Ich möchte die Drogenwelt keineswegs verharmlosen. Ich halte jedoch den War On Drugs empirisch belegt für gescheitert. Nach meiner Einschätzung verursacht die Kriminalisierung wesentlich mehr Leid als die Drogen selbst.
Gruß Torsten
Ich verstehe schon deine Argumentation.
Die Kriminalisierung, die Macht der Drogenkartelle sind ein irrer Sumpf, der viel (zusätzliches) Leid über die Betroffenen bringt.
Wie sähen aber dann die legalisierten (staatlichen?)Abgabeprozesse an Süchtige aus?
Was ist mit Menschen, die es gerne probieren würden, aber noch keine Konsumenten sind? Wie handhabt man diese?
Unbestritten ist, dass durch den Konsum der gesellschaftlich geduldeten "Drogen" Alkohol und Nikotin ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden entsteht im Sinne einer starken Belastung des Gesundheitswesens. "Die paar" Kiffer und Junkies dagegen fallen da kaum ins Gewicht.
Überhaupt wird vor allem Cannabis sehr verharmlost. Cannabis als sog. "Einstiegsdroge" wurde ja schon erwähnt. Dass Cannabis aber in einer nicht zu unterschätzenden Menge dauerhafte Psychosen auslöst bzw. diese bei genetischer Prädisposition anstößt, wird oft unter den Teppich gekehrt.
Von einer Legalisierung zum Bsp. von Heroin halte ich zunächst mal nicht so viel. Vor einigen Jahren gab es mal eine Studie, die Heroinabhängige untersuchte. Eine Gruppe würde mit Methadon substituiert, eine andere Gruppe erhielt kontrolliert Heroin. Es zeigte sich am Ende, dass die Heroingruppe bzgl. der Endpunkte Arbeitsfähigkeit, Selbstversorgung und Tagesstrukturierung viel besser abschnitt als die Methadongruppe, weshalb man über eine kontrollierte Heroinabgabe über Apotheken nachdenken könnte.
Es ist übrigens ein Irrtum zu denken, man könne Suchtkranke immer heilen. Bei vielen erreicht man eine tolerierte Sucht mit Substitutionsstoffen. "Ganz weg" schaffen zumindest bei den Langzeit-Heroinabhängigen die allerwenigsten.
Ich durfte im Rahmen meiner Tätigkeit eine Fortbildung zum Betrieblichen Ansprechpartner Suchtprävention machen. Früher nannte man das Suchtkrankenhelfer.
Zentraler Ansatzpunkt beim Thema Sucht ist ja die Prävention. Ob dazu genaugenommen auch Verbote von Substanzen gehören, weiß ich nicht, aber prizipiell geht es um Aufklärung.
Im Rahmen der Fortbildung wurde auch deutlich, daß, wie Bellamartha schon schrieb, erste Suchtmittelkontakte in der Kindheit bestehen. Neben vorwiegend Nikotin und auch Alkohol, war ich erstaunt darüber, daß auch schon ein massiver Mißbrauch mit leistungssteigernden/ -fördernden Medikamten im Gange ist.
Prinzipiell finde ich eine Legalisierung genauso schwierig, wie eine Illegalisierung. Beides ist aber in einer Gesellschaft wie wir sie haben nicht unbedingt die Wurzel allen Übels. Die Persönlichkeit und auch gewisse genetische Faktoren erhöhen eine Suchtgefahr. Dies ist aber doch unabhängig davon, ob das Mittel legal oder illegal ist. Meiner Meinung nach muß da stärker angesetzt werden.
Alkohol ist doch ein gutes Beispiel: Mir fallen nur Kindergeburtstage ein, die ein Fest in unserer Gesellschaft sind, wo kein Alkohol ausgeschenkt wird. Bei jedem Geburtstag gibts Sekt, bei dem Volksfest wird von einem Politiker(!) der Faßanstich gemacht. Wobei, ich hörte mal von einem, der dies ablehnte aufgrund seiner Vorbildfunktion. Ob der noch im Amt ist???
Dennoch ist nicht von jedem der Konsum als kritisch einzustufen. So verhält es sich bei einigen (natürlich nicht allen) Dorgen.
