Nachtrag: Die geforderten 4 Millionen Euro sind nach Pechsteins Auskunft ihre konkreter finanzieller Schaden (Verdienstausfälle etc.) plus EUR 400.000 Schmerzensgeld.
Zum finanziellen Schaden erlaube ich mir kein Urteil. Das geforderte Schmerzensgeld finde ich angemessen für ein möglicherweise zu unrecht erlittenes jahrelanges Martyrium einer öffentlichen Person.
Zum Vergleich: Jörg Kachelmann, vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, klagt nach Auskunft seines Anwalts gegen die Blätter "Bild", Bunte" und "Focus" auf ein Schmerzensgeld 3,25 Millionen.
Uh, da ziehst Du ja einen üblen Vergleich: der Vorwurf der Vergewaltigung einer so öffentlichen Person wie bei Kachelmann mit einem "Martyrium" (alleine Deine Wortwahl ist grotesk!)mit einer möglicherweise zu unrecht bekommene Sperre zu vergleichen ist schon etwas hart, oder?
Das öffentliche Interesse für eine wegen Dopings gesperrte Sportlerin ist doch verschwindend gering. Bei Deinem Vergleich fehlt mir eindeutig die Verhältnismäßigkeit.
400000 Euro als Schmerzensgeld bekommt man übrigens noch nicht mal bei einer schweren Querschnittslähmung.
Manchmal kann ich mich nur wundern, mit welcher Hartnäckigkeit Du für Jan Ullrich, Claudia Pechstein, etc hier eine Lanze brichst.
Gruß,
Loretta
PS: Die Berichterstattung dieser Blätter war auch ein etwas anderer als Bei Claudia Pechstein...und Kachelmann klagt auch nicht auf Schmerzensgeld gegen den Staat oder die Anklägerin. Ein kleiner Unterschied, oder?
Sicher. Ich sage ja auch nicht, das wäre alles dasselbe. Aus meiner Sicht bist Du derjenige, der alles in einen Topf wirft. Jeden Fall muss man für sich einzeln betrachten, auch den von Jan Ullrich, Claudia Pechstein und Lance Armstrong. Es genügt meiner Meinung nach nicht, alle Dopingfälle über einen Kamm zu scheren.
Uh, da ziehst Du ja einen üblen Vergleich: der Vorwurf der Vergewaltigung einer so öffentlichen Person wie bei Kachelmann mit einem "Martyrium" (alleine Deine Wortwahl ist grotesk!)mit einer möglicherweise zu unrecht bekommene Sperre zu vergleichen ist schon etwas hart, oder?
Das öffentliche Interesse für eine wegen Dopings gesperrte Sportlerin ist doch verschwindend gering. Bei Deinem Vergleich fehlt mir eindeutig die Verhältnismäßigkeit.
Eine falsche Dopingverurteilung ist wohl so ungefähr das Schlimmste, das einem Sportler passieren kann. Mag sein, dass das früher anders war und in anderen Ländern noch anders ist.
Und gerade im Pechstein-Fall war das öffentliche Interesse alles andere als gering.
Die geforderte Summe liegt eine Größenordnung unter der bei Kachelmann - wobei auch da noch nix entschieden ist.
Absurd erscheint mir das also nicht - mal abgesehen davon, dass im Gegensatz zu Pechsteins Selbstdarstellung keineswegs feststeht, dass sie unschuldig ist ...
Sicher. Ich sage ja auch nicht, das wäre alles dasselbe. Aus meiner Sicht bist Du derjenige, der alles in einen Topf wirft. Jeden Fall muss man für sich einzeln betrachten, auch den von Jan Ullrich, Claudia Pechstein und Lance Armstrong. Es genügt meiner Meinung nach nicht, alle Dopingfälle über einen Kamm zu scheren.
Von Lance Armstrong habe ich hier nicht gesprochen, sondern von Deinen teilweise seltsamen Vergleichen.
Du hast Claudia Pechsteins Schadenersatzforderungen mit denen von Jörg Kachelmann- wie erwähnt gegen Zeitungen, die ihn in seinen Augen verunglimpft haben, nicht gegen die damaligen Ankläger- verglichen.
