ich bin quasi auch betroffen! in zweierlei hinsicht:
1. am rothsee wurd ich mit dem catlike chrono nicht reingelassen. hab mir dann nen (kaputten!) "normalen" helm geliehen. den hat man sich gar nicht richtig angeguckt und mich damit reingelassen.
die begründungen der oberkampfrichters war extrem seltsam: "wenn man beim sturz mit der rissseite über den asphalt rutscht, bleibt man dort hängen und reißt sich den kopf rum..."
die begründung des kleineren helfers plausibler: "wenn sich der riss über die restliche schale fortsetzt, ist die schutzwirkungen des gesamten helmes dahin."
2. ein befreundeter händler hat auf diese weise zahlreiche helme verkauft, weil die KR leute (oft zurecht) nicht durchgelassen haben. problem ist, dass das meist dann geschieht, wenn man (beim einchecken!) ohnehin keine kohle dabei hat und so auf das vertrauen des händlers angewiesen ist (man die richtige kontoverbindung angibt).
meiner meinung nach muss die handhabe der KR öffentlich propagiert werden, damit sich jeder drauf einstellen kann!
imprinzip finde ich es gut, wenn man sagt "hörmal, dein helm ist nicht mehr gut! kaufe dir einen neuen!" aber dann muss dieser athlet das auch tun und den alten helm wegschmeissen!
die begründungen der oberkampfrichters war extrem seltsam: "wenn man beim sturz mit der rissseite über den asphalt rutscht, bleibt man dort hängen und reißt sich den kopf rum..."
die begründung des kleineren helfers plausibler: "wenn sich der riss über die restliche schale fortsetzt, ist die schutzwirkungen des gesamten helmes dahin."
Diese beiden Begründungen sind aber nicht wirklich sinnvoll.
Zu 1. Wenn das so wäre, dann müssten die Aerohelme vollkommen verboten werden. Was passiert denn bitte, wenn man über den Rücken abrollt und mit dem Hinterkopf aufschlägt? Der Aero Anbau würde dafür sorgen, dass es einem den Hals vollkommen verdreht (ich bin mit dem MTB mal so gestürzt, das ist also net so weit hergeholt.)
Zu 2: Diese Begründung zeigt nur, dass die Jungs nicht wissen, dass die Helme mittlerweile aus mehr als etwas Styropoor und Schale bestehen. Selbst wenn das Syropoor bricht, hält ein Endoskelett - Roll Cage nennt Giro das - die Teile noch zusammen. Diese Funktion wird also nicht mehr nur von der Schale übernommen. Früher waren die Schale und der Kern ja auch nicht fest verbunden - auch die Helme haben gehalten, sonst wprde ich hier nicht mehr schreiben.
Man kann sich ja mal zahlreiche Stürze auf Youtube anschauen: in der Regel knallt der Kopf/Helm stumpf auf den Boden, das hält jeder Helm aus, auch wenn die Schale beschädigt ist.
Ich verstehe auch nicht, warum nur die Triathlon- Kampfrichter so einen Wind um die Helme machen. Bei den Radrennen interessiert das keine Sau - ich will nun nicht sagen, dass ich das gut finde, aber die Radveranstalter - bei denen es wirklich immer kracht - haben doch auch keine Probleme mit den Versicherungen - das Argument kann also auch nicht zählen.
Ich gebe zu, als Maschinebauingenieur und technischer Projektleiter in der Raumfahrtindustrie habe ich wenig bis keine Ahnung von Festigkeitslehre und Bruchmechanik an Leichtbaukonstruktionen. Insbesondere das Verhalten von durch Risssen vorgeschädigten Verbundkonstruktionen (Sandwichbauweise) in Stoß- und Vibrationstests ist mir völlig fremd. Ich bitte für mein unqualifizertes Gelaber um Entschuldigung!
Es geht aber nicht um vorgeschädigte Verbundkonstruktionen. Das hattest Du ein paar Postings weiter vorne auch bereits eingeräumt. Egal.
Als ich meine KR-Ausbildung gemacht habe, wurde erzählt, dass mal jemand mit einem defekten Helm in die WZ gelassen wurde, dieser dann später stürzte und dann den/die KR verklagte. Ob das jetzt ein Ammenmärchen war oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber kein KR will sich der Gefahr aussetzen und deshalb bleiben defekte Helme draußen. Punkt!!!
Oder glaubt Ihr, einer der ein Ehrenamt ausübt, hat dann Lust von so nem Schlauberger verklagt zu werden?
Das wäre sehr dienlich und man könnte den Streß für alle Beteiligten so klein wie möglich halten.
Ich glaube, eine solche Stellungnahme von der technischen Kommission würde zweifellos dahingehen, dass jede Form der Beschädigung der äußeren Schale nicht akzeptabel ist. Was sollten sie auch anderes schreiben?
Interessanter und maßgeblicher ist mM.n. , wie der Hersteller zu dem Problem Stellung nimmt: Dieser hat die erforderliche technische Expertise, kennt den mechanischen Aufbau seiner Helme im Detail, kann Testreihen/ Crashtests mit vermeintlich "beschädigten" und unbeschädigten Helmen durchführen und ist dazu im Sinne der Produkthaftung sogar verpflichtet.
Szenarium 1:
Wenn die Minimalrisse an der Ohrenklappe eindeutig ein Risiko darstellen, wäre der/ die Hersteller zumindest bei den Helmen jüngeren Datums zu einer Rückrufaktion verpflichtet.
Szenarium 2:
Wenn die Risse im Ohrenklappenbereich das Verletzungsrisiko bei einem Unfall nicht verändern, somit nur ein kosmetisches Problem darstellen, kann auf eine Rückrufaktion verzichtet werden. Dann müsste das der hersteller aber entsprechend kommunizieren und man hätte eine eindeutige rechtsverbindliche Argumentationshilfe gegenüber Wechselzonen-Kampfrichtern.
So, hilft ja alles nichts. habe mal an Grofa geschrieben, wenn die sich nicht melden, versuch ich es noch bei der Giro Zentrale. Schaun ma mal, was dabei rauskommt.