Übrigens haben wir alle im nächsten Jahr am 31.10. einmalig einen Feiertag mehr.
Wer wird gewürdigt? Marthin Luther - Augustinermönch, Theologe und Professor und der Uni Wittenberg - zum 500. Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen... Grundsätzlich finde ich das gar nicht schlecht, das als Ereignis zu würdigen, denn es hat die Kirche verändert. Es war eine Kritik an der Katholischen Kirche. Es hatte eine Tragweite.
Er forderte auch, religiöse Glaubensfragen wieder streng nach der Bibel zu beantworten. Er selbst verstand seine Thesen als Rückbesinnung auf die ursprünglichen christlichen Werte.
Das kann ich definitiv eher als Ereignis von gewisser Tragweite einsortieren, als z.B. die Auferstehung Jesu Christi...
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Luther? Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich sehe Luther eher als einen Menschen, der ein Wissen zu haben vorgab, dass er nicht hatte. Er wusste genauso wenig wie alle anderen Menschen, ob es einen Gott gibt und welche Lebensführung gottgefällig sei. Er verfügte zweifellos über eine große Einbildungskraft, die ihn glauben ließ, seine Ansichten seien die Wahrheit.
Wegen dieser Macke hat er zeitlebens einen enormen Unsinn verzapft, über den man als aufgeklärter Mensch nur den Kopf schütteln kann. Zum Beispiel sein schwer nachvollziehbarer Judenhass, seine fatalen Irrtümer über das Hexentum – oder die Behauptung, die Mütter behinderter Kinder hätten mit dem Teufel Geschlechtsverkehr gehabt ("Teufelsbuhlschaft"). Von christlichen Werten, wir sie heute gerne sehen möchten, war er weit entfernt.
Aber das ist nur meine Meinung, und die kann, wie immer, auch falsch sein.
Ok, ersetzen finde ich gut. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Dann müsste man die Anzahl der Feiertage angleichen. Bayern hat immerhin wenn ich richtig gezählt habe 5 Feiertage MEHR als Berlin und Niedersachsen, BaWü immerhin noch 3.
Im Sinne der abhängig Beschäftigten könnte man die neuen Feiertage nicht an ein bestimmtes Datum koppeln, sondern - z.B. wie Thanksgiving immer auf dem 4. Donnerstag im November liegt - geschickt verteilen. Dann gibt es keinen Verdruss weil z.B. der "Tag der Verherrlichung des Triathlons" auf einen Sonntag fällt.
Das gilt natürlich nur, wenn nicht auch gleichzeitig der Sonntag zur Disposition steht.
Luther? Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich sehe Luther eher als einen Menschen, der ein Wissen zu haben vorgab, dass er nicht hatte. Er wusste genauso wenig wie alle anderen Menschen, ob es einen Gott gibt und welche Lebensführung gottgefällig sei. Er verfügte zweifellos über eine große Einbildungskraft, die ihn glauben ließ, seine Ansichten seien die Wahrheit.
Wegen dieser Macke hat er zeitlebens einen enormen Unsinn verzapft, über den man als aufgeklärter Mensch nur den Kopf schütteln kann. Zum Beispiel sein schwer nachvollziehbarer Judenhass, seine fatalen Irrtümer über das Hexentum – oder die Behauptung, die Mütter behinderter Kinder hätten mit dem Teufel Geschlechtsverkehr gehabt ("Teufelsbuhlschaft"). Von christlichen Werten, wir sie heute gerne sehen möchten, war er weit entfernt.
Aber das ist nur meine Meinung, und die kann, wie immer, auch falsch sein.
Ich habe mich eventuell etwas unglücklich ausgedrückt. Nach zwei Glühwein kann dit schon mal passieren :-D
Ich kenne mich mit der Person Martin Luther nicht sonderlich gut aus. Ich habe mich auch als Kind schon immer etwas gesträubt, diese religiösen Geschichten im Geschichtsunterricht lernen zu müssen. Sie haben mich nicht interessiert. Deshalb blieb da auch nicht sonderlich viel hängen. Zu Luther war noch etwas im Hinterkopf aus dem Unterricht in der Schule hängen geblieben. Die Leistung Luthers selbst beurteile ich inhaltlich nicht. Auch nicht die Person Luther. Dafür fehlt mir schlicht das Wissen. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, ob es richtig oder falsch ist, die Leistung mit einem Feiertag zu ehren.