Das Wort Martyrium benutzt man normalerweise in etwas anderen Situationen, mir fallen da nur wirklich schwere menschliche Tragödien in diesem Zusammenhang ein wo die Opfer dann unter Folter, etc. von Straftätern litten.
Wie Du Dich auch für Jan Ullrich stark gemacht, ihn als "Opfer" bezeichnet hast war auch schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Das scheinst Du anders zu sehen. Vielleicht solltest Du mal mit einem wirklichen Opfer aus einer Straftat konfrontiert werden, dann ändert sich vielleicht Deine Wortwahl.
Gruß,
Lorant
Eine falsche Dopingverurteilung ist wohl so ungefähr das Schlimmste, das einem Sportler passieren kann. Mag sein, dass das früher anders war und in anderen Ländern noch anders ist.
Und gerade im Pechstein-Fall war das öffentliche Interesse alles andere als gering.
Die geforderte Summe liegt eine Größenordnung unter der bei Kachelmann - wobei auch da noch nix entschieden ist.
Absurd erscheint mir das also nicht - mal abgesehen davon, dass im Gegensatz zu Pechsteins Selbstdarstellung keineswegs feststeht, dass sie unschuldig ist ...
Das öffentliche Interesse war bei ihr im Vergleich zu dem Kachelmann- Prozess verschwindend gering. Da interessiert die breite Masse 10x mehr, wer Dschungelkönig wird...
Dass eine falsche Dopingverurteilung für einen Sportler schlimm ist- ob es das Schlimmste ist sei dahingestellt- ist ohne Frage.
Doof ist dann natürlich auch, wenn das Handy abgehört wird und zumindest Zweifel an der Einstellung gegen Doping offensichtlich werden...
Von einem Martyrium würde ich aber trotzdem nicht sprechen wollen, dieser Begriff wird doch in einem ganz anderen Kontext gebraucht.
Von Lance Armstrong habe ich hier nicht gesprochen, sondern von Deinen teilweise seltsamen Vergleichen. Du hast Claudia Pechsteins Schadenersatzforderungen mit denen von Jörg Kachelmann- wie erwähnt gegen Zeitungen, die ihn in seinen Augen verunglimpft haben, nicht gegen die damaligen Ankläger- verglichen.
Ich bin kein Jurist. Schadenersatzforderungen richten sich nach meinem Verständnis gegen denjenigen, der den Schaden zu verantworten hat. Ob das ein Verband ist oder eine Zeitung – ich verstehe nicht, worin Du da einen prinzipiellen Unterschied siehst.
Mein Vergleich bezog sich auf die konkrete Höhe der Geldforderung. Damit wollte ich nicht ausdrücken, dass sämtliche Aspekte der beiden Fälle vergleichbar wären.
Zitat:
Zitat von Loretta
Das Wort Martyrium benutzt man normalerweise in etwas anderen Situationen, mir fallen da nur wirklich schwere menschliche Tragödien in diesem Zusammenhang ein wo die Opfer dann unter Folter, etc. von Straftätern litten.
Ja, da hast Du recht. Ich habe für unterschiedlich verursachtes Leid denselben Begriff benutzt. Für Claudia Pechstein handelte es sich wohl um eine "menschliche Tragödie". Sicher haben aber andere mehr gelitten als sie.
Zitat:
Zitat von Loretta
Wie Du Dich auch für Jan Ullrich stark gemacht, ihn als "Opfer" bezeichnet hast war auch schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich sehe ihn gleichzeitig als Täter und Opfer. Wenn einem eine Sache ausschließlich als weiß oder ausschließlich als schwarz erscheint, hat man sie meistens nicht genügend durchdacht. Jan Ullrich hat seine sportliche Strafe zurecht bekommen. Dass man ihn 5 Jahre nach Karriereende nicht den Ötztaler mitradeln lässt, ist hysterisch.
Zitat:
Zitat von Loretta
Vielleicht solltest Du mal mit einem wirklichen Opfer aus einer Straftat konfrontiert werden, dann ändert sich vielleicht Deine Wortwahl.
