Ich habe grundsätzlich auch meine Zweifel, ob eine Lehrerin, die heutzutage glaubt, dass sie ihrem Gott nur mit Kopftuch gefallen kann, wirklich für den Schuldienst geeignet ist.
Dass jemand an Gott glaubt, find ich gut, dass sich jemand individuell kleiden will, find ich auch gut. Aber inzwischen ist ja gut erforscht und wissenschaftlich verbreitet, wie bestimmte Glaubensvorschriften entstanden sind. Wenn man dann die Rolle rückwärts macht und alte Texte wörtlich auslegt, kann man vielleicht Dockarbeiter oder Gemüseverkäuferin sein, aber nicht Kinder in unserer freien Gesellschaft erziehen.
Im Einzelfall wird man vermutlich genau hinsehen, wie sich die Personen äußern und verhalten. Ich vertraue da auch unserem System, dass die muslimischen Personen, die bei uns unterrichten ganz vernünftige Individuen sind.
Dies gilt natürlich genauso für andere Religionen und Gesinnungen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
... Ich frage mich, warum ich nicht auf der Benutzung der Worte Zigeuner und Neger als (in meiner Kindheit und für mich persönlich auf jeden Fall) wertfreie Begriffe bestehen soll, wenn andere sogar vor Gericht ziehen, um ihr Kopftuch nicht für ein paar Stunden (z.B. im Schuldienst) ausziehen zu müssen. .....
Weil wie Keko es schon ausführte, die angesprochene Gruppe die jeweilige Bezeichnung als abwertend empfindet.
Wer für Kleinwüchsige Kleidung anbietet, würde sie auch nicht als Liliputaner Kollektion promoten, weil Kleinwüchsige "Liliputaner" als abwertend empfinden und die Bezeichnung aus einer Zeit stammt, wo diese Menschen vorwiegend als zu bestaunende Jahrmarkts- / Zirkusattraktion ihre Existenz verdienen mussten.
Es bleibt Dir doch völlig unbenommen in der Alltagssprache "Zigeuner", "Neger", "Liliputaner", "Mohr" usf. weiter wertfrei zu verwenden, genauso wie Franzosen die Bezeichnung "Boche" für Deutsche.
Aber wir wiederholen uns, weil Du halt definieren möchtest, was die Minderheit als abwertend oder nicht wahrnehmen sollte, und von ihr erwartest, Deine Semantik zu übernehmen bzw. Dich zu verstehen, ähnlich wie Du definieren möchtest, was für Gläubige eine Formalie darstellt oder nicht. Ich würde diese Wertung jeweils den Betreffenden überlassen wollen.
Aber wir wiederholen uns, weil Du halt definieren möchtest, was die Minderheit als abwertend oder nicht wahrnehmen sollte, und von ihr erwartest, Deine Semantik zu übernehmen bzw. Dich zu verstehen, ähnlich wie Du definieren möchtest, was für Gläubige eine Formalie darstellt oder nicht. Ich würde diese Wertung jeweils den Betreffenden überlassen wollen.
Ich frag mich immer, ob die Minderheit diese Begriffe tatsächlich als Abwertend empfindet. Ich meine ob ich jetzt völlig wertfrei Zigeuner oder Sinti und Roma so ausspreche, dass jeder meine Abneigung diesen Menschen gegenüber bemerkt? Also ich kenne diverse Menschen, die unterschiedlichen Minderheiten angehören. 2 "schwarze" (was ja angeblich nu auch schon wieder nicht mehr politisch korrekt sein soll) machen sich immer tierisch darüber lustig, was wir "weißen" uns immer für Gedanken um die politische Korrektheit machen. Rassismus fängt im Kopf an und nicht erst bei den Worten
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich frag mich immer, ob die Minderheit diese Begriffe tatsächlich als Abwertend empfindet. Ich meine ob ich jetzt völlig wertfrei Zigeuner oder Sinti und Roma so ausspreche, dass jeder meine Abneigung diesen Menschen gegenüber bemerkt? Also ich kenne diverse Menschen, die unterschiedlichen Minderheiten angehören. 2 "schwarze" (was ja angeblich nu auch schon wieder nicht mehr politisch korrekt sein soll) machen sich immer tierisch darüber lustig, was wir "weißen" uns immer für Gedanken um die politische Korrektheit machen. Rassismus fängt im Kopf an und nicht erst bei den Worten
Sicher, sehe ich genauso, entscheidend ist der Kopf. Man kann ebenso einer von der jeweiligen Gruppe gewünschten Selbstbezeichnung, z.B. "Down Syndrom" statt "mongoloid", einen abwertenden Subtext geben.
