Ich schätze mit diesem Training kann der Gesamtsieg nur schwerlich verhindert werden.
In meinem ganzen Leben bin ich noch nie so viel geschwommen.
Ähm... die Gesamtsiegerin letztes Jahr bei den Frauen, die auch ohne Neo unterwegs war, ist ca. 2:20 h schneller geschwommen über alle vier Tage. Ich habe den Gesamtsieg also ganz knapp verpasst.
Ich weiß nicht, ob sie in diesem Jahr wieder mit dabei ist, aber wenn nicht, wird jemand anderes dabei sein, die genauso schnell unterwegs ist.
Ich wäre schon froh, wenn ich so gut wie im letzten Jahr mithalten kann. Und auch die Platzierung ist wahrscheinlich vor allem der Tatsache geschuldet gewesen, dass halt nur relativ wenige Frauen ohne Neo geschwommen sind.
Aber egal, ich will einfach einigermaßen gut vorbereitet da mitmachen und Spaß haben.
So, das waren die ganzen Trainings der letzten Woche. Viele Zahlen ich weiß. Aber wen's langweilt, liest sie einfach nicht. Vielleicht interessiert es aber auch den einen oder die andere.
Extrem inspirierend und motivierend.
Und macht nicht zuletzt sicher den kopflastigen Klinikalltag erträglich, kann ich glaube in unserem Fach ganz gut nachempfinden.
Mein grober, dreiteiliger Plan ist am Ende des zweiten Teils angekommen und hat bisher halbwegs funktioniert. Erste Stufe: Umfänge langsam erhöhen. Zweite Stufe: Diese Umfänge einige Wochen halten. Es steht die dritte Stufe am: Umfänge nur noch etwas steigern, aber einzelne Einheiten bis 10 km machen.
Den letzten Block wollte ich mit 25 Kilometern abschließen, aber am Montag hatte die Bunderwehr spontan beschlossen, einen Brückentag einzulegen und die Landesverteidigung mal ruhen zu lassen. Ich war zwar im Besitz des Schlüssels zum Gebäude, die Türen zur Schwimmhalle waren aber von innen zu. Also bin ich dann mit meiner guten Freundin Sabine und Carmen in der Pizzeria gelandet.
Die letzten Tage war ich nur in Eisenach schwimmen. In der Regel ist das Bad sehr leer, was gerade auf den langen Einheiten megalangweilig ist.
Ich habe nach meinem üblichen morgendlichen Stretch-Yoga seit ein paar Tagen konsequent Krafttraining in Form von 3 Sätzen Liegestütze, Dips und Klimmzüge aufgenommen. Stand heute früh 3 x (12-20-3).
Beim Schwimmen bemühe ich mich, die Beine lockerer zu lassen, die Wasserlage beizubehalten und die Körperachse stabil zu halten. Hinten raus mit Pb geht es deutlich besser als ohne. Das zeigt deutlich, dass ich ohne Pb mit den Beinen zu tief bin und vor allem bei Linksatmung Richtung Korkenzieher tendiere. Ich muss hier also mal FMMT widersprechen. Das Leben ist nicht zu kurz für Beinschlagtraining. Aber manche Schwimmwettkämpfe sind zu lang für schlechte Beinarbeit.
Gerade eben komme ich von 2 x 2000 + 2 x 1000 m. Es ging überraschend gut. Ich konzentriere mich auf eins-einser Beischlag und merke, dass die Rhythmisierung und Akzentuierung beim Atmen nach links schlecht ist. Bewusst darauf geachtet schwimmen sich die 6 km recht locker weg.
Ich wäre schon froh, wenn ich so gut wie im letzten Jahr mithalten kann. Und auch die Platzierung ist wahrscheinlich vor allem der Tatsache geschuldet gewesen, weil spanky im letzten Jahr mit seiner grandiosen 100km Swim-Challenge Idee mich vor meinem Wettkampf derart motiviert hatte, dass ich in Marokko top vorbereit an den Start gegangen bin.
Aber egal, ich will einfach einigermaßen gut vorbereitet da mitmachen und Spaß haben.
Das hier ist Judiths Blog und soll es auch bleiben. Trotzdem sei es mir erlaubt ein paar persönliche Dinge zu schreiben.
Gerade eben kommt mein schwarzer Kater und fordert Streicheleinheiten ein. So wären wir schon bei einer Sache, die auch nach dem Schwimmabenteuer bleiben wird- meine zwei von Judith gebrachten Katzen, die sich wunderbar hier eingelebt haben.
Darüber hinaus stellt mich die Aktion vor so nicht voraussehbare mentale Herausforderungen. Einmal sind da die langen Schwimmeinheiten an 4-5 Tagen pro Woche. Man wird ja nicht jünger und die Zeiten von vor zehn oder fünfzehn Jahren, die mich damals schon eindeutig als Triathleten outeten, sind nicht mehr drin. Um mit Mark Allen zu sprechen: „Alt werden ist eine Lektion in Sachen Demut“.
Zum anderen ist Judith momentan persönlich in einer sehr schwierigen Situation. Ich selbst war vor einigen Jahren in einer sehr, sehr ähnlichen Lage, so dass wir uns intensiv ausgetauscht haben und ich ihr hoffentlich etwas zu Seite stehen konnte, ohne die Sache noch weiter zu verkomplizieren. Es ist schwierig, emotional beteiligt zu sein, aber dann doch räumlich so weit weg.
Es wird, so hoffe ich, auch nach der Westsahara, die intensive Freundschaft bleiben, die sich in den letzten Wochen wie aus dem Nichts heraus entwickelt hat. Judith ist ein Mensch, wie man ihn nur sehr selten findet und ich bin glücklich, solch einen Menschen zu meinem Freundeskreis zu zählen.