Rennbericht Ironman World Championship Hawaii 2024
03:00 Uhr morgens: Der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Gar nicht mal so müde, aber voller Vorfreude stehe ich auf und schmiere mir vier Scheiben Toast – die nötige Energie für den bevorstehenden Tag. Hawaii empfängt mich in der Dunkelheit mit einem leichten Wind, und ich ziehe meine kurzen Hosen an. Es ist ein Gefühl, das nur schwer zu beschreiben ist: das Wissen, dass man auf dem Weg zu einem der prestigeträchtigsten Triathlons der Welt ist.
Ankunft in der Wechselzone: Kaum dort angekommen, packt mich die Atmosphäre. Die Mischung aus Konzentration, Vorfreude und einer Prise Anspannung ist förmlich greifbar. Freiwillige Helfer, die uns Athleten mit einem Lächeln und aufbauenden Worten unterstützen, schaffen eine beeindruckende Stimmung. Die Wechselzone selbst – ein wahrer Traum, ausgelegt mit Teppich und organisiert bis ins letzte Detail, alles perfekt vorbereitet für eine Weltmeisterschaft. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es in der Männer-Wechselzone hektischer zugeht, doch das Gegenteil ist der Fall: Es herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre, jeder unterstützt den anderen.
Vorbereitungen am Rad: Ich statte mein Fahrrad sorgfältig mit meiner Verpflegung aus. Mein Kumpel, den ich in der Menge entdecke, leistet mir Gesellschaft, und gemeinsam verbringen wir die Minuten vor dem Start, was uns beide beruhigt. Wir geben unsere Kleiderbeutel ab und beobachten, wie die Profis sich bereitmachen – die Elite der Triathleten hautnah! Es ist unglaublich beeindruckend, diese geballte Kraft und Entschlossenheit zu spüren.
Schwimmstart: In der morgendlichen Dunkelheit reihen wir uns in unsere Altersgruppe ein. Der Gedanke an die kommenden Meter durch das Wasser wirkt plötzlich beruhigend. Ein kurzes Einschwimmen – und dann geht es los. Das Schwimmen läuft erstaunlich entspannt, ganz anders, als ich es von anderen Wettkämpfen kenne. Ich lasse mich von der Strömung tragen, mein Rhythmus stimmt, und das Wasser von Hawaii bietet eine klare Sicht. Nach 62 Minuten, trotz ein paar Quallenbissen, steige ich aus dem Wasser, zufrieden und motiviert.
Übergang zum Rad: In der Wechselzone entscheide ich mich, meine Schuhe anzuziehen. Die paar Sekunden Zeitverlust sind es wert, so kann ich direkt durchstarten. Die Strecke führt uns zunächst durch Kona, dann in die weite Landschaft Richtung Hawi. Mein Körper fühlt sich stark an, und ich trete kraftvoll in die Pedale. Die ersten Stunden laufen gut, ich achte darauf, meine Kräfte einzuteilen und genieße es, wirklich ein Teil der heutigen WM sein zu können.
Rückkehr vom Radfahren: Nach 5 Stunden und 12 Minuten bin ich zurück. Ein Blick zurück lässt mich schmunzeln – vielleicht hätte ich mir mehr zutrauen können, doch die Vernunft hat gesiegt. Die letzten Kilometer durch die Küstenlandschaft waren atemberaubend, die Beine fühlen sich noch gut an, und ich bin bereit für den Marathon.
Laufstart: Der Beginn des Marathons verläuft reibungslos. Die Beine sind schwer, aber ich finde schnell einen Rhythmus. Doch nach einigen Kilometern macht sich eine alte Verletzung bemerkbar, mein unterer Rücken schmerzt, und plötzlich ist mein rechtes Bein wie gelähmt. Die Gedanken an Aufgabe blitzen aber nie auf – DNF is no Option. Schritt für Schritt kämpfe ich mich vorwärts und fokussiere mich auf das Ziel.
Der Kampf gegen die Schmerzen: Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit scheinen mir diesmal gnädig zu sein, ich empfinde beides nicht als allzu belastend. Immer wieder denke ich an Freunde, an alle, die mitgefiebert haben, und an das Versprechen, euch einen Bericht schreiben zu können. Diese Gedanken geben mir Kraft und helfen mir durch die schwierigen Phasen.
Das Ziel: Nach 10 Stunden und 25 Minuten überquere ich die Ziellinie. Ein Gefühl von purem Glück und Erleichterung durchströmt mich. Trotz aller Hindernisse habe ich es geschafft. Vielleicht wäre mit einer besseren Vorbereitung eine Zeit unter 10 Stunden möglich gewesen, aber das zählt in diesem Moment nicht. Ich stehe im Ziel des Ironman Hawaii – mein Traum ist wahr geworden.
Reflexion: Hier in Hawaii zu finishen ist etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre, die Geschichte dieses Ortes und die unbeschreibliche Natur machen dieses Rennen einzigartig. Es gibt kaum etwas Vergleichbares auf der Welt. Heute, am Tag nach dem Rennen, sitze ich am Strand, genieße die letzten Stunden auf der Insel und spüre eine unendliche Dankbarkeit. Ironman Hawaii ist nicht nur ein Wettkampf – er ist eine Lebenslektion und ein Abenteuer, das ich nie vergessen werde.
Aloha und vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben.
Rennbericht Ironman World Championship Hawaii 2024
Reflexion: Hier in Hawaii zu finishen ist etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre, die Geschichte dieses Ortes und die unbeschreibliche Natur machen dieses Rennen einzigartig. Es gibt kaum etwas Vergleichbares auf der Welt. Heute, am Tag nach dem Rennen, sitze ich am Strand, genieße die letzten Stunden auf der Insel und spüre eine unendliche Dankbarkeit. Ironman Hawaii ist nicht nur ein Wettkampf – er ist eine Lebenslektion und ein Abenteuer, das ich nie vergessen werde.
Aloha und vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben.
GRATULIERE und einfach nur GEIL ... schön zu lesen dass du eine schöne Zeit im (Triathlon) Paradies hast