Zum Glück hatte mein Ein-Mann-Zelt aufgeschlagen, kaum war ich mit kochen fertig hatte es angefangen zu regnen. Und es wurde ein richtig toller Regen, habe mich bald mit der Taschenlampe und einem Buch in den Schlafsack verzogen.
Morgens dann um 5:10 Uhr mit dem Hahnenschrei aufgewacht. Leichter Niesel, 8°c und noch Alles in der Dämmerung. Was soll man auf so einem Campingplatz auch machen, also Frühstücken und Kaffee kochen. Der Niesel blieb, also habe ich mich mit dem Auto auf die Fahrt gemacht und bin bis zu km 20 vor T2 gefahren. Wollte ich doch mal nachemfinden warum der Nopogo da letztes Jahr so geflucht hatte.
Also ich rolle so über ein paar Wellen ein und komme recht schnell nach Embrun. Waren vielleicht so 5 km, dann kurz in den Ort und gleich am ersten Kreisel wieder nach rechts weg. Im Ort ein paar Anstiege hoch, alles schön auf französische Art neu repariert, Split vom Feinsten. Ganz kurz zusammengfast, es geht dann über einen aspaltierten Feldweg so 450 Höhenmeter nach oben, immer schön unrytmisch in vielen kleinen Rampen. Dann die Abfahrt zur T2.
Für mich eine kurze Wende und wieder weg. Für alle die hier mal an den Start gehen wollen, es sind so 500m zum einrollen und auf dem Sattel sitzen. Dann geht es mit 8% zum warm fahren den Berg hoch, dass zieht sich dann für 15 km mit 400 hm. Das war dann auch der Punkt als mein Garmin einen absturz gemacht hat und ich einen Platten Hinterreifen hatte. Ließ sich alles beheben und bin dann weiter, dafür hatte der Niesel aufgehört und ich konnte in die Abfahrt zum See gehen. Hier war dann wenigstens der Split weg und ich konnte rollen lassen. Am See dann kurz was flaches und über die Brücke, anschließende Wellen sind ja fast ein Spaziergang. Am Auto hatte ich geschätzte 75km mit 1200 bis 1300 hm.
Fazit. Der Embrunman klein oder groß ist ein ganz schönes Brett. Zum Glück bin ich zum Rad fahren dort gewesen und musste nicht laufen.
Bist du nur die Einführungsrunde gefahren oder auch die abschließenden 10 km, bei denen es ja auch noch hübsch hoch geht?
Von der kleinen Runde (glaube 45 km) bin ich eigentlich alles gefahren. Nur das ich die Wechselzone bei km 20 durchfahren habe. Von der großen Runde (187 km) haben mir 22 km gefehlt, aber ich habe es an zwei Tagen gemacht. Erster Tag 100 km, zweiter Tag 75 km.
Zitat:
Zitat von Das Mädchen
Aber schön ist's da schon, oder?
Ja, Landschaftlich der absolute Hammer. Leider war es viel zu kurz und das Wetter hat nicht mitgespielt. Mehr dazu schreibe ich morgen. Gute Nacht.
Nach eine Regennacht startete ich in den 3. Tag. Niesel, Nebel und 6°C um kurz nach 5 Uhr morgens. Egal, erst mal Frühstücken, ohne was im Magen wird es heute eh nichts. In der Zeit komme ich zum Kaffee kochen und meine Situation einschätzen. Nach Alp d'Huez (Ad'H) sind es 80 km, bis dahin kann das Wetter ganz anderst sein. Also alles verstaut ins Auto und los geht die Fahrt. Am Fuß vom Berg ist das Wetter immer noch so Bescheiden, ich fahre erst einmal mit dem Auto nach oben. Dort dann 12°C und Niesel, einmal vernünftig einkleiden, die gute Regenjacke drüber und los geht der Spaß.
Als Abfahrt gehe ich über den Col de Sarenne (siehe TDF 2013) so kann ich mich auf 1900 Meter über dem Meer noch etwas warm fahren. Auch diese Strecke ist neu gemacht worden, Split wo das Auge hinschaut. Ist zwar alles fahrbar, aber wirklich nur mit angezogner Handbremse dem Berg runter. Unten angekommen fahre ich dann ein paar km Richtung 2 Alps um die Hauptverkehrsstrasse zu meiden. Dann wider den Berg runter Richtung Le Bourg-d'Oisans, unten angekommen kann ich mich auch schon auf den Anstieg vorbereiten. Jacke aus verstauen, ein Gel und die letzten km locker zum Einstieg pedallieren.
