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Zitat von Duafüxin
Woran liegts?
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Tja, woran liegt´s? Ich glaube, für eine treffende Antwort auf diese Frage muss ich mal ein wenig weiter ausholen.
Der Verein, dessen Vorsitz ich aktuell innehabe, wurde vor etwas mehr als 30 Jahren als Skiclub gegründet. In den Anfangsjahren wurde enthusiastisch dem nordischen und alpinen Skisport gefrönt. Loipen durch unsere Wälder wurden gespurt und jedes Jahr wurde ein gewaltiger Ski-Urlaub organisiert. Es gab viele positiv "verrückte" Leute in diesem Verein. Anfang der 80er gab es dann die ersten Berichte vom Triathlon. Zu der Zeit als Julie Moss über die Ziellinie kroch, hatten einige unserer Recken die Idee, einen Triathlon zu organisieren. Der bestand zu Beginn aus ein paar Bahnen im Hallenbad des Nachbarortes, einer kurzen Rad- und einer ebenso kurzen Laufstrecke, aber mit einer allmächtigen Abschlussfeier. Feiern stand schon immer in großen Buchstaben auf der Vereinsfahne. Ende der 80er, Anfang der 90er war unser Triathlon (OD) ne richtig große Nummer.
Anfang der 90er bin ich dann über die Freiwillige Feuerwehr als Streckenposten das erste Mal mit dieser noch "neuen" Sportart in Berührung gekommen. Damals kam bei mir der Gedanke auf "da will ich auch mal mitmachen". Allerdings war ich damals ein mittelprächtiger Verteidiger einer B-Liga-Reservemannschaft. Und als Fussballer auf dem Lande hatte ich die meiste Kondition in der "dritten" Halbzeit.
Mitte der 90er wurde dann in unserem Verein ein Lauftreff gegründet. Eine stattliche Anzahl von Läufern und Läuferinnen machten alsbald unsere Gegend unsicher. Nach und nach wurde auch an Wettkämpfen teilgenommen. Irgendwie bin ich dann auch zu diesem Lauftreff gestoßen und auch Mitglied dieses Vereins geworden.
Im Jahre 2000 war ich dann so gut trainiert, dass ich das erste Mal an unserem eigenen Triathlon über die (mittlerweile) Volksdistanz teilgenommen habe. Ab diesem Moment war ich infiziert. Im Jahre 2003 hat dann der damalige Triathlonwart das Handtuch geworfen, weil es von Seiten des Vereins nicht die gewünschte Unterstützung gab. Auch die anderen Aktivitäten ließen stark nach. Loipen wurden schon lange keine mehr gespurt. Das Spurgerät wurde damals zur Reparatur gebracht und bis heute nicht mehr abgeholt (!!!). Auch die Skiurlaube fielen mangels Beteiligung ins Wasser.
Zumindest den Triathlon wollte ich nicht auch aufgeben und wurde 2004 Nachfolger des Triathlonwartes. Mehr schlecht als recht fand aber dann jedes Jahr ein Wettkampf statt. Im Jahre 2008 hatte dann auch der damalige Vorstand genug. Da ich ein paar gute Ideen für das Beenden des Dornröschenschlafs unseres Vereins hatte, habe ich mich im Anflug einer leichten Bierseeligkeit entschieden, den Vorsitz und die weiteren Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Beim Triathlon sind in den Jahren 2008 bis 2011 ein paar grobe Pannen passiert, so dass die Teilnehmerzahl bis auf 30 gesunken war.
Eine meiner Ideen war die Durchführung einer Halbmarathonveranstaltung. In 2010 wurde diese Vision in die Tat umgesetzt. Bei der ersten Veranstaltung nahmen rund 30 Teilnehmer teil. Die Resonanz war weitgehend positiv und einer weiteren Veranstaltung für 2011 stand nichts mehr im Wege. Durch meine Kontakte war es sogar kein Problem unseren Lauf für 2011 in eine Cup-Wertung zu bekommen. Da sollte sich natürlich positiv auf den Bekanntheitsgrad und die Teilnehmerzahl auswirken.
2012 waren für den Triathlon und auch für unseren Lauf "gute" Jahre. Allerdings gab es bei den Schülerläufen damals eine Panne. Dies führte dazu, dass für 2013 keine Schülerläufe mehr geplant wurden.
Im letzten Jahr war unser Triathlon mit rund 70 Teilnehmern ein großer Erfolg. Bei uns darf man allerdings keine absolut durchgeplante "stylische" Veranstaltung erwarten, sonder wir haben uns den Charme der Tria-Veranstaltungen aus den 80ern bewahrt. Gerade das macht aber vielen Teilnehmern Spaß. Auch unser Lauf (HM und 7km-Lauf) hatten letztes Jahr die beste Teilnehmerzahl, die auch über 70 lag.
Leider haben meine Vorstandskollegen nun die Befürchtung, es könnten noch mehr Sportler an unseren Veranstaltungen teilnehmen. Dann würde ja der Aufwand ins "Unermessliche" steigen und der Aufwand würde sich ja gar nicht lohnen bzw wäre nicht mehr beherrschbar. Außerdem würden bei den Veranstaltungen ja nur "fremde" Sportler teilnehmen und im Grunde will man ja mehr für Vereinsmitglieder anbieten. Und außerdem kommt bei den Veranstaltungen ja nix rum, weil alleine die Fixkosten schon so hoch sind. Gründe, die für die Beerdigung der Veranstaltungen sprechen, gibt es "offenbar" genug.
Jetzt haben sich unsere Veranstaltungen (wieder) einen guten Ruf erworben und dann diese Totschlag-Argumente.
Kaum zu fassen, aber leider wahr.
P.S. Zumindest haben wir letztes Jahr im Dezember einen neuen Lauftreff gegründet. In Kooperation mit einem Nachbarverein und einer Einrichtung für Behinderte haben wir einen integrativen Lauftreff gegründet. Hier bin ich momentan der Lauftreffleiter. Der Spaß, der bei unseren montäglichen Lauftreffs aufkommt, wiegt zum Glück vieles auf. Ich bin übrigens der einzige aus unserem Verein, der mitläuft...