Auch von mir ein kurzer Rennbericht:
Nachdem ich 2017 in Roth meine erste LD gemacht hatte, wollte ich 2018 dort unbedingt erneut starten. Allerdings hatte ich mich im Juni 2018 abgemeldet und den Startplatz verschoben, da mich in diesem Monat ein 2. Infekt erwischt hatte (Immunsystem war total im Keller und ich hatte einen zu niedrigen Vitamin D Spiegel). Somit wollte ich 2019 unbedingt wiederkommen. Für mich ein unheimlich wichtiges Ziel, nachdem 2018 ein wirklich schlechtes Jahr war und die Absage in Roth im Endeffekt nur ein Furz-Problem war.
Und wie Arne mal gesagt hat, im Winter malt man sich dann optimistisch seine Ziele aus (die bei mir wiederum niedrig angesiedelt sind), aber es kommt meistens anders...
2 Wochen Trainingspause im März, wegen Infekt, nimmt man ja als "normal" hin.
Nachdem ich dann aber Ostermontag, bei einem langen Lauf umgeknickt bin (Bänderanriss), fängt man wieder an zu improvisieren (Aquajogging rulez
Als dann der "normale" Trainigsalltag wieder anfing, habe ich mich Ende April dann gepflegt mit dem Rad hingelegt. Gott sei Dank nichts gebrochen (Prellungen, Hand verstaucht, Wirbel ausgerenkt, Schürfwunden), aber an "normales" Training war zunächst nicht mehr zu denken. Die Kurve habe ich dann Ende Mai (2. Trainigslager an der Nordsee) irgendwie noch gekriegt und im Training dann ordentlich drauf gehauen. Zuletzt meckert dann der Popliteus eifrig rum. Vermutlich war gesteigerter Umfang und/oder eine problematische Position auf der Zeitfahrkiste die Ursache.
Was ich mit der Mimi-Story sagen will?
Ich bin irgendwie ohne Vorfreude nach Roth gefahren. Die Vorbereitung war auch emotional ein auf und ab, was mich total viel Energie gekostet hat. Zu Beginn des Roth-Wochenendes habe ich mich einfach leer gefühlt und war froh, wenn es denn dann wieder und endlich vorbei ist.
Zum Rennen und vielleicht auch mal interessant, was im Hinterfeld abgeht
Schwimmen:
Habe ich als stressig empfunden, weil mir auf den ersten 1500m so ein Vogel hinter mir bestimmt 30 Mal auf die Füße gehauen hat.
Nachdem ich dann 5 Züge Rücken geschwommen bin und den Knaben einen gepflegten Anschiss verpasst hatte (Es lebe das Renn-Adrenalin), waurde es aber "entspannter". Trotz weniger Trainings-KM als 2017 war ich eine Minute schneller als 2017. Die Vorleistungen waren aber so, dass ich mir mehr erwartet hätte, aber auf der LD kriege ich es im Wasser (für meine Verhältnisse) noch nicht umgesetzt. Anyway... Im Zelt war es zu dieser Zeit übrigens mega-voll, so dass ich zunächst kein Bankplätzchen gefunden hatte
Rad
Lief besser als gedacht.
Kann Flachys Beobachtungen allerdings nur bestätigen, denn bei einem Verpfleger wurde ich rechts von einem überambitionierten Staffelradler überholt, als ich schon fast eine Wasserflasche in der Hand hatte. Dabei hat der Knülch eine langsame Australierin auch noch einfach zum Sturz gebracht, weil er in der Zone dann wieder scharf nach links zog. Er hat allerdings gar keine Verpflegung aufnehmen wollen
Langsam radelnde Asiaten sind mir auch aufgefallen. Tendenziell fahren die leider wirklich oftmals mittig. Ich frage mich ernsthaft: Gehen die nicht zum Race-Briefing bzw. kennen die das Rechtsfahrgebot nicht? Oder sind die schlichtweg unerfahrene Radfahrer? Im Ernst: Wenn jemand aus Hong-Kong kommt, wird er/sie doch eher auf der Rolle trainieren?
Ansonsten waren es in den Dörfern gefühlt auch etwas weniger Zuschauer an der Strecke als 2017, denke aber auch, dass dies vom Wetter kam.
Laufen
Würde ich als Selbstzerstörungsversuch zusammenfasen
Auf den ersten 20 km war ich noch voll im Plan und bin mit 01.57 durch.
Die Euphorie war in dem Moment so groß, dass ich schon von einem großartigen Zieleinlauf fabuliert habe (Das waren wohl Wahnvorstellungen)
Nach dem Wendepunkt merkte ich aber schnell die muskuläre Ermüdung und als ich die Lende verlassen hatte, wusste ich, dass es noch ein harter Tag werden würde.
Der erste Krampf kam dann beim Anstieg zum Espaner Berg. Danke nochmal an die Zuschauerin mit der Memmert Jacke, die mir spontan geholfen hat. Das ist Roth!
Im Endeffekt wohl zu wenig Salz, obwohl ich auf dem Rad eifrig Salztabletten zugeführt hatte.
Ab km32 bin ich dann bei jedem Verpfleger gegangen, auch deshalb weil ich Salzbrezeln gegessen habe, was im Laufen meines Erachtens nicht geht. Oder hat einer nen Tipp?.
Koordinativ war ich am Schluss so fertig, dass ich auf dem Teppich fast über meine Füße geflogen bin. Aber kein Problem: Ein Zieleinlauf ist nur dann schön, wenn man diesen in seiner epischen Länge genießen kann. Also bin ich durchs Stadion gegangen. (Habe aber auch meine Freundin gesucht, um mich bei ihr zu bedanken, denn 2017 hatten wir uns im Stadion verpasst. Sie hat an dem Tag mindestens genauso viel geleistet wie ich und im Vorfeld sicherlich mehr, weil sie mich ertragen musste
Im Endeffekt war ich ca. 15 Minuten schneller als 2017. Damit war nicht zu rechnen.
Ob ich das nochmal mache? Klar....wenn es geht 2020