(in den 90er und 00er-Jahren war die UCI hochgradig korrupt, durfte das Management ihrer Proben, das seit über 10 Jahren in den Händen der WADA liegt, selbst übernehmen und hat wie später bekannt wurde, in vielen Fällen Dopingverfahren unter den Tisch fallen lassen, teilweise gegen "Spendenzahlung" oder mit lächerlichen symbolischen Sperren abgeschlossen)
Mir ist kein Fall eines Fahrers bekannt, der "jahrelang randvoll" war und "dennoch nie eine positive Probe" hatte, zumindest wenn er ins ADAMS-System eingebunden ist/war und somit auch Trainingskontrollen unterlag.
Trainingskontrollen gibt es ohnehin erst seit rund 20 Jahren (früher wurde nur nach Wettkämpfen getestet) und den biologischen Pass, der insbesondere hilfreich ist zum Aufdecken von Blutdoping gibt es erst seit 2008.
Hinzu kam bei den WK-Kontrollen noch, dass EPO nur recht kurz nachweisbar war bzw. unter den Sagenumwobenen 50%-Wert mit verschiedenen Mitteln getrickst werden konnte (z. B. Kochsalzlösungen). Diese Art der Kontrollen waren eher ein schlechter Scherz.
Mich würde mal eine Tour interessieren, bei der jedem Team seit mindestens einem Jahr die Staatsanwaltschaften so im Nacken hängen wie beim Team Bahrain not so Victorious in diesem und im letzten Jahr.
Was uns wohl Rolf Aldag von seinem alten Team erzählen könnte? Inzwischen ist er ja endgültig geläutert zu Bora gewechselt.
Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.
JV beziffert dies (selbst nachgemessen) mit 4% und schreibt, dass dies der Unterschied war zwischen "in der Spitzengruppe mitfahren" oder vom "Peloton abgehängt werden". In der Tat ist das nicht elendiglich viel - bei den Wattwerten der Jungs reden wir dann wohl "bestenfalls" über 15-20 Watt Unterschied.
Damit macht man dann eben aus einem durchschnittlichen Fahrer noch keinen Champion.
Mir ging es lediglich darum die These zu widerlegen "wer heute schneller den Borg oben ist wie die Jungs damals, ist vermutlich nicht sauber". Ich behaupte die 4% oder eben 15-20W sind heute auch ohne Doping aufgrund der genannten Verbesserungen der letzten Jahre durchaus möglich. Alleine die 1,5kg an weniger Gewicht bei den neuen Rädern, machen bei bei gleicher Zeit/Steigung ca. 8W aus, also quasi schon das halbe gemutmaßte Doping. Hinzu kommen deutlich andere Ansätze im Bereich der Ernährung/Regeneration und Trainingsmethoden. Jemanden unsauberes Fahren zu unterstellen, nur weil er Anstieg x schneller hoch ist als damals gedopter Fahrer xy, sorry, da geh ich nicht mit.
Zudem man auch nie Renndynamiken vergleichen kann.
Sicher bewegen sich alle am äußersten Ende des Legalen, manche vielleicht darüber hinaus, aber großflächiges Doping wie Anno 90-2000 findet mit Sicherheit nicht statt. Und Leistungen aus beiden Epochen miteinander zu vergleichen macht IMHO aus o.g. Gründen keinen Sinn.
... Bei seinem ex Post Ausführungen ist Rasmussen für mich glaubwürdiger als die Ex-Doper, ...
Aber lass uns mal deine Quote von LA nehmen.5 zu 250...Man musst kein Professor für Wahrscheinlichkeitsrechnung sein, um die Quote zu berechnen. Was war mit LA zwischen 2002-2005 sowie bei seinem Comeback? Sauber? Und mal angenommen, die 250 von Lance stimmen, ...
????
Ich habe die Quelle für rund 250 Doping-Tests in der gesamten 22-jährigen Profikarriere von Lance Armstrong verlinkt, es ist nicht "meine Quote". Es ist die USADA; wenn du einen Lügner wie Rasmussen für glaubwürdiger hältst als eine öffentliche Behörde wie die USADA kann ich dir auch nicht weiterhelfen.
(nach seiner Dopingsperre fuhr Rasmussen ab 2009 nur noch drittklassige Radrennen wie Tour of China und war in keinem ProTour-Team mehr aktiv. Ob er da gedopt war oder nicht ist mir angesichts seiner sportlichen Bedeutungslosigkeit hochgradig egal)
Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.
Da schließe ich mich zu 100% an... Unterhaltung vom allerfeinsten. Da war alles dabei.
Wobei ich IM Übertragungen fast nicht mehr schauen kann, "i tell you what"... und alles ist amazing, unbelievable, etc. p.p. Jeder der halbwegs gerade aus Laufen kann, finished einen IM, da ist nicht unbelievable dran.
Ganz generell interessant ist, dass es hier in diesem Thread fast nur um Doping geht. Das war eine genial Tour, die mich seit langem am besten über alle Sportarten hinweg unterhalten hat und das obwohl ich für mein Leben gerne Ironman sehe.
Und das ist verdammt traurig... (trotz der Vergangenheit des Radsports)
Bei Verdachtsmomenten zu diskutieren ist völlig legitim, aber dieses Diskreditieren von Sportlern, aufgrund von Verfehlungen anderer Athleten in der Vergangenheit, ohne Verdachtsmomente ist mmn. ziemlich anstregend und überhaupt nicht zielführend. Und das wird den Sportlern auch nicht gerecht.
Ich schau gerne Radsport: Klassiker, Giro, TdF, auch mal Vuelta.
Wenn ich das in meinem Umfeld erwähne kommt häufig "die sind doch alle gedopt".
Immer wieder mal fühle ich mich dadurch angegriffen (warum auch immer) und ich fange dann an zu argumentieren. Manchmal mit einer paar Fakten (Tests etc.). Damit komme ich aber nicht weiter (die Worte verhallen ähnlich denen Hafu's). Oder ich gehe in die Offensive und komme mit Fußball oder Olympia (Bestechung, Ausbeutung, Knackis sofort zurück auf den Chefposten --> "und das ist das bessere Vorbild für deine Kinder"?). Bringt erwartungsgemäß genau nichts.
Also lasse ich den Spruch "die sind doch alle gedopt" mittlerweile meist an mir abperlen.