Ein Laufanfänger, der den Fuß vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt, tut das aus genau dem Grund, weil das für seine aktuellen Fähigkeiten die ökonomischste Art des Laufens ist.
Dasselbe gilt für einen Rad-Anfänger, der mit einer 65er-Trittfrequenz fährt, eben weil das für ihn und seine aktuellen athletischen Fähigkeiten an ökonomischsten ist. Aus genau diesem Grund findet der Körper diese Frequenz ganz von selbst. Zwänge man ihn, mit einer 90er Frequenz zu fahren, verschlechterte sich die Effizienz.
Das mag sicher richtig sein. Aber ist das wirklich zu Ende gedacht?. Wenn jemand mit bestimmten athletischen Fähigkeiten eine bestimmten Laufstil läuft und damit bestimmte Zeiten laufen kann, dann mag das in dem Moment bedeuten, dass er auf seine Weise am ökonomischsten ist. Was muss passieren, dass er schneller wird? Seine athletischen Fäigkeiten müssen sich ändern. Würdest du behaupten, dass auch diese Fähigkeiten sich automatisch durch das Laufen verbessern oder könnte man evtl. gezielten nachhelfen? Für einen steifen Bock könnte es nützlich sein die Hüftbeuger aufzudehnen. Muskuläre Dysbalancen (z.b. Quadricepsdominanz durch viel Radfharen) könnte man gezielt angehen. Etc etc. Ich will das jetzt nicht als Behauptung schreiben, eher als Frage gemeint.
Soweit ich weiß hälst du, Arne, plyometrisches Training für sinnvoll, bin ich da noch auf dem aktuellen Stand? Das wäre ja auch eine Verbesserung athletischer Fähigkeiten, herbeigeführt nicht durch das Laufen selbst, die es einem ermöglicht ökonomischer zu laufen. Maximalkrafttraining ebenso. Gut, da sind wir nicht mehr auf dem Gebiet des Lauf-ABCs, aber zumindest enthalten ja einige ABC-Übungen plyometrische Elemente.
der TE läuft irgendwas zwischen 5:40 und 6:20 auf den KM, bei einem Umfang im Bereich von <5km. Willst du ihm solche Übungen machen lassen? Denk mal an das Zielpublikum. 98% der hier Mitlesenden wissen gar nicht was du mit ausklinken und fliegen lassen meinst, ich übrigens auch nicht, und ich laufe ganz ok denke ich :-)
Was du beschreibst hat sicher seine Daseinsberechtigung, aber bevor man als Anfänger im Hoppsalauf den Berg hoch macht sollte man doch andere Dinge machen.
Deshalb verwies ich ja schon weiter oben auf Trainerbetreuung bei sowas. Und mit Trainer meine ich Trainer. Also einen der weiß was er tut. Wenn das einer alleine ohne Anleitung und Korrektur versucht, ists vorbei bevor es begonnen hat.
Spungläufe bergan mit Hoppserlauf zu umschreiben... das macht man nur, wenn man das nie unter Aufsicht eines strengen Trainers tun musste.
Alles weitere dazu erscheint mir einigermaßen zwecklos hier zu erläutern. Grundsätzlich gibt es Dinge aus dem Umfeld des Lauf ABCs, die ich als ehemaliger Hochleistungsläufer aus eigener Erfahrung für absolut sinnvoll erachte, weshalb ein "Lauf ABC ist Mist" den Kern der Sache meiner Meinung nach nicht trifft. Auf den Fragesteller bezogen und für den hier angenommenen Anwendungszweck (triathlonanfänger will Triathlon schaffen)... siehe oben. Sowas braucht dafür kein Mensch (schrieb ich aber schon).
ich darf mal aus dem verlinkten wiki zitieren
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Im Februar 2013 erklärte sie, sich aufgrund anhaltender Fußprobleme aus dem Leistungssport zurückzuziehen.