Dann steht man einfach in einer Wand, 11%, 12%, 13% und so geht es für vier km. Nur in den Sepentienen geht es kurz mal einstellig, ansonsten will ich nur hoch fahren und locker bleiben. Immer wieder trinken und alle 20 min genug Iso nachschütten. Dann nach 4 km kommt der Bereich für den jeden Moderator eins auf die Fresse gehört, es sind 8%, 9%, 10%. Das geht dann immer weiter bis Huez Dorf, da sind es noch vier km bis zum Gipfel und es wird noch mal richtig steil. Mittlerweile ist es auch heiter geworden und es dampft vor sich hin. Ab hier läuft dann auch richtig der Saft aus allen Poren, aber so kurz vor dem Ziel bin ich mir auch sicher durchzukommen. Ich merke natürlich das ich erschöpft bin und der Rücken zwickt aber das zählt alles nicht mehr. Weiter fahren, locker bleiben, Serpentine 3, 2, 1 und es geht nach Ad'H. An der Bergwertung stehen zig Radfahrer rum oder sitzen direkt auf der nächsten Terasse, für mich geht es noch zwei km bis zum Auto. Das steht am ofizellen Tiel der TDF.
Oh ist das herlich, aufhören zu tretten, die nassen Sachen aus, abreiben und trockene warme Sachen anziehen. Anschließend im Ort einen Kaffee holen und einen kurzen Stopp vor der Heimfahrt. Leider gibt es immer noch keine klare Sicht.
Auf der Abfahrt kommen mir dann die Spitze der Ad'H Triathlon entgegen. Zum Glück bin ich nur zum Radfahren hier.
Auf dem Campingplatz ist dann die Sonne rausgekommen und ich kann erst einmal alles ausbreiten und trocknen. Auch mit dem Kochen gibt es keine Probleme und ich bereite schon mal alles für den Tag 4 vor. Vor allem für die Abreise die gleich nach einer Hügelrunde gestartet werden soll.
Dann kam der 4. Tag, ich hatte mir zum Abschluss so ein Hügelrunde in den Alpen ausgesucht. Zumindest dachte ich das bis zu diesem Zeitpunkt. Also aufstehen, Frühstücken, Kaffee und diesmal ohne die normale Verdaunungspause (min. 2:00 h) aufs Rad, wenigstens ein Mal Frühsport in den Alpen.
Ausser einer gemeinen Rampe im Ort lief es ganz gut und ich konnte mit 2% bis 4% bis kurz vor Schluss über einen "no name Pass" fahren. Nur die letzten zwei km gab es was zum klettern, dann war ich auch schon in Italien. Komisch hatte ich nicht so gedacht, dann in flotter Abahrt und Taldurchfahrt an ein paar Olympischen Ringen von 2006 durch. Durch einen Ort durch und wieder den Berg hoch, nur diese Auffahrt kannte ich schon von der Anfahrt mit dem Auto, naja mein Weg sollte ja noch einen Knick machen. Na wo kommt den dann mein Knick, weg von der großen Strasse, da ist er endlich. Was steht da, Sestriere, da wird es ja vorher wieder abbiegen. War auch nicht so schlimm, 8% und dann wurde es wieder flacher, nur zum abbiegen gab es nichts. Jetzt war ich so weit, dann wird der Rest auch noch gefahren und der war dann wieder etwas bergiger. Also in Sestriere war ich auch noch, wieder den Berg runter und uber den Berg ab nach Frankreich, der letzte 100er in den Alpen war im Kasten. 11:10 Uhr wieder auf dem Camp, duschen, Alles einladen und um 12:00 Uhr vom Platz gefahren. Gegessen wurde wärend der Fahrt, die leider etwas länger dauerte.
Fazit:
Es war einfach super, ich habe mich entspannt, den Kopf frei gemacht und eine tolle Landschaft gesehen. Entgegen der "Miles make champions" galt diesmal wohl eher "Altitude make champions".
ca. 330 km mit >6000 hm, +/- 15:00 h
Vielleicht wird es ja mal wieder so ein Aktion geben, muss mir nur eine passende Begleitung suchen. Jetzt erst noch etwas den Urlaub geniessen.
Super Aktion , mal so richtig viel Höhenmeter sammeln würde mir gefallen. Für sowas in der Ferne bin ich aber mittlerweile zu unflexibel, träume aber gern mit
Wie war es mit dem Verkehr im Vergleich zu Deutschland?
Für sowas in der Ferne bin ich aber mittlerweile zu unflexibel, ...
War bei mir nach dem Desaster im Fruhjahr auch ein langer Kampf. Habe mich dann einfach durchgesetzt und mein altes Equpment augegraben und gesagt ich gehe allein. Ich konnte das "... ich muss ..." nicht mehr hören. Am Schluss wollte sie mir dann auch das Auto nicht mehr geben. Da war die Assos-Radhose als Miegebühr schon bestellt. Als ich dann bei der Autovermietung angerufen habe, hat sich meine Blume an ihre alte Aussage erinnert.
Zitat:
Zitat von FMMT
Wie war es mit dem Verkehr im Vergleich zu Deutschland?
Gut. Die meisten Route die ich gefahren bin sind weit abseits der großen Strassen. Aber auch dort wird Rücksicht auf Radfahrer genommen. Es kommt schon mal vor das ein Auto mehrer hundert Meter hinter einem bleibt bis es überholt. Oder mal rechts zur Seite geht wenn man es bergab laufen lässt.