr deutlich. Es wird immer schwieriger, es gesund und fit an den Start zu schaffen, und die Konkurrenz wartet nicht.
Was für ihn spricht, ist die zunehmende Erfahrung. Das wiegt viel auf der Langdistanz.
Unter reinen Schwimmern wäre Jan Frodeno ein Tattergreis. Olympiasieger im Marathonlaufen sind im Durchschnitt etwa 29 Jahre alt. Radprofis können bis Mitte 30 etwas reißen. Auch als Triathlet läuft seine Zeit demnächst ab. – Ich lasse mich aber gerne überraschen!
Ich gehe bei Frodo davon aus, dass er irgendwann keine Lust mehr hat, weil er alles erreicht hat. Momentan ist er aber auf Grund der Geschichte vom letzten Jahr top-motiviert.
Ich glaube nicht, dass man auf der Mittel- und Langdistanz mit 35 schon zum alten Eisen gehört. Andreas Raelert ist jetzt ja schon 42. Den Weltrekord in Roth hat er mit 35 aufgestellt. Die Beispiele Crowie und Raelert zeigen, dass man mit 35-38 definitiv noch Höchstleistungen bringen kann.
Bei dem Thema Verletzungen bin ich bei Dir. Auch die Regenerationsfähigkeit nimmt im Alter ab. Aber Frodo hatte doch bisher nur die eine grössere Verletzung 2016.
Übrigens: Ich bin mittlerweise 49 geworden, mache seit 2008 im Regelfall 2 Mitteldistanzen im Jahr. Ich war dieses beim Laufen von der Pace 15 Sekunden schneller, als bei meinen bisherigen Bestzeiten, die ich zwischen 2008 und 2016 mehrfach erreicht habe. Mein Training war so wie immer. Meine einzige Erklärung: Caro hat mir was in die Pampe gemischt.
Und noch etwas: Ich habe mit 17 meine Vater zum ersten mal beim Skilanglauf geschlagen. Letztes Jahr bin ich beim König Ludwig Lauf über 50 Kilometer gestartet, er über 25 Kilometer. Wir waren beide bei der Geschwindigkeit gleich schnell. Ok, er hatte mehr Training im Schnee, ich musste auf die Inliner. Er hatte ganz neues Material, ok. Aber mein Vater ist 77!!!
Es ist ein Irrtum, wenn man meint, das mit 35 ein Verfallsprogramm einsetzt, gegen das man nichts tun kann.
Unter reinen Schwimmern wäre Jan Frodeno ein Tattergreis.
Doofe Frage:
Haben Schwimmer wirklich aus physiologischen Gründen so früh ihr Leistungsmaximum, oder haben die einfach (fast) alle nach x Jahren keinen Bock mehr, jeden Tag y Stunden in dem blöden Becken rumzugurken? Ich fände letzteres sehr plausibel.
Übrigens: Ich bin mittlerweise 49 geworden, mache seit 2008 im Regelfall 2 Mitteldistanzen im Jahr. Ich war dieses beim Laufen von der Pace 15 Sekunden schneller, als bei meinen bisherigen Bestzeiten, die ich zwischen 2008 und 2016 mehrfach erreicht habe. Mein Training war so wie immer. Meine einzige Erklärung: Caro hat mir was in die Pampe gemischt.
Und noch etwas: Ich habe mit 17 meine Vater zum ersten mal beim Skilanglauf geschlagen. Letztes Jahr bin ich beim König Ludwig Lauf über 50 Kilometer gestartet, er über 25 Kilometer. Wir waren beide bei der Geschwindigkeit gleich schnell. Ok, er hatte mehr Training im Schnee, ich musste auf die Inliner. Er hatte ganz neues Material, ok. Aber mein Vater ist 77!!!
Es ist ein Irrtum, wenn man meint, das mit 35 ein Verfallsprogramm einsetzt, gegen das man nichts tun kann.
Ich bitte dich, jetzt wirds aber wirklich abstrus.
