Nein, aber in einem Sport ohne viel Sponsoren oder Medien wird das eher nicht in einem 7-stelligen Bereich sein...
Und im Gegensatz zu einer Frisienger konnte sie auch nicht mit "sportfremden" Produkten, die einen größeren Konsumentenkreis erschließen (BH- Werbung) zahlungskräftige Sponsoren anlocken. Un
Was der genaue Grund dieser bizarren Summe ist wird Dir sicher einer der hier anwesenden Anwälte erklären können...sofern sie sich nicht einfach nur ihren Sportlerherbst vergolden lassen und dem Verband einen möglichst großen finanziellen Schaden zufügen will...aufgrund ihrer erlittenen seelischen Schäden
der Verband war der Meinung nach Prüfung der Sachlage, dass die Indizien ausreichend waren. Auf dieser Grundlage wurde die Sperre ausgesprochen. Was willst Du mehr?
Keine Strafe ohne Schuld. Es bestehen begründete Zweifel, ob der damals herangezogene Blutwert eine Schuld Pechsteins ausreichend sicher nachweisen kann. Es besteht die Möglichkeit, dass der Verband sich irrte und sie zu unrecht gesperrt wurde. Wer für Fairplay streitet, sollte ein Interesse daran haben, das von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen.
Der Blutpass war damals gerade erst eingeführt worden, und Pechstein war eine der ersten Athletinnen, die allein aufgrund schwankender Blutwerte, ohne positive Dopingprobe, gesperrt wurde. Es lagen damals noch sehr wenige Erfahrungswerte vor. Heute würde Pechstein aufgrund derselben Werte nicht mehr gesperrt; sie hat die damals beanstandeten Werte nach wie vor. Es ist nach meinem laienhaften Verständnis nicht auszuschließen, dass sie zu unrecht gesperrt wurde.
Ich habe zudem den ebenfalls laienhaften und unmaßgeblichen Eindruck, dass man diese berechtigten Bedenken vonseiten der Verbände arrogant formaljuristisch abgeschmettert hat. Das geht mir gegen den Strich.
Keine Strafe ohne Schuld. Es bestehen begründete Zweifel, ob der damals herangezogene Blutwert eine Schuld Pechsteins ausreichend sicher nachweisen kann.
Hallo Arne,
ich empfehle nach so langer Zeit noch einmal die Lektüre des CAS Urteils im Wortlaut.
Es waren mitnichten die Blutwerte allein !
Der CAS würdigte eingehend das Verhalten der Sportlerin in Zusammenhang mit der Aufklärung des Sachverhaltes. Dabei ging es nicht allein um mangelnde Kooperation, sondern um aktive "Vernebelung" (die ihr, da sich die Richter dort nicht die Hosen mit der Beißzange anziehen, schlussendlich um die Ohren geflogen ist....).
Alles was danach kommt, halte ich für das Werk von Claudia Pechsteins "Spin Doctors"...
Hallo Arne,
ich empfehle nach so langer Zeit noch einmal die Lektüre des CAS Urteils im Wortlaut.
Es waren mitnichten die Blutwerte allein !
Der CAS würdigte eingehend das Verhalten der Sportlerin in Zusammenhang mit der Aufklärung des Sachverhaltes. Dabei ging es nicht allein um mangelnde Kooperation, sondern um aktive "Vernebelung" (die ihr, da sich die Richter dort nicht die Hosen mit der Beißzange anziehen, schlussendlich um die Ohren geflogen ist....).
Alles was danach kommt, halte ich für das Werk von Claudia Pechsteins "Spin Doctors"...
Habe das Urteil mal quer gelesen und kann Deine Einschätzung nicht nachvollziehen.
Hast Du ma'n Zitat?
Liest man nur das Urteil, könnte man meinen, die Lage sei völlig klar, da eine Blutanomalie zweifelsfrei widerlegt sei:
Zitat:
Zitat von CAS-Urteil
Nach Ansicht des Schiedsgerichts ist der von Prof. Schrezenmeier vorgelegte Beweis in dieser Sache ausschlaggebend, da in seiner Expertise grundsätzlich ausgeschlossen wird, dass die Athletin an einer nachweisbaren Blutkrankheit leidet.