Oft sagen halt Menschen einer Minderheit auch nichts dazu im Alltag, weil sie oft so angesprochen werden. Oder sie nehmen auch einen rassistischen Begriff der Mehrheit distanziert ironisch, selbstabwertend, offensiv auf als Eigenbezeichnung (z.B. "Nigger" in der scharzen Hip Hop Kultur.) So wie die ursprüngliche Bezeichnung "Nigger" als Fremdbezeichnung der Weissen für die schwarzen Sklaven die Zuschreibungen der Weissen beeinhaltet, stellt "Zigeuner" eine Fremdbezeichnung der Sesshaften mit derem Kontext dar. "Zigeuner kommen" vermittelt IMHO etwas anderes als "Sinti / Roma kommen".
Es erfreute meine Kollegen türkischer Herkunft z.B nicht besonders, wenn wir in ihrer Anwesenheit gedankenlos sagten: Mir kommt das "getürkt" vor und meistens folgte daraufhin irgendeine kurze ironische oder ernstere Reaktion.
Und gerade vor ein paar Tagen kam im TV eine Doku mit Kleinwüchsigen, wo diese darstellten, wie sie die Bezeichnung "Liliputaner" als abwertend empfinden und sich dadurch nicht als Mensch wahrgenommen fühlen. Ähnlich äussern sich oft Sinti u. Roma über die Bezeichnung als Zigeuner. Sie erwarten schon, dass die Mehrheit ihre Selbstbezeichnung verwendet.
"Zigeuner kommen" vermittelt IMHO etwas anderes als "Sinti / Roma kommen".
Ich muss zugeben, dass für mich der Begriff "Zigeuner" positiver belegt ist als Sinti oder Roma. (Mit "und" in einen Topf geschmissen zu werden behagt manchen auch nicht sehr.)
Wenn ich "Zigeuner" höre, denke ich automatisch an Zigeunerschnitzel (lecker!) und "Arpad der Zigeuner", eine Serie aus meiner Jugend. Der Arpad war ein Teufelskerl. Also durchweg angenehme Dinge.
Bei Sinti oder Roma gehen mir zuerst Zeitungs- oder Fernsehberichte durch den Kopf, wo über Verwahrlosung, Prostitution und andere Probleme berichtet wird.
Nicht schön und vielleicht eine Charakterschwäche meinerseits, aber so ist es.
Auf den ach so tollen Kultur Sender ARTE sagt man auch heute noch bei Reportagen über die Ureinwohner Lateinamerikas INDIOS. Jeder, der nur mal kurz da Urlaub gemacht hat, wird wissen, dass Indio zu einem Einheimischen zu sagen, das gleiche ist wie Nigger zu einem Schwarzen, aber solange die indigene Bevölkerung keine Lobby hat, interessiert das hier keinen.
Weil wie Keko es schon ausführte, die angesprochene Gruppe die jeweilige Bezeichnung als abwertend empfindet. ....
Ich kenne persönlich keinen Neger, der der sich über dieses Wort (oder die berühmten Mohrenköpfe) erregt hätte. Ich kenne allerdings einige, die meinen zu wissen, daß sich Neger über diese Worte aufregen könnten und daher in voreilendem Gehorsam anderen den Gebrauch dieser Worte untersagen wollen.
Vor einiger Zeit laß ich von einer Liste von 50 Worten, die man nicht mehr verwenden solle (ich find' sie leider nicht mehr). Da fanden sich dann u.a. Alleinerziehende/r, da dieses Wort "negativ konotiert sei". Ebenso fand sich "Sinti und Roma".
Jedes Wort kann irgendwann zum Schimpfwort werden und was passiert dann?
Zitat:
Zitat von qbz
... Ich würde diese Wertung jeweils den Betreffenden überlassen wollen.
Ich auch. Aber ich überlasse sie nicht irgendwelchen PC-Wächtern