Ich musste das auch erst lernen, aber IMHO ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören und nicht sich an irgendwelche Prinzipien zu klammern.
Natürlich möchte ich kein Tierleid verursachen, aber wenn ich z.B. ein Huhn sehe und mir gelüstet nach Eiern wird es einen Grund dafür geben, insbesondere weil mir normalerweise vor Eiern eher graust. Dann kann ich mir immer noch die bestmöglichen Eier kaufen und meinem Körper das geben, wonach er verlangt. Sinngemäß gilt das auch für Milch(produkte), wobei ich da aber aufpassen muß weil ich die schlecht vertrage und gerade Kasein(+Fett+Salz???) auch eine Art Suchtverhalten auslösen kann.
Interessanterweise bin ich aber noch nie an einem Stück Fleisch, egal ob zubereitet oder roh, hängen geblieben und hätte ein Bedürfnis danach gehabt.
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[leaving] extending the comfort zone
Könntest Du Dir eine Ernährung ohne Fleisch für Dich persönlich vorstellen? Mich treibt dieses Thema seit einer Weile um, und mich interessiert Eure Meinung.
Disclaimer: Mich haben ethische Überlegungen zu diesem Thema gebracht, konkret das Leid der Tiere in der Massenhaltung. Obwohl der Verzehr von Fleisch für mich zu einer moralischen Frage geworden ist, möchte ich dieses Ernährungsthema möglichst ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Selbstgerechtigkeit diskutieren. Jede Meinung ist willkommen.
Grüße,
Arne
Ich weine gleich.... !
Fleischverzicht eher nein, genauer: never!
Ich glaub die Problematik mit der Bodenerosion zu diskutieren ist dann doch etwas off topic, zumal es als Thema für sich doch etwas zu komplex ist.
Aber was mir dazu eingefallen ist: Man sollte zumindest, wenn man Öko-Strom o.ä, bezieht (und dies aus ethischen Gründen heraus tut) sich bei seinem Anbieter vergewissern, das kein Strom aus Biomasse mit dabei ist. Biomassekraftwerke sind wegen ihrer Grundlastfähigkeit zwar sehr beliebt im Strombusiness, aber der überwiegente Teil der Biomasse stammt aus großflächigem Maisanbau. Mais wird nicht umsonst landläufig die "Hure des Ackerbaus" genannt. Mais verträgt extrem gut Unkrautvernichtungsmittel und dementsprechend wird auf so nem Maisacker chemisch alles platt gemacht was sonst noch wächst. Schaut euch mal den Boden von so nem Maisacker an oder unterhaltet euch mal mit einem Imker, was der darüber denkt.
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hatte hier jetzt ein paar Tage nicht mehr reinschauen können ...
Der Punkt mit dem Boden ist sicher sehr wichtig. Genauso wie man bei der Tierhaltung ethische Kriterien anlegen kann und auch sollte, kann und sollte man dies beim Boden tun. Nicht jedes pflanzliche Nahrungsmittel wurde dem Boden auf ethisch vertretbare Weise abgerungen, genauso wie nicht jedes Tier qualvoll vor sich hin vegetieren musste.
Stromtechnisch produziere ich/meine Familie aufs Jahr gesehen mit unserer Photovoltaik mehr KwH als wir selber verbrauchen, da man nicht alles sofort verbrauchen kann wird der Überschuss eingespeist und bei Bedarf (Nacht, Winter, ...) wieder aus dem Netz bezogen. Natürlich hat auch die Herstellung der PV-Module ihre eigene Ökobilanz, der Strom den wir beziehen wurde auch irgendwo erzeugt, usw ...
In Summe denke ich ist eine differenzierte Betrachtung wichtig, denn der Konsum von Lebensmitteln aus tierischem Ursprung ist nicht per se dem aus pflanzlicher Quelle ethisch/moralisch unterlegen.
Ich persönlich bin darüberhinaus überzeugt, dass gewisse Stoffe aus tierischer Quelle für den menschlichen Organismus langfristig überlebensnotwendig sind, zB Omega3-Fette. vgl. auch die Gelüste von Marion:
Zitat:
Zitat von MarionR
wenn ich z.B. ein Huhn sehe und mir gelüstet nach Eiern wird es einen Grund dafür geben, insbesondere weil mir normalerweise vor Eiern eher graust. Dann kann ich mir immer noch die bestmöglichen Eier kaufen und meinem Körper das geben, wonach er verlangt.
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Grüße
Tri-K
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kommst du immer mit den Kennungen klar? und wie bekommst du raus ob es nicht der vietnamesen-pangasius ist, der in einer Art Klärgrube schwimmt? Ich finde besonders bei Fisch ins Herkunft echt schwierig zu prüfen
Die Frage habe ich schon lange für mich beantwortet, über 25 Jahre vegetrarisch, seit über 2 Jahren nun vegan, von 'Zivilisationskrankheiten' weit entfernt, noch nie Mangelerscheinungen gehabt und für mich stand bei Ernährung als erstes immer der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund, als zweites kam dann das Tierleid und der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt. Wenn man sich mit vegetarischer/veganer Ernährung mal auseinandersetzt ist es total einfach und lecker und gesund.
Zum Thema würde ich mal zwei Bücher empfehlen, Dein Körper Dein Freund und was Englisches The Starch solution
kommst du immer mit den Kennungen klar? und wie bekommst du raus ob es nicht der vietnamesen-pangasius ist, der in einer Art Klärgrube schwimmt? Ich finde besonders bei Fisch ins Herkunft echt schwierig zu prüfen
Ich esse keinen Pangasius. Ich esse momentan hier in Barcelona nur kleine Fische wie Sardinen und Anchovie. Größere Fische, dir mir auch schmecken (Lachs, Dorada), gibt es hier in den Standardgeschäften nur aus Aquakultur. Sardinen und Anchovie sind soweit ich weiß immer wild gefangen, akkumulieren viel weniger Schadstoffe, enthalten reichlich omega3 und Mineralstoffe (v.a. wenn man die kleinen Greten mitisst), sind superschnell zuzubereiten und obendrein sehr günstig.
Ich passe mich immer an die örtlichen Gegebenheiten an. Als ich in England studierte, gab es wild Alaskan salmon für 2 Pfund das Kilo. Mmm sind das leckere Erinnerungen... Da hab ich jede Woche so nen riesen Lachs gekauft, in den Ofen geschoben und hatte Eiweiß für mehrere Mahlzeiten.
In Österreich komme ich viel leichter an hochwertige Landlebewesen - da esse ich dann statt Sardinen und Avocados eben Fleisch und Butter .
Kommt es da nicht eher auf die Menge an? Sollte man dann Vegetarismus nicht vielleicht durch "verringerten/moderaten Konsum von Tierprodukten" ersetzen?
Ich habe meinen Fleischkonsum erheblich reduziert, seit ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne. Ich kaufe kein Fleisch ein und esse daher nur in Restaurants, FastFood-Buden und bei Besuchen Fleisch. Damit bin ich zwar kein Heiliger, aber wenn 100 Leute ihren Fleischbedarf mengenmäßig und auf geringere Häufigkeit reduzieren würden, bringt dies viel mehr, als eine weitere Handvoll Hardcorevegetarier wie meine Frau.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen