Ich habe auch gelesen, dass China gegebenenfalls einem Arbeitskräftemangel, der sich aus der Demografie ergeben könnte, mit einer geänderten Einwanderungspolitik begegnen will, da es in den Nachbarländer genug Menschen gibt, die es attraktiv finden, in China zu arbeiten. ....
Chinesen und auch Japan haben meines Wissens eine andere Politik. Wir setzen ja auf Zuwanderung und steuern damit einen Mangel an humaner Arbeitskraft. Das hat z.B. den Vorteil, dass man sie nicht ausbilden muss, sondern aus dem Ausland abgreifen kann.
Ich habe wahr genommen, dass die Menschen vermehrt aus China weg wollen. Zumindest während der strengen Auflagen in der Pandemie war es so. Die Behörden haben jedoch einfach keine neuen Reisepässe mehr ausgestellt oder alte Pässe nicht mehr verlängert. Bevorzugtes Ziel war damals wohl Thailand.
Is das immer noch so?
Ich kann mir vorstellen, dass ein autokratisch geführtes Land deutlich mehr Möglichkeiten hat demographische Probleme zu lösen als unsere Demokratie. So wie es "Anreize" für die Ein-Kind Familie gab, kann man sich doch auch vorstellen, dass es "Anreize" geben könnte, wenn man mehrere Kinder hat. Die Anführungszeichen beim Wort "Anreize" sind hier mit der Phantasie des Unvorstellbaren zu lesen.
Ich habe wahr genommen, dass die Menschen vermehrt aus China weg wollen. Zumindest während der strengen Auflagen in der Pandemie war es so.
Das war aber nur temporär. Man muss sich auch die Relationen anschauen. Wir neigen hier dazu diese außer acht zu lassen. An dem Punkt hat China kein ernsthaftes Problem.
Zitat:
Ich kann mir vorstellen, dass ein autokratisch geführtes Land deutlich mehr Möglichkeiten hat demographische Probleme zu lösen als unsere Demokratie. So wie es "Anreize" für die Ein-Kind Familie gab, kann man sich doch auch vorstellen, dass es "Anreize" geben könnte, wenn man mehrere Kinder hat. Die Anführungszeichen beim Wort "Anreize" sind hier mit der Phantasie des Unvorstellbaren zu lesen.
Wir haben doch auch solche Anreize. Nimm Kindergeld oder auch Kinderfreibeträge, etc. Letztendlich ist ein Kind aber (rein ökonomisch) in der Regel eine schlechte Entscheidung.
Die Chinesen werden sicher über Anreize nachdenken. Aber das, was wir z.B. bei der Ein-Kind-Politik gesehen haben, werden wir sicher nicht mehr erleben. Das würde das Volk nicht mehr mitmachen. Und das wäre das Ende der KP. Wie weiter oben geschrieben, hat sich ich China die Welt auch weitergedreht. Und ob da nun Demokratie oder Autokratie auf dem Etikett steht, ist dann zweitrangig. Wenn die das mittlerweile deutlich emanzipiere Volk verlieren, war es das.
Chinesen und auch Japan haben meines Wissens eine andere Politik. Wir setzen ja auf Zuwanderung und steuern damit einen Mangel an humaner Arbeitskraft. Das hat z.B. den Vorteil, dass man sie nicht ausbilden muss, sondern aus dem Ausland abgreifen kann.
Das ist so nicht. China holte sich bis dato temporär Kräfte ins Land, um zu lernen. Bösen Zungen nennen es kopieren. Ansonsten war aber tatsächlich wenig Zuzug gewollt.
Wir machen aber nicht das, was Du beschreibst. Wir suchen nicht aktiv nach Arbeitskräften im Ausland und forcieren deren Zuzug. Das machen die USA und z.B. Australien. Wir lassen Migration auf breiter Front zu und und sieben dann die eine oder andere ausgebildete Kraft raus. Das sind aber eher positive Streuverluste.
Wenn China short an Arbeitskräften sein sollte, werden die darauf deutlich pragmatischer reagieren wie wir. Das ist keine moralische Bewertung, sondern schlicht Beobachtung.
Fertilitätsraten: Deutschland 1,53; China 1,28. Ich sehe da einen deutlichen Unterschied.
