Am Samstag waren wir beim Duathlon in Eisenbach. Das ist relativ weit draußen.
2,5-20-2,5
Das EISEN im Ortsnamen bezieht sich demnach auf die Intensität, nicht auf die Dauer. Meine Taktik stand daher fest: Hammer the bike !!
Start war um 15 Uhr bei ca. 30 Grad. Mir macht Wetter ja nix aus. Ich bin immer langsam. Im Starterfeld rund 50 austrainierte sehnige Typen und fünf zaghafte Mädels.
Weil das Reglement es so vorsieht, muss ich vor den beiden MTB-Runden erst einmal ein Stückchen rennen, was mich immer sehr ermüdet. Danach dann Rock´n´Roll.
Das war der Plan. Bis zum ersten Berg (von vier). Dann pulst wirklich alles an mir: Arme, Brust, Hals, Schläfen, Augen, Ohren - Bubupp-Bubupp-Bubupp. Ich muss unbedingt mein eigenes Tempo finden. Bis hierher habe ich mich an den Typen mit dem grünen Kona-Cyclecrosser geklemmt. Bloß weil der Mont Ventoux-Aufnäher auf dem Trikot hat - und weil er offenbar in meiner Altersgruppe fährt...
Also Gang runter, Gas raus, Takt finden. Und schooon läuft wieder alles wie geschmiert. Am vierten Berg schon treibe ich Ventoux wieder vor mir her und pfeife fröhlich die Rocky-Melodie. Dann im freien Fall nach T2, ein schneller Wechsel und ein langsames Läufchen. Immerhin zu schnell für Ventoux, den ich schon gar nicht mehr sehe.
Überhaupt bin ich ziemlich alleine auf der Strecke. Die schnellen Jungs sind natürlich schon lange durch - bin ich der einzige der nicht dazu gehört? Im Vorbeijoggen frage ich einen Streckenposten, ob denn auch schon ein paar ALTE Männer vorbeigekommen seien. "Nöö", meint der "Du bist der erste".
Wie sich wenig später herausstellte, war ich vielleicht der erste, der auch so aussah. Tatsächlich aber waren schon zwei alte Säcke vor mir drin. Und so kam es, dass ich am Tag vor meinem 46. Geburtstag mal aufs Treppchen für die AK 45 durfte. Schön war das. Und um mich mal selbst zu zitieren: Man muss nur weit genug raus fahren.
Pantone war übrigens Gesamt-Dritte und zweite in der AK. Und der Dicke war sogar erster in seiner AK !! (Bj. 2006)