Zitat:
Zitat von coffeecup
jetzt müsste ein mediziner antwort geben...ich habe keine ahnung wie lang man im kühlschrank ohne beigabe von anderern substanzen blut lagern kann. das rote kreuz spricht von 6 wochen, aber keine ahnung ob die was dazu geben und wie das gelagert wird....
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Nachdem ich jetzt bei Matschiner nachgelesen hab ein paar Details. Disclaimer: Kids, don't try this at home.
Blutdoping 1.0
Darum gehts wohl im vorliegenden Fall. Ablauf: Mit Beutel wie vom Blutspenden bekannt, in dem ist schon eine gerinnungshemmende Substanz drin, Aufbewahrung im normalen Kühlschrank, zwei mal täglich wenden, 14 Tage nicht überschreiten (da ist ein Sicherheitspuffer einberechnet).
Das ganze macht man z.B. ab 8 Wochen vor dem WK, dann wechselt man alle zwei Wochen durch (400ml rein, 400ml raus), damit läuft die Lagerfrist von 14 Tagen von vorne. Vorm Wettkampf dann natürlich nur noch rein und fertig.
Blutdoping 1.5
hab ich vergessen
Blutdoping 2.0
Die Methode die er mit Kohl und Co gemacht hat, nachdem Humanplasma nicht mehr wollte. Ablauf: Aus dem abgenommenen Blut werden die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) rausgeschleudert, mit Frostschutzmittel versehen (das wird nach dem Auftauen wieder entfernt), und das Ergebnis dann im Tiefkühlschrank bei -80 Grad praktisch unendlich aufgehoben.
Nachteile: Teuer, man braucht Zentrifuge, Aufwärmgerät und Tiefkühlschrank, alles spezielle Gerätschaften, teuer (100 TEUR) und komplex in der Anwendung.
Vorteil: Das 14-tägige Durchwechseln wie bei 1.0 entfällt; es lässt sich eine größere Reserve im Winter aufbauen und im Sommer dann "abrufen". Beispiel Kohl bei der TDF 2008: Es gab 4 Beutel, drei hat er bekommen, den vierten konnte Matschiner ihm ausreden. Kohl erklärte dies selbst später mit den Worten "Ich wollte die TDF ja nicht gewinnen."
Um auf das Ausgangsthema zurückzukommen scheint es mir so, als ob das jetzt nicht so dumm war (jedenfalls für einen Doper), der Zeitraum länger als notwendig, aber verursacht hat das Problem wohl irgendein Fehler (zu warm, nicht steril gearbeitet, Beutel verwechselt). Auch das selberstechen sei bei den "Profis" wohl usus, z.B. überliefert von Kohl. Insgesamt eines der vielen Risiken die Doper eingehen, gibt ja noch andere (Abszesse etwa).
Evtl. hätte ein Test wie ebenfalls von Matschiner beschrieben geholfen. Dabei führt man zunächst nur eine kleine Menge (20ml?) des Bluts zurück, und wartet dann 5 Minuten. In der Zeit bekommt man wohl schon körperliche Beschwerden, wenn was nicht stimmt.