Natürlich befindet sich Frodeno im Herbst seiner Karriere. Schau dir mal an, seit welchem Alter er Leistungssport betreibt. Er hat fast sein ganzes Leben über Raubbau am Körper begangen. Dafür steht er bemerkenswert gut da.
Und Crowie als Beispiel für Hochleistungen im Alter zu nennen finde ich auch gewagt. Man erinnere sich nur an seine plötzliche Transformation zum Überbiker. Wobei, vermutlich passt der Vergleich schon, aber das ist wieder ein anderes Thema...
Doofe Frage:
Haben Schwimmer wirklich aus physiologischen Gründen so früh ihr Leistungsmaximum, oder haben die einfach (fast) alle nach x Jahren keinen Bock mehr, jeden Tag y Stunden in dem blöden Becken rumzugurken? Ich fände letzteres sehr plausibel.
Fände ich auch plausibel.
Vielleicht liegt es auch an den kurzen Wettkampfdistanzen und der daraus folgenden Betonung der maximalen Sauerstoffaufnahme. Die sinkt ja ab Mitte 20 messbar.
Irgendwo (hier?) las ich mal von nachlassender Beweglichkeit, halte das aber persönlich nicht für einen entscheidenden Grund.
NBer, wie erklärst Du Dir die Leistungssteigerung im Herbst seiner Karriere? Von vorne schwimmen, von vorne Rad fahren, danach im Laufen Gomez und Brownlee abstellen?
Falls er den Hawaii-Streckenrekord knackt, könnte er anschließend für die nächsten Olympischen Spiele trainieren. Jungs wie Gomez und Brownlee hat er in allen drei Disziplinen im Sack. Selbst als Langstreckler.
Ich glaube wenn der Frodeno kein Deutscher wäre, würden hier nur noch Leute an ihn glauben, die auch an den Weihnachtsmann glauben
Mir ist er sehr sympathisch, mir ist sein Trainer sehr sympathisch und nur gute Leistung alleine rechtfertigt keine Dopingvermutung.
Um seine Leistung in Südafrika etwas zu relativieren, Brownlee war verletzt, vor drei Wochen in Glasgow noch weit von der Spitze in einem B-Feld entfernt beim Laufen und ist sicher weit von seiner Olympiaform London 2012 oder auch Rio entfernt. Gomez scheint mir dieses Jahr auch nicht in der Form der vergangenen Jahre zu sein. Sonst hätte er auch nicht Cairns verloren. Natürlich trotzdem eine unvorstellbare Leistung, aber ich glaube die Strecke wird auch etwas zu kurz gewesen sein. Trotzdem krass, dass Frodeno von vorne geschwommen ist ( das kostet auch nochmal extra Kraft und im Wasserschatten kann man viel Energie sparen), auf dem Rad wird es so hart nicht gewesen sein und beim Laufen dann sowas.
Ich bitte dich, jetzt wirds aber wirklich abstrus.
Natürlich befindet sich Frodeno im Herbst seiner Karriere. Schau dir mal an, seit welchem Alter er Leistungssport betreibt. Er hat fast sein ganzes Leben über Raubbau am Körper begangen. Dafür steht er bemerkenswert gut da.
Herbst passt sicher für den Zeitpunkt seiner Karriere. Aber nicht für sein aktuelles Leistungsvermögen auf der Mittel- und Langdistanz. Es gibt Triathleten, die sind im Herbst noch aktiv wie Faris und Timo Bracht und andere verabschieden sich auf dem Höhepunkt. Bei Sebi und Frodo rechne ich damit, dass die aufhören, sobald sie merken, dass es abwärts geht.
Zitat:
Zitat von ArminAtz
Und Crowie als Beispiel für Hochleistungen im Alter zu nennen finde ich auch gewagt. Man erinnere sich nur an seine plötzliche Transformation zum Überbiker. Wobei, vermutlich passt der Vergleich schon, aber das ist wieder ein anderes Thema...
Überbiker? Er hatte damals eine gute Gruppe. Lieto war damals der Überbiker. Zum Vergleich: Sebastian Kienle war letztes Jahr 9 Minuten auf dem Rad schneller als Crowie 2011.