Ich habe hier lange nichts mehr geschrieben, da ich das Gefühl hatte, dass dieser Blog sowohl mir nichts bringt (mangelndes Feedback), als auch, dass ich mir nicht sicher war, ob hier überhaupt so mitgelesen wird, dass sich der Aufwand rechtfertigt.
Da ich nun aber im Laufe dieser Woche zwei mal gefragt wurde, was mit meinem Blog sei, scheint zumindest der Punkt des Interesses kein Problem zu sein, sodass ich mal wieder ein paar Beiträge schreiben werde.
Anfangen möchte ich mit dem letzten Wettkampf (ich bin so einfallslos, in der Blogeröffnung habe ich es schließlich genau so gemacht

).
Das war der Ligawettkampf (2. HTL) letzte Woche in Fuldatal. Format war zuerst ein Swim and Run am morgen, sowie eine Sprintdistanz am Nachmittag und die Einzelzeiten der Sprints plus einfach die Swim and Run Zeit waren dann das Mannschaftsergebnis.
Dieser Wettkampf wurde in Punkto Aufstehen auch meinem Blog-Titel gerecht, denn der Wecker war für Punkt 4 Uhr gestellt und so fühlte ich mich fast wie bei einer Langdistanz. Zugegeben: Scheiß Gefühl!
Neben dem fehlenden Schlaf hatte ich auch noch mit einem latenten Muskelkater zu kämpfen. Diesen gab es auf einem sehr besonderen 30. Geburtstag am Donnerstag, bei dem das Geburtstagskind eine Burpee-Mile zurück legte und ich mich nicht lumpen ließ, zumindest eine 400m Runde mitzumachen. Es versteht sich von selbst, dass meine Athletik für den Arsch ist, ich noch nie wirklich Burpees gemacht habe und ich auch kein passendes Schuhwerk dabei hatte, sodass ich zuerst Barfuß und nach ersten Beschwerden dann in Flip-Flops meine Runde zu Ende bringen musste. Am Ende Stand fast eine Stunde auf der Uhr, der Athlet war im Eimer und der Muskelkater am Folgetag imens. Also das zur Tagesform
Aber hilft ja alles nichts!
Erste Herausforderung des Tages war also der Swim & Run. Das konnte ein heiden Spaß werden! Erst durfte ich im Wasser vorschwimmen (300m), was in etwa mein lockeres GA-Tempo mit gelegentlichem Rückenschwimmen war und dann wurde ich über die Laufstrecke gepeitscht, die offiziell 2,5km lang sein sollte, aber wegen dem langen Weg vom Schwimmen zur Strecke eher 3km hatte. Ich war natürlich der schlechteste Läufer im Team (kein Talent + wenig Training) und hatte somit am meisten zu Leiden. Boah, ich habe selten so gelitten! Am Ende haben meine Mannschaftskollegen schon angefangen, mich zu schieben, was erstaunlicherweise sogar ziemlich viel gebracht hat. Mein einer Teamkollege hatte ein Durchschnittstempo von 3:45 auf der Uhr, keine Ahnung, ob das stimmt, kann aber sein, für mich war es auf jeden Fall der Horror, bin halt lahm in den Laufschuhen.
Cool an der ganzen Sache war aber, dass wir in unserem Lauf als erstes aus dem Wasser kamen und ich somit zum ersten und wahrscheinlich auch einzigen Mal in meiner Karriere hinter einem Führungsfahrrad hinterher Laufen durfte.
Nun zum eigentlichen Triathlon.
Geschwimmen wurden diesmal 750m. Die Bahneinteilung war frei, sodass sich unsere gesamte Mannschaft auf einer Bahn breit machte und ich voran. Einer meiner Teamkollegen blieb an mir dran, der Rest baute allmählich Distanz auf. Ich habe noch kurz überlegt, ob ich nicht mal versuchen sollte, meinen Verfolger abzuschütteln (in einem offenen Wettkampf hätte ich es vermutlich probiert), aber dann habe ich mir gedacht, es ist ja ein Teamwettkampf und ich tue der Mannschaft damit einen Dienst, wenn ich meinen Kollegen unterstütze, indem ich ihn ohne Mucken lutschen lasse. Im Vergleich zu den Nachbarbahnen war ich gut dabei. Am Ende des Schwimmens ereignete sich dann ein Vorfall, der mich ziemlich sauer gemacht hat. Bei der letzten Wende zog der lutschende Teamkollege einen Sprint an und an mir vorbei. Ich persönlich empfand das als unter aller Sau! Wenn ich den Wasserschatten über die komplette Distanz genieße, dann lasse ich gefälligst dem Führenden auch den Vortritt, selbst bei einem Gegner würde ich so denken und bei einem Teamkollegen erst recht. Im Ziel stellte ich den Kollegen schließlich zur Rede, was die Sache nur noch ärgerlicher machte. Er sagt mir, es sei einen Fehler gewesen. Nein, nicht wie ihr jetzt denkt. Es sei ein Fehler gewesen, hinterher zu schwimmen, da ich ja so langsam gewesen sei. Nunja, erstens trainieren wir in einer Schwimmgruppe und ich weiß, dass ich auf einem anderen Niveau schwimme und natürlich kann ich ein anderes Tempo realisieren, wenn ich im Becken 10cm hinter meinem Vordermann in den Beinen hänge. So schlecht kann mein Tempo auch nicht gewesen sein, denn mit meiner Platzierung schloss ich das erste Viertel des Feldes beim Schwimmen ab und das muss man ja auch erst mal machen, schließlich hampeln in der zweiten Liga ja nicht nur Clowns umher... Meine Konsequenz daraus wird auf jeden Fall sein, dass ich ihm so einfach keinen Wasserschatten mehr geben werde, werden wir ja sehen, wer dann zu Erst dem Wasser entsteigt