Das ist temporär auch der Fall. Es ist aber nur eine Komponente des Bevölkerungswachstums. Du vergisst, ob nun bewusst oder unbewusst, das Momentum. Dieser Effekt hilft dort noch viele Jahrzehnte. Irgendwann muss der Anreiz für Nachwuchs aber wieder nach oben. Das Momentum hält auch nicht ewig. Aber wie die Daten zeigen wird China auch in 4 Jahrzehnten noch lange nicht unsere Altersstruktur haben.
Danke für den Link. Ich habe nur überflogen und finde das allerdings wirklich spannend. Im Detail kann ich das nicht bewerten. Es scheint mir aber in eine ähnliche Denkrichtung zu gehen wie die von Thomas Piketty. Ich kann allerdings nicht wirklich erkennen, daß wir dort eine Marktwirtschaft haben. Das ist in den meisten Fällen echter und harter Kapitalismus. Man hat über viele Jahre versucht große Staatsbetriebe aufrecht zu halten. Das hat sich aber nicht bewährt.
Dazu muss man verstehen, was den Kapitalismus so stabil macht. Es sind die Krisen. In jeder Krise wird das Kapital teurer. Dann müssen Unternehmen sich auf die wesentlichen Themen fokussieren und Ballast ablegen. Die Schwachen sterben. Es mag hart sein. Aber nach jeder Krise ist das System stärker als vorher. Dabei ist nahezu egal wie das ideologisch eingebettet wird. Je stärker der Drang, den Kränkelnden zu helfen, umso schlechter die Anpassung. Der Staat muss aber für Wettbewerb sorgen. Kartellrecht ist ein großes Thema. Auch hier war China - obwohl stark dafür kritisiert - knallhart. Und das Eigentum verpflichtet, wird dort auch intensiver gelebt als hier. Jack Ma hat das zu spüren bekommen.
Sabine-g wird mich gleich wieder als Fanboy abtun. Meine Intention ist aber anders. Ich mag in einem demokratischen Land leben und fühle mich in so einem System wohl. Ich sehe aber mit Besorgnis wie stark China wird und wie wir sie immer noch klein reden wollen und unterschätzen. Dieser Hochmut macht mir wirklich Sorgen
Edit: meine Gedanken nach den ersten Monaten intensiver Zusammenarbeit mit Chinesen und teilweise in China war: "Sch..., mit denen müssen meine Jungs mal im Arbeitsmarkt konkurrieren"
Dieser Gedanke hat sich nicht gebessert. Im Gegenteil.
Edit: meine Gedanken nach den ersten Monaten intensiver Zusammenarbeit mit Chinesen und teilweise in China war: "Sch..., mit denen müssen meine Jungs mal im Arbeitsmarkt konkurrieren".
Da werden dir "Deine Jungs" aber wohl in Scharen davonlaufen.
Ich vermute, dass selbst in China 996 irgendwann nicht mehr die Regel sein wird, es gibt ja wohl zumindest Bestrebungen, es auf 955 zu schaffen.
Da werden dir "Deine Jungs" aber wohl in Scharen davonlaufen.
Ich vermute, dass selbst in China 996 irgendwann nicht mehr die Regel sein wird, es gibt ja wohl zumindest Bestrebungen, es auf 955 zu schaffen.
Kleine Anekdote... Ich saß in London und Frankfurt und hatte für Asien jeweils ein Team in Singapore und Shanghai. Wenn ich Fragen hatte oder Verträge gegenzulesen hatte, habe ich die entsprechend verteilt. Ich habe mich dann gewundert, wenn ich meine Mails um 19 Uhr MEZ versandt habe und prompt die Antworten aus Asien bekam. Da war es zu dem Zeitpunkt 7h später für Singapore. Ich wollte die Leute nicht unter Druck setzten und habe die Mails dann mit Zeitverzug gesendet. Nach kurzer Zeit kam die Frage, warum ich mit ihrer Arbeit nicht mehr zufrieden bin. Meine Argumentation haben sie überhaupt nicht verstanden. Die waren bereit alles zu tun, um aufzusteigen, um europäischen Wohlstand - oder was sie darunter verstanden - zu erreichen.
Meine Kinder müssen nicht nach China gehen. Die Arbeit wird dorthingehen. Und Hand aufs Herz. Im Prinzip kann sich ein Kind heute die Zuckersorte aussuchen, die ihm in den Hintern geblasen wird. Und das ist (zumindest für mich) ein potentielles Problem.