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das liest sich nicht so prickelnd - und die vorhuf-übungen aus dem video find ich als inzwischen mittelfuß-möchtegern auch nicht so toll
tolle Diskussion. muaha
@helios:
ich denke mal ihre Fussprobleme lagen nicht unbedingt am Lauf ABC
Das / ein Lauf ABC kenne ich nur aus dem Steffny Laufbuch. Ob es was bringt ausser Abwechslung und das Gefühl mal was anderes gemacht zu haben, keine Ahnung. Meine Beine fühlen sich danach irgendwie lockerer und im positiven Sinne elastischer an.
Im Zweifel ist es halt wie Badewanne beim Schwimmen. Das bringt immerhin, dass man beim Sifiman voll reinhalten kann wenn es für die 25 Meter Badewanne wieder heißt: "Gentlemen take Your marks"
Und ich finde für die Wasserlage und diese ominöse Körperspannung ist Badewanne sehr gut geeignet. Wenn man es richtig macht oder ordentlich gezeigt bekommt und den Arsch hochkriegt.
Ich denke genau da liegt der Fehler. Leute schauen sich Videos auf YT an und denken das ABC wäre etwas eigenständiges, das man wie demonstriert runterspult. Das die darin enthaltenen Übungen teilweise schon seit Jahrzehnten unverändert ein Teil von dynamischer Aufwärmarbeit sind, ist den wenigsten bewusst. Da kommt es dann auf die spezifische Sportart an und die einzige in der Lauf-ABC explizit als Aufwärmen gezeigt wird, ist das Laufen in der Leichtathletik. Und selbst da ist es nur Teil eines Programms. Egal welches Video ich mir diesbezüglich anschaue, 70-75% der Übungen sind deckungsgleich mit dem Aufwärmprogramm in meinem Fußballverein vor 25 Jahren. Und im Prinzip läuft es beim Aufwärmen immer auf eins hinaus: Nichts ist im Sport wichtiger als Flexibilität und Beweglichkeit! Schon alleine weil einem die Disziplinen viel einfacher und, was vor allem relevant für Agegrouper sein sollte, schmerzfreier von der Hand gehen.
Zitat:
man muss unterscheiden zwischen laufökonomie und schnellem laufen.
das ökonomischte ist der "landstreicherstil"...ohne jeden kniehub und anfersen...so wie sich eben viele auf der langdistanz bewegen.
beim schnellen laufen auf den unterdistanzen oder sololäufen wird ein komplett anderer bewegungsablauf benötigt, und dort wirkt das lauf abc sehr wohl. nämlich genau wenn es um eine starke wade, fußaufsatz, abdruck- und frequenzverhalten geht. gerade und vor allem das frequenzverhalten muss trainiert werden, weil es eine nervale ansteuerung der muskulatur beinhaltet, was einem lernprozess unterliegt.
Sehe ich auch so. Wenn ich lange Distanzen bestreite, lauf ich automatisch langsamer, als auf "Unterdistanzen", was auch immer das sein soll. Umso länger, umso stärker tritt der Energiehaushalt in den Vordergrund, umso kürzer, umso stärker liegt der Fokus auf maximalem Krafteinsatz. Deshalb bedeutet für mich Ökonomie eben nicht nur das Verhältnis zwischen Einsatz/Leistung, sondern insbesondere die Verbesserung der Dynamik und Beweglichkeit, um eine angestrebte "Energie"-Ökonomie erst möglich zu machen. Wenn ich z.B. nicht frühzeitig lerne aufrecht zu laufen, kann ich Gedanken über Energie-Ökonomie getrost in die Tonne kloppen, weil mir nach Kilometer ? x-beliebiger Schmerz ein Strich durch die Rechnung macht? Muskeln, Bänder und Nerven wollen geschult werden, um Bewegungsabläufe zu koordinieren. Sowas geht bewiesenermaßen mit kurzen Überreizen sehr gut. Also z.B. Sprungeinlagen, wie beim Hopserlauf. Ich persönlich empfehle da Trambolinspringen...
