So. Alles ging gut. Ich habe bis in die untergehende Sonne hinein trainiert, und die Wade hat gehalten (auch die gelegentlichen schmerzhaften Stiche in der Patellasehne rechts, die ich Euch noch nicht gebeichtet hatte).
Die 3000m
Schwimmen im See habe ich durchgezogen. Einmal hin und zurück durch den Opfinger See. Auf halber Strecke hatte ich echt schwere Arme, als eine Dame, bekleidet mit einem sehenswerten Bikini, in einem Schlauchkanadier vorbei paddelte. Ich war scharf auf den Schlauchkanadier.
Auf den letzten 1000m Metern hatte ich einen kleinen Hungerast. Mir wurde leicht schwummerig, und das Gefühl hielt an, bis ich an Land an meinem Zuckerwasser nuckelte. Höchste Zeit, dass ich etwas mehr schwimme!
Beim
Radfahren kamen nur 80 statt der angepeilten 110 Kilometer zusammen. Der Tempoteil schrumpfte von 80 auf 40 Kilometer zusammen. Ich war noch müde von vielen Radkilometern in der letzten Zeit. Der hintere Oberschenkel rechts war in den schnell gefahrenen Abschnitten kurz davor zu krampfen und fühlte sich hart an. Also habe ich etwas mehr mit links getreten, etc. blabla gähn.
a) 20 km mit 39.8 km/h, dann ohne Pause in die zweite Runde
b) 20 km mit 40.1 km/h
Zahlen für Nerds: 232 Watt und 238 Watt, NP identisch. Kadenz beide Male 88. Temp. 33°C.
Interessanter ist für mich der Puls: Erste Runde 155, zweite Runde 163! Das ist ein erheblicher Pulsdrift in der kritischen Größenordnung von 5%. Man könnte es als Zeichen mangelnder Ausdauer sehen (unwahrscheinlich), oder als Zeichen zunehmender Überhitzung. Ob es am geschlossenen Aerohelm lag? Das muss ich in jedem Fall nochmal prüfen.
@Pizzaman: Es ist ein MET Drone Widebody, den ich bis dato sehr gerne fahre.
Die oben genannten Geschwindigkeiten sind für meine Verhältnisse sehr gut, denn ich bin ja nicht all-out gefahren, sondern im GA2-Bereich. Mir scheint, dass ich derzeit auf sehr gutem Material sitze. Wie auch immer, hier steht die Ampel auf grün, auch wenn ich mir für heute mehr vorgenommen hatte.
Koppellauf: Ging zunächst ganz schlecht. Ich hatte nach wenigen hundert Metern steinharte Waden und musste stehen bleiben, sonst hätte ich da wieder etwas kaputt gemacht. Ich habe beide Waden eine Minute lang massiert und bin dann langsam wieder angelaufen. Hat alles gehalten. Natürlich bin ich kleine Steigungen und kleine "Abfahrten" sehr langsam gelaufen. Im Flachen kam ich für meine bescheidenen Verhältnisse jedoch ganz gut ins Rollen. Insgesamt 16 Kilometer ungefähr im 5er Schnitt. Da sieht man mal wieder die goldene Regel für die Reparatur alter Uhrwerke:
Als erstes mit Gewalt versuchen!
Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass der Lauf geklappt hat, allerdings hat es mir zum Schluss ganz schön den Stecker gezogen. Von einem durchgelaufenen Marathon bin ich noch recht weit entfernt, aber ich habe ja noch etwas Zeit.
Nahrungsaufnahme, falls das jemanden interessiert:
2 Toast mit Kaffe zum Frühstück
4 Radflaschen "Hypo" von Caroline Rauscher für Rad und Lauf
1 Liter Cola vor dem Laufen
Am Abend habe ich mich dann voll gehen lassen und mir einen Tomatensalat mit Mozarella geschnippelt, yeah! Von den Chilis brennt mir jetzt noch die Schnute. Bioqualität. Dazu einen halben Liter Regi von C. Rauscher.
Insgesamt bin ich jetzt ganz schön breit. Von hinten kriecht mir die Frage ins Genick, ob ich mir jetzt ein Glas Rotwein kredenze. Ich befürchte, nach zwei Schluck in Ohnmacht zu fallen. Andererseits: Einen so billigen Rausch soll man sich nicht entgehen lasse, oder?