Alkohol ist doch ein gutes Beispiel: Mir fallen nur Kindergeburtstage ein, die ein Fest in unserer Gesellschaft sind, wo kein Alkohol ausgeschenkt wird. Bei jedem Geburtstag gibts Sekt, bei dem Volksfest wird von einem Politiker(!) der Faßanstich gemacht. Wobei, ich hörte mal von einem, der dies ablehnte aufgrund seiner Vorbildfunktion. Ob der noch im Amt ist???
Dennoch ist nicht von jedem der Konsum als kritisch einzustufen. So verhält es sich bei einigen (natürlich nicht allen) Dorgen.
Hierbei fällt mir ein Satz ein, den ich mal auf einer Psychiatriefortbildung (es ging um Sucht) gehört hatte: "In Deutschland ist es schwierig, NICHT Alkoholiker zu werden!"
Noch gefährlicher als Kiffen sind aber die ganzen "Kräutermischungen", die weitaus gefährlicher sind, da kommt das Gesetzt kaum mit dem Verbieten hinterher...
Q.E.D.
Es geht nicht darum ob Drogen gut oder schlecht sind, sie sind eher schlecht aber das Problem ist doch, dass man sie nicht verbieten kann.
Dass Verbote zumal noch zu mehr Leid führen, da sie zu organisierter Kriminalität und Kleinkriminalität führen und zu Verelendung der Nutzer. Oft ist dann sogar eher die Verelendung Todesursache, statt der Droge selber.
Von daher muss der Ansatz gegen Drogen vorzugehen ein ganz anderer sein. Z.b. auch der dass Eltern aufpassen, dass ihre Kinder keine Drogen nehmen, bzw. verantwortlich damit umgehen, wie das Erwachsenen ja hier auch zugestanden wird.
Komischerweise haben das die Amis mittlerweile zumindest im Ansatz verstanden. In D scheint man noch nicht ganz so weit.
Hierbei fällt mir ein Satz ein, den ich mal auf einer Psychiatriefortbildung (es ging um Sucht) gehört hatte: "In Deutschland ist es schwierig, NICHT Alkoholiker zu werden!"
Mmmhh, wann ist man denn Alkoholiker...?
1 Bier/Tag, 2 Bier/Tag, 5 Bier aber nur am WE...?
und wann ist man abhängig? Bzw. sind wir nicht alle Abhängige und zeigen Suchtverhalten (möchte nicht wissen bei wie vielen hier das Forum das Erste ist, was sie sich am Morgen "reinziehen" ).
Ich trinke selbst sehr gerne abends ein Bier. Nach dem Arbeitsalltag mit ausschließlich Mineralwasser freue ich mich einfach darauf. Sollten aber noch "Fahrdienste" anstehen, muss es halt die alkoholfreie Variante sein (welche mir aber definitiv nicht sooo gut schmeckt). Aus solchen Gründen (oder Dienstreise in ein moslimisches Land) kommen dann auch schon Mal 2,3 "Abstinenz"-Tage zusammen.
Keine Ahnung was jetzt schlimmer ist, aber ich "verteufel" dafür lieber die ganzen Softdrinks... bleibt bei mir also die Gefahr der Alkoholabhängigkeit, dafür aber keine Diabetes...
Prinzipiell finde ich eine Legalisierung genauso schwierig, wie eine Illegalisierung. Beides ist aber in einer Gesellschaft wie wir sie haben nicht unbedingt die Wurzel allen Übels. Die Persönlichkeit und auch gewisse genetische Faktoren erhöhen eine Suchtgefahr. Dies ist aber doch unabhängig davon, ob das Mittel legal oder illegal ist. Meiner Meinung nach muß da stärker angesetzt werden.
Ohne wissenschaftlichen Hintergrund zu haben, das ist genau das was ich in meinem Bekanntenkreis oft beobachten konnte.
Süchtige, die von einer Sucht befreit waren und sofort, oft noch während der Therapie in die 2. Sucht verfielen.
Mich wunderts auch, dass hier so wenig Beachtung geschenkt wird.
Wenn ein Alkoholiker trocken die Klinik verläßt, dafür gleich in die Spielhalle rennt, kümmert sich keiner drum, weil er ja trocken ist und die Therapie Erfolg hatte.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.