Wenn man das alles so streng wissenschaftlich und auf einem "professionellen", unter Anleitung gestelltem Level sieht, macht es für den TE natürlich kein Sinn. Wenn man ihm aber mitgibt, dass er sich vorm Laufen doch besser aufwärmt und 4-5 der gezeigten Übungen mit einbaut, wird ihm das langfristig sicherlich helfen. In Vereinstrainings sind solche dynamische Aufwärmprogramme Standard.
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Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
Soweit ich weiß hälst du, Arne, plyometrisches Training für sinnvoll, bin ich da noch auf dem aktuellen Stand? Das wäre ja auch eine Verbesserung athletischer Fähigkeiten, herbeigeführt nicht durch das Laufen selbst, die es einem ermöglicht ökonomischer zu laufen. Maximalkrafttraining ebenso.
Ja. Ich würde es so formulieren: Abwechslungsreich trainieren ist gut. Das kann plyometrisch sein, oder Geländeläufe, oder mal eine Session an einer Treppe, oder mal ne Umfangswoche.
Allerdings liegt mein Hauptinteresse als Coach heute darin, den Athleten oder die Athletin gesund zur Startlinie zu bringen. Einen knallharten Trainingsplan mit allen Extras aufzuschreiben ist keine Kunst. Plyometrisches Trainings ist sehr wirksam, allerdings auch sehr riskant. Man muss sich gut überlegen, ob es gerechtfertigt ist.
Kontinuität ist die wichtigste Zutat in jedem Trainingsplan, wie Du natürlich selbst weißt.
Zitat:
Zitat von BananeToWin
Gut, da sind wir nicht mehr auf dem Gebiet des Lauf-ABCs, aber zumindest enthalten ja einige ABC-Übungen plyometrische Elemente.
Ja, der athletische Teil des Lauf-ABCs ist ja auch okay. Ich kritisiere eher die Erwartung, eine geänderte Lauftechnik wäre damit zu erreichen UND würde schneller machen.
Ich habe mir nach 2-3 Wochen mit je 3 x dieser Sprungserien zusätzlich zum normale Laufen eingebildet, dass ich mich kräftiger Abdrücke.
Glaube ich Dir gerne. Und – bist Du schneller damit? Und zwar schneller als du wärest, wenn Du anstelle des ABCs eine Extrarunde im Wald gedreht hättest? Hier setzt meine Skepsis an.
Wenn ich lange Distanzen bestreite, lauf ich automatisch langsamer, als auf "Unterdistanzen", was auch immer das sein soll. Umso länger, umso stärker tritt der Energiehaushalt in den Vordergrund, umso kürzer, umso stärker liegt der Fokus auf maximalem Krafteinsatz. Deshalb bedeutet für mich Ökonomie eben nicht nur das Verhältnis zwischen Einsatz/Leistung, sondern insbesondere die Verbesserung der Dynamik und Beweglichkeit, um eine angestrebte "Energie"-Ökonomie erst möglich zu machen. Wenn ich z.B. nicht frühzeitig lerne aufrecht zu laufen, kann ich Gedanken über Energie-Ökonomie getrost in die Tonne kloppen, weil mir nach Kilometer ? x-beliebiger Schmerz ein Strich durch die Rechnung macht. Muskeln und Nerven wollen geschult werden, um Bewegungsabläufe zu koordinieren. Sowas geht bewiesenermaßen mit kurzen Überreizen sehr gut. Also z.B. Sprungeinlagen, wie beim Hopserlauf. Ich persönlich empfehle da Trambolinspringen...
Ist das Dein Ernst? Vom Trampolinspringen lernst Du Trampolinspringen.
Ich habe noch nie gehört, dass jemand bei Kilometer 35 eines Ironman denkt: "Verdammte Axt, wäre ich bloß mehr auf dem Trampolin gesprungen!"
Zitat:
Zitat von Triathlonator
Wenn man ihm aber mitgibt, dass er sich vorm Laufen doch besser aufwärmt und 4-5 der gezeigten Übungen mit einbaut, wird ihm das langfristig sicherlich helfen.