Was ich meinte... für mich ist das schon wieder einer dieser religiösen Feiertage. Aber er bezieht sich auf überlieferte, tatsächliche Begebenheiten mit für die Gesellschaft großen Auswirkungen. Deshalb kann ich das als Ereignis einstufen - es verstehen oder tolerieren, dass es da etwas gibt, das die Religionen ehren wollen. Schwerer fällt es mir, ein Fest zu Ehren eines von den Toten angeblich auferstandenen Menschen als Ereignis zu werten.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Luther? Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich sehe Luther eher als einen Menschen, der ein Wissen zu haben vorgab, dass er nicht hatte. Er wusste genauso wenig wie alle anderen Menschen, ob es einen Gott gibt und welche Lebensführung gottgefällig sei. Er verfügte zweifellos über eine große Einbildungskraft, die ihn glauben ließ, seine Ansichten seien die Wahrheit.
Wegen dieser Macke hat er zeitlebens einen enormen Unsinn verzapft, über den man als aufgeklärter Mensch nur den Kopf schütteln kann. Zum Beispiel sein schwer nachvollziehbarer Judenhass, seine fatalen Irrtümer über das Hexentum – oder die Behauptung, die Mütter behinderter Kinder hätten mit dem Teufel Geschlechtsverkehr gehabt ("Teufelsbuhlschaft"). Von christlichen Werten, wir sie heute gerne sehen möchten, war er weit entfernt.
Aber das ist nur meine Meinung, und die kann, wie immer, auch falsch sein.
Während der Bauernaufstände war er doch auch auf Seite des Adels, um die gottgegebene Ordnung zu erhalten...
Immerhin wandte sich Luther gegen des Ablasshandel, bei dem den Gläubigen weisgemacht wurde, gegen die Zahlung einer Geldsumme würde sich ihre Zeit im Fegefeuer verkürzen. Dies wurde nach Erhalt des Geldes mit dem Ablassbrief beurkundet, der dem Gläubigen ausgehändigt wurde.
Damals konnte man sich hohe Kirchenämter kaufen: Man zahlte eine Summe X, und dafür war man fortan beispielsweise Kardinal. Hohe Kirchenämter waren teurer als weniger hohe, ermöglichten aber auch größere Einnahmen durch eine größere Zahl an Ablassbriefen, die zu verkaufen man berechtigt war. So konnte man Gewinne erwirtschaften.
Schon damals erkannten viele Menschen den offensichtlichen Betrug. Doch der Klerus war wie eine kriminelle Mafia organisiert, gegen die man schlecht ankam, ohne sein Leben zu riskieren. Man denke nur an die fast uneingeschränkte Macht der Heiligen Inquisition.
Es ist Luthers Verdienst, sich gegen dieses betrügerische System gestellt zu haben. Man darf aber nicht vergessen, dass auch seine Ansichten frei erfunden waren und auf Einbildung beruhten. Er hätte für keine seiner Thesen auch nur den kleinsten Beweis vorlegen können.
Immerhin wandte sich Luther gegen des Ablasshandel, bei dem den Gläubigen weisgemacht wurde, gegen die Zahlung einer Geldsumme würde sich ihre Zeit im Fegefeuer verkürzen. Dies wurde nach Erhalt des Geldes mit dem Ablassbrief beurkundet, der dem Gläubigen ausgehändigt wurde.
........
und nicht zu vergessen, er führte wie die Reformatoren Calvin und Zwingli das Zölibat ein.
Seine grösste Leistung sehe ich persönlich in der Übersetzung der Bibel ins Deutsche. Aufgrund des neuen Buchdruckes konnte sie breiter publiziert und gelesen werden. Er wählte eine auch vom Volk überall zu verstehende Sprache im ostmitteldeutschen, z.T. oberdeutschen Dialekt. Damit beendete er das mittelalterlich-lateinische Zeitalter und gilt als Wegbereiter einer Neuhochdeutschen Schriftsprache, die sich mittels der Lutherbibel vom allemannischen (ausser Schweiz, wo Zwingli die Bibel in´s Schweizerdeutsche übersetzte) bis zum norddeutschen Sprachraum verbreitete.
Die Übersetzung eines Buches mit vielen religiösen (Märchen-) Geschichten war für damalige Verhältnisse sicher eine große Leistung. Jede Marketingabteilung heute würde sich freuen, wenn ihre Produkte so derart breit verteilt werden. Auch an die Kritik am Ablass kann ich mich aus der Schule gut erinnern und an die Spaltung der Kirche. Ich werde im nächsten Jahr den Feiertag wohl klaglos hinnehmen, finde es aber schon wichtig, dass man darüber diskutiert, ob rein religiöse Feiertage angesichts der schwindenden Zahl derer, die sie tatsächlich noch begehen, noch Sinn machen. Ich meine... NEIN. Sie zu ersetzen (nicht zu streichen!) finde ich eine gute Idee.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.