Welche Wortwahl? Hier geht es doch nirgends um ein Opfer einer Straftat, oder stehe ich auf dem Schlauch? Falls Du den Begriff "Märtyrer" meinst, schau mal bei Wikipedia. Das sind keine Opfer von Straftaten. Sondern Menschen, die an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festhalten und deshalb zu leiden haben.
Das öffentliche Interesse war bei ihr im Vergleich zu dem Kachelmann- Prozess verschwindend gering. Da interessiert die breite Masse 10x mehr, wer Dschungelkönig wird...
Da hast Du Recht. Ich Fall geht aber durch alle überregionalen Zeitungen, Spiegel, FAZ, Die Zeit, Die Welt, sie sitzt bei Maischberger. Das nur vorläufige Urteil des letzten Prozesses kam in der Tagesschau und in den heute-Nachrichten. Und so weiter.
Das Entscheidende scheint mir zu sein, dass sie ausreichend prominent ist, um eine von der konkreten Person losgelöste mediale Identität zu haben. Claudia Pechstein ist für die allermeisten Deutschen das, was über sie in der Zeitung steht und im Fernsehen kommt. Wohin sie auch geht, überall trifft sie auf Menschen, die bereits eine Meinung von ihr haben.
Wer von uns Bratwürsten einen ramponierten Ruf hat, kann in eine andere Stadt ziehen und neu anfangen, sich wieder aufrappeln. Das ist bei einer prominenten Person, die fast 20 Jahre lang im Winter die Flimmerkiste bevölkerte, eine ganz andere Sache.
Ich bin kein Jurist. Schadenersatzforderungen richten sich nach meinem Verständnis gegen denjenigen, der den Schaden zu verantworten hat. Ob das ein Verband ist oder eine Zeitung – ich verstehe nicht, worin Du da einen prinzipiellen Unterschied siehst.
Nun, im Fall von Kachelmann hätte er ja die Klägerin auf Schadensersat verklagen können. Hat er aber nicht, sondern die Zeitungen, die ihn- unabhängig vom Ausgang des Prozesses vorverurteilt haben und auf Seiten der Klägerin standen.
Mein Vergleich bezog sich auf die konkrete Höhe der Geldforderung. Damit wollte ich nicht ausdrücken, dass sämtliche Aspekte der beiden Fälle vergleichbar wären.
Ein Vergleich zwischen einem Rufmord, der von mehreren Zeitungen wegen einer angeblichen Vergewaltigung betrieben wurde und einem womöglich nicht gerechtfertigten Dopingurteil würde ich persönlich auf keiner Ebene ziehen.
Ja, da hast Du recht. Ich habe für unterschiedlich verursachtes Leid denselben Begriff benutzt. Für Claudia Pechstein handelte es sich wohl um eine "menschliche Tragödie". Sicher haben aber andere mehr gelitten als sie.
Eine Tragödie für den Sportler Claudia Pechstein wäre meine Formulierung.
Ich sehe ihn gleichzeitig als Täter und Opfer. Wenn einem eine Sache ausschließlich als weiß oder ausschließlich als schwarz erscheint, hat man sie meistens nicht genügend durchdacht. Jan Ullrich hat seine sportliche Strafe zurecht bekommen. Dass man ihn 5 Jahre nach Karriereende nicht den Ötztaler mitradeln lässt, ist hysterisch.
Laut Deiner Argumentation einer Schwarz- Weiß Malerei wäre dann jeder Täter ein Opfer. Somit auch ein ehemaliger Nazi Mörder aus Ausschwitz? Das sehe ich dann doch anders. Wenn wir schon an Grundsatzfragen gehen.
Welche Wortwahl? Hier geht es doch nirgends um ein Opfer einer Straftat, oder stehe ich auf dem Schlauch? Falls Du den Begriff "Märtyrer" meinst, schau mal bei Wikipedia. Das sind keine Opfer von Straftaten. Sondern Menschen, die an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festhalten und deshalb zu leiden haben.
Peace: Arne
Also ich finde unter Martyrium folgendes: http://www.duden.de/rechtschreibung/Martyrium
Und davon ist Claudia Pechstein doch etwas entfernt, oder hat der Papst sie schon zur Heiligsprechung vorgeschlagen ?