"Der im deutschen Sprachraum fälschlicherweise verwendete 4 mmol-
Schwelle (Mader) definiert hingegen den Bereich des Übergangs
zwischen rein aerober und partiell anaerob-laktazider
Energiebereitstellung (Anmerkung der Redaktion: was es nicht
gibt)."
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
ich habe leider erst gerade gesehen, daß der thread wieder ins Leben gerufen wurde. Ich freue mich über das Interesse an den neuen Erkenntnissen. Es sind ja einige Fragen entstanden und ich versuche mal, zumindest einigermaßen darauf einzugehen.
Sinustraining: Beim Sinustraining sind sowohl Amplitude als auch Frequenz variabel, d.h. können im Laufe der Zeit angepasst werden. Die Länge der Halbwelle ist dabei aber während der Einheit kostant. Wichtig ist beim Training, daß man sich nicht überfordert, sondern langsam steigert. Vernünftiges Training ist nur mit einem Cyclus2-Trainer möglich.
mauna kea hat es in kurzen und prägnanten Worten zusammengefasst, worauf es ankommt. Laktat produzieren und unter Belastung wieder abbauen. Der für Langdistanzler wichtige Punkt ist aber, daß die Laktatoxidation in den Mitochondrien der ST-Fasern abläuft und die Anzahl derer wird über das Grundlagentraining erhöht. Deswegen sind auch bisherige Trainingsmodelle erfolgreich gewesen. Zuerst GA, dann Schnelligkeit. Lasse ich GA weg, werden nur die bereits vorhandenen Mitochondrien trainiert, daß Laktat zu oxidieren. Mit der Zeit wird aber die Anzahl geringer durch das intensive Training, da diese im sauren Milieu nicht lange überleben können.
Entscheidende Ableitung aus den neuen Erkenntnissen sind aber mögliche Trainingseinheiten, die die Laktatverteilung im Körper gezielt steuern können und damit die Energiebereitstellung verbessern. Bisher sind 7 Transportenzyme für Laktat bekannt und wahrscheinlich ist die Menge dieser Enzyme ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit der Laktatoxidation. Nun sucht mal nach Wegen, diese Menge zu erhöhen.
Viel Spaß dabei!
Gruß
Jürgen
__________________
Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit.
bringen die genannten Trainingseinheiten auch Vorteile für Kurzstreckler oder ergeben sich aus den im Filmbeitrag genannten Erkenntnissen andere Folgerungen für die SD/OD? Trainiert der Kurzstreckler mit seinen regelmäßigen VO2max-Intervallen den Laktatstoffwechsel ohnehin schon oder sollte er vielleicht bei diesen Einheiten von einer passiven auf eine aktive Pause umstellen?
bringen die genannten Trainingseinheiten auch Vorteile für Kurzstreckler oder ergeben sich aus den im Filmbeitrag genannten Erkenntnissen andere Folgerungen für die SD/OD? Trainiert der Kurzstreckler mit seinen regelmäßigen VO2max-Intervallen den Laktatstoffwechsel ohnehin schon oder sollte er vielleicht bei diesen Einheiten von einer passiven auf eine aktive Pause umstellen?
Das Sinustraining z.B. ist vor allem für Kurzdistanzler interessant, obwohl es auch positive Effekte für die Langdistanz mit sich bringt. Bei den vorgeschlagenen Laufeinheiten hängt es immer davon ab, wie schnell ich den zweiten Abschnitt des Intervalls laufe. Typischer Ablauf für LD wäre 400m etwas schneller als 10km Wettkampftempo, dann 1000m im angestrebten Marathontempo, dann 3min Pause. Für die Kurzdistanz eignet sich z.B. 400m leicht über 10km Wettkampftempo, dann 400m 10s langsamer, dann 3 min traben.
Das sind wie gesagt nur Vorschläge, um Anreize für die Enzymbildung zu setzen, die Geschwindigkeiten und Abläufe sind aber individuell anzupassen, sonst kann es schnell zu Überforderung führen.
Gruß
Jürgen
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ich habe leider erst gerade gesehen, daß der thread wieder ins Leben gerufen wurde. Ich freue mich über das Interesse an den neuen Erkenntnissen. Es sind ja einige Fragen entstanden und ich versuche mal, zumindest einigermaßen darauf einzugehen.
Sinustraining: Beim Sinustraining sind sowohl Amplitude als auch Frequenz variabel, d.h. können im Laufe der Zeit angepasst werden. Die Länge der Halbwelle ist dabei aber während der Einheit kostant. Wichtig ist beim Training, daß man sich nicht überfordert, sondern langsam steigert. Vernünftiges Training ist nur mit einem Cyclus2-Trainer möglich.
mauna kea hat es in kurzen und prägnanten Worten zusammengefasst, worauf es ankommt. Laktat produzieren und unter Belastung wieder abbauen. Der für Langdistanzler wichtige Punkt ist aber, daß die Laktatoxidation in den Mitochondrien der ST-Fasern abläuft und die Anzahl derer wird über das Grundlagentraining erhöht. Deswegen sind auch bisherige Trainingsmodelle erfolgreich gewesen. Zuerst GA, dann Schnelligkeit. Lasse ich GA weg, werden nur die bereits vorhandenen Mitochondrien trainiert, daß Laktat zu oxidieren. Mit der Zeit wird aber die Anzahl geringer durch das intensive Training, da diese im sauren Milieu nicht lange überleben können.
Entscheidende Ableitung aus den neuen Erkenntnissen sind aber mögliche Trainingseinheiten, die die Laktatverteilung im Körper gezielt steuern können und damit die Energiebereitstellung verbessern. Bisher sind 7 Transportenzyme für Laktat bekannt und wahrscheinlich ist die Menge dieser Enzyme ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit der Laktatoxidation. Nun sucht mal nach Wegen, diese Menge zu erhöhen.
Viel Spaß dabei!
Gruß
Jürgen
Dieses "erst GA, dann Tempo" wird aber ja auch nicht von allen unterstuetzt. Ich kann jetzt gar nicht mehr aufzaehlen wer alles vorgeschlagen hat auch schon weit vor den Rennen Tempo zu machen, aber ich bin mir sicher, dass das nicht allein meine Idee war Ich hab irgendwann angefangen auch laaange vor den Rennen, also in der klassischen GA Phase extrem harte Intervalle zu machen - da die fuer mich zur Grundlage gehoeren. Das was du da geschrieben hast hoert sich wieder nach der klassischen Variante an, also erstmal nur locker. Meinst du das wirklich?
Dagegen spricht doch, dass man sich so erstmal die Tempofaehigkeit abtrainiert, die man spaeter muehsam wieder aufbauen muss. Waehrend die Vorgehensweise auch Maximaltempo unter Grundlage einzuordnen neben den extensiven Einheiten auch hochintensive erfordert und man sich quasi von beiden Seiten mit der Zeit in Richtung wettkampfnah bewegt. Das kommt mir sinnvoller vor (da eben nicht erst alle schnellen in langsame Fasern umgewandelt werden) und hat sich bei mir auch bewaehrt.
Welcher Herangehensweise favorisierst du denn?
Und hat das Thema was mit dem ungleichmaessigen Maratempo der Pros zu tun? Auch wenn ich dann immer noch nicht einsehe, warum es sinnvoll sein sollte die ersten 10km viel zu schnell zu laufen und dann einzugehen. Ich denke auch nicht, dass die Ergebnisse dieser Taktik recht geben...
Und hat das Thema was mit dem ungleichmaessigen Maratempo der Pros zu tun? Auch wenn ich dann immer noch nicht einsehe, warum es sinnvoll sein sollte die ersten 10km viel zu schnell zu laufen und dann einzugehen.
Du meinst den Marathon innerhalb der Langdistanz? Darüber habe ich mich auch schon mehrfach gewundert.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück