Um hier mal die Geschichte wieder herzuverlagern ausm Erlebnis-Trööt...
Als ich grad Buidln vom Löwe suchte, fiel mir diese Schnitte in die Hände:

(pretty shitty;- damals gabs noch gar kein Instagram...

)
Der Sitz iss eigentlich rot, sieht man aber je nach Licht und Perspektive nedd, im Idealfall siehts genauso braun aus wie das dämliche Brooks-Lenkerband (rutschig ohne Ende, ausser, wenns klatschnass ist) an dem depperten Moustache-Lenker (kein Millimeter waagrecht ausser unten, jeder Versuch, anders als Unterlenker zu fahren, endet innerhalb von Sekunden eher als Minuten mit Krämpfen in der Hand).
Aber: den Rahmen hab ich fürn Appel undn Ei im TOUR-Forum gekauft und als mir das grad so durchn Kopf ging, fiel mir ein, dassn neuer, handgemachter Rahmen immer noch teuer ist als wenn man sich selbst nen klassischen Colnago Master an Land ziehen würde.
Ok;- es handwerklich mit Rädern nedd so draufhaben iss das Eine, nen Stahlrahmen wo sandstrahlen bzw. besser chemisch entlacken zu lassen und entweder selbst zu lackieren oder bei ner Lackiererei, die sich damit auskennt, zum lackieren abzugeben, ne andere. Nen Laden zu finden, der das Ding dann aufbaut, sollte wohl nedd so das Problem sein.
Dann das Finish: im Elrebnisfred iss 'Schwarz' gefallen.
Prinzipiell kann man natürlich tun und lassen, was man will oder was einem persönlich gefällt;- nur darum gehts ja letztlich.
Das braune Sättelchen sowie das Lenkerband bei den zwo Glandern bei mir iss aber insofern nur n Spleen, weil das grad als 'Retro' gehandelt wird.
An den echten, klassischen Vorbildern gabs so gut wie keine bunten Lenkerbänder (das kam in den 80ern so auf...) und auch keine braunen Sättel. Selbst die Ledersättel waren schwarz, fertig, und wenn Farbe, dann am Rahmen, Tüpfelchen aufm i waren dann farblich abgesetzte Zugaussenhüllen und später buntes Isolier- nd Textilband am Lenker, ehe dann die geschäumten Kunststofflenkerbänder mit etwas Komfort aufkamen.
Ich kann mich nimmer genau erinnern, wann ich mein erstes Rennrad kriegte, aber jedenfalls war das mit gelbem Lenkerband und gelben Zügen schreiend bunt zwischen den Bikes meiner Vereinskollegen und dies trotz anthrazitfarbigem Rahmen.
Ich habs alsbald zerlegt, die Alubrocken schwarz eloxieren lassen, den Rest auch in schwarz verbaut und die Aufkleber abgepofelt, weil mich alle auf die Schippe genommen haben mit dem bunten Ding...
Das war scheinbar frühkindliche Prägung;- selbst heute hab ich, auch wenns oft anders aussehen mag, noch ne hohe Affinität zu eher dezenten Arbeitsgeräten.
Aber wie auch immer, ich wollte damit nur sagen, dass relativ viel möglich ist. Mein neuer Kollege (naja, so neu mittlerweile ja nu auch nimmer) ergeht sich grad darin, irgendwelche alten Mistrodeln neuen Einsatzzwecken zuzuführen. Farbe runter, neue drauf, Aluzeugs polieren (hat scheinbar ne medidative Ader, die braucht man dazu, so wie das Zeug nach seinem Einsatz aussieht...), frische Reifen, n paar neckische Accessoires wie Munitionsgürteltascherl untern Sattel hängen oder n 'GB'-Nationalitätenkennzeichen an der Hinterachse mit anschrauben und schon steht wieder n stylisches, neues Radl aufm Hof.
Das Stahlfeeling kommt allemal rüber, egal wie alt oder neu das Geröhr iss und ich würds mir echt überlegen, nen gebrauchten Crosserrahmen mit neuen Anbauteilen zu versehen à la 'Carbon küsst Klassik'. Das kostet bei weitem keinen Taussie und fährt genauso...