... stellt auf dem kommenden Verbandstag den Antrag, ein geschäftsführenden Präsidium zu schaffen ...
Und das ist so sensationell, um sich dafür gleich neu anmelden zu müssen?
Wer führt denn bisher die Geschäfte des HTV?
Nur so als Erläuterung: fast jeder Sportverein hat einen geschäftsführenden Vorstand. Und gleichzeitig steht in der Regel in der Satzung, dass dieser ehrenamtlich tätig ist - ungemein hilfreich für die Erlangung der Gemeinnützigkeit.
stg. DARMSTADT. Am 14. Februar treffen sich Hessens Triathleten in
Frankfurt zum Verbandstag. Spätestens dann dürfte deutlich werden, dass
für diesen Verband 2009 ein Jahr der Veränderungen sein wird. In
Frankfurt gilt es, einen neuen Präsidenten des Hessischen
Triathlon-Verbandes (HTV) zu wählen. Rolf Kather wird sein Ehrenamt zur
Verfügung stellen, zwei Kandidaten wollen es übernehmen: Die stabilere
Lösung wäre Bernd Emanuel, Rechtsanwalt aus Darmstadt und seit Jahren
im Organisationsteam des Ironman Germany in Frankfurt tätig. Kandidat
zwei ist Kai Baumgartner aus Kassel, ein Mann, der im Dreikampf so
allerlei betreibt, vor allem eine populäre Internetplattform. Falls
Emanuel die Wahl gewinnt, wird es interessant zu beobachten sein, wie er
Verbandsinteressen von den Interessen des Ironman trennen wird. Kather
jedenfalls bestreitet, dass Ironman-Macher Kurt Denk anstrebt, den HTV
durch seine treuen Weggefährten quasi zu übernehmen.
Auch im neuen Hessischen Triathlon Leistungszentrum (HTLZ) steckt viel
Denk, vor allem aber viel personell Bewährtes vom Verein DSW Darmstadt:
Klaus Pöttgen, der medizinische Leiter des Ironman, trägt zusammen mit
Emanuel Verantwortung für die Doping-Prävention des HTLZ. Die
Trainerausbildung organisiert der allgegenwärtige Ausdauersportgelehrte
Dieter Bremer - beim Ironman als sogenannter "Head of Referee" tätig.
Wolfram Pejas trägt im HTLZ Verantwortung für Seminare, Benjamin
Knoblauch soll vom 1. Februar an als neuer Landesjugendtrainer
fungieren, Martin Hannappel kümmert sich um die Hessische Triathlon
Liga. Dieses am Wochenende vorgestellte HTLZ ist eine Darmstädter
Angelegenheit. Die südhessische Triathlonhochburg bietet für
Kaderlehrgänge optimale Trainingsbedingungen mit Schwimmbad und
Laufbahn in fußläufiger Nachbarschaft und die Straßen des Odenwalds als
Radkurs vor der Haustür. Trotzdem ist dieses Zentrum zuerst ein
organisatorisches Konstrukt. Ein neues Haus wurde deswegen nicht gebaut.
Der HTV hat vielmehr sein Kerngeschäft ausgelagert: Jugendförderung,
Fortbildung, Mitgliedergewinnung, Anti-Doping-Prävention. Der Grund ist
plausibel: "Der Verband wird immer mehr zum Dienstleister", sagt Kather.
Die finanziellen Möglichkeiten sind gering. 150000 Euro betrug der
HTV-Etat im vorigen Jahr; davon flossen 45000 Euro in den
Nachwuchskaderbetrieb und 60000 Euro an die Deutsche Triathlon-Union.
Das neue HTLZ wird mit 44000 Euro pro Jahr budgetiert.
Text: F.A.Z., 21.01.2009, Nr. 17
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Steht am Textanfang: "stg" - dachte ich zumindest, dass es das Kürzel des Autors ist.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Einerseits würde ich Bernd bevorzugen (ohne Hesse zu sein...), weil ich ihn 1. für kompetent und 2. für wesentlich kompetenter halte.
Andererseits hätte Kai dann vielleicht weniger Zeit, seine Artikelchen zu schreiben. Die internen HTV-Berichte sind zwar bestimmt auf ähnlichem Niveau, aber ich würde sie niemals lesen "müssen" ...