Aber keine Sorge, daran ist jetzt keine Freundschaft zerbrochen, ich hab da einen Harken dahinter gemacht und ignoriere es weitestgehend, aber berichtet haben wollte ich davon schon.
Also weiter mit dem Radeln. Jenes stand unter schlechten Vorzeichen. Mir wurde erzählt, dass die Strecke sehr schwer sei. War sie auch! Aber statt mich richtig über die Radstrecke zu informieren, habe ich einfach mein Rennrad ohne Aufsatz mitgenommen, um dann ein böses Erwachen zu erleben. Die Strecke war auf der ersten Hälfte der 25km eine absolute Drückerstrecke, danach kamen Rampen vom Feinsten, und zwar lang im zweistelligen Bereich, bis zu 18%. Das meine Materialwahl also dumm war und ich besser einen Aufsatz drauf geschraubt hätte, muss ich glaube ich nicht erörtern

Allerdings kam mir die Strecke auch körperlich nicht entgegen. Ich mag es zwar, wenn es viele Höhenmeter gibt, aber dieses sehr steile ist nichts für mich. Ich blühe im Bereich 5-8% sehr gut auf, denn da kann ich meine hohe Kadenz realisieren (ich fahre Berge im Bereich 90-100 TF). Wenn dann die Steigung deutlich krasser ist und ich wahlweise im Sitzen abgehackt umher Wuchte, oder jenes im Stehen tue, dann sieht es nicht mehr so doll aus. Aber hilft ja alles nichts, Athlet muss hoch, also tut er:
Radfahren_Berg_187_thumb.JPG
Nach dem Radfahren war merkwürdigerweise unsere ganze Mannschaft auf einem Haufen, wir sind glaube ich binnen einer Minute rein gekommen. Um so härter dann für mich, alle von Dannen ziehen zu sehen. Ich und Laufen, wir werden einfach keine Freunde.
Am Ende bin ich aber dann doch noch ins Ziel gekommen
Zieleinlauf_324_thumb2.JPG
Das also zum Wettkampf in Fuldatal.
Morgen steht der nächste Ligastart an, Viernheim. Ich habe die nächsten Wochen jedes Wochenende einen Wettkampf. Das ist blöd, aber unumgänglich. Da wir dieses Jahr zwei Ligateams gemeldet haben, für die wir aber eigentlich keine Leute haben, komme ich so auf 6 Ligastarts in dieser Saison.
Allerdings kann ich bei der morgigen Mannschaftsbesetzung jetzt schon sagen, dass es mit dem Teufel zu gehen müsste, wenn ich morgen nicht das Streichergebnis bin. Daher habe ich es mir heute auch nicht nehmen lassen, noch eine 80km Runde mit rund 1000hm auf dem Rennrad zu gönnen. Hier in Darmstadt gibt es eine offne Rennradgruppe, die jeden Samstag fährt, und da schloß ich mich in den letzten Wochen gerne an, es macht mehr Spaß als alleine, ist abwechslungsreicher und man kann sich mit seinen Mitfahrern messen, jedes Training hat seine Wettbewerbe, das ist genau mein Ding.
Also drückt mir die Daumen für morgen, dass ich nicht ganz so abschmiere