Diese entscheidende Begründung ist tatsächlich absolut falsch, wie Prof. Schrezenmeier später erklärt hat. Er sei mehrfach vom Gericht falsch zitiert worden, es sei nur ein vorläufiger und kein Abschlussbericht gewesen, eine Blutkrankheit sei keinesfalls ausgeschlossen usw.
Nach meinem jetzigen Informationsstand halte auch ich das Urteil für skandalös falsch.
es gab massive Unregelmäßigkeiten gerade vor Großereignissen.
Das ist ein schwerwiegendes Argument, denn es legt die Interpretation nahe, dass Pechstein sich vor Großereignissen unerlaubter Mittel oder Methoden bedient hat.
Die Unregelmäßigkeiten bestanden darin, dass sie vor Großereignissen eine erhöhte Blutbildung im Knochenmark hatte. Man maß eine erhöhte Anzahl an gerade erst gebildeten, heranreifenden roten Blutkörperchen (Retikulozyten). Das würde man auch finden, wenn jemand mit EPO die Blutbildung stimuliert hätte. Allerdings würde dann auch die Hämoglobinmenge im Blut zunehmen, da die neu gebildeten Blutzellen Hämoglobin enthalten. Eine solche Zunahme der Hämoglobinmenge wurde jedoch nicht festgestellt. (Mögliche Erklärung: Pechstein hätte die überschüssige Blutmenge abgezapft, in der Absicht, sie sich später wieder zuzuführen).
Allerdings lassen sich diese Blutwerte auch durch die diagnostizierte Kugelzellenanämie Pechsteins erklären. Bei dieser Erbkrankheit – ihr Vater hat sie ebenfalls – gehen in Schüben immer wieder massenhaft rote Blutkörperchen zugrunde. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Blutneubildung. Das erklärt die erhöhte Zahl junger, heranreifender roter Blutkörperchen. Die Hämoglobinmenge im Blut ist dabei nicht erhöht, da ja durch das krankhafte Massensterben roter Blutkörperchen Hämoglobin verloren geht. Genau das hat man als Unregelmäßigkeit im Blut festgestellt: Blutneubildung hoch, Hämoglobinmenge normal.
Die zeitliche Übereinstimmung mit Großereignissen passt zwanglos zu den Befunden, die auch andere Patienten mit Kugelzellenanämie an sich feststellen: Dass großer körperlicher oder seelischer Stress Krankheitsschübe auslöst, bei dem dann viele rote Blutkörperchen untergehen. Diese Form der durch körperliche Belastung ausgelöste Hämolyse konnte von Andreas Weimann, Arzt und Biochemiker an der Charité in Berlin, bei Claudia Pechstein festgestellt werden.
Wer darüber etwas lesen will, findet bei Wikipedia Infos, außerdem hier:
Hier macht Werner Franke ein paar ganz interessante Aussagen u.a. zum Thema Pechstein und dem Urteil.
Sehr anhörenswert, das Interview mit Franke!
Danke Sybi, für den Link.
Franke kritisiert (zurecht!) die Sportgerichtsbarkeit (personelle Verflechtungen der berufenene Schiedsgerichte, intransparente Berufung der Richter, die selbst keinerlei biochemischen oder medizinischen Sachverstand haben und damit bei der Beurteilung von Dopingfragestellungen Laien sind).
Er hält das Pechstein-Urteil des CAS für falsch, da es deutliche Hinweise für Doping bei Pechstein gab, aber eben keine für eine Verurteilung ausreichenden Beweise.
Aber: Er ist der festen Überzeugung, dass Pechsteins Auffälligkeiten im Blutbild auf Doping und nicht auf eine genetische Anomalie zurückzuführen sind ("da mag die deutsche Gesellschaft für Hämatologie behaupten und erklären was sie will! Es stimmt nicht") nicht zuletzt auch weil zwei weitere Erfurter Eisschnelläuferinnen zum selben Zeitpunkt dieselben Blutbildveränderungen aufgewiesen hatten und weil sie nachweislich bei dem Erfurter Arzt mit der, so Franke "DDR-Methode" des Blutdopings in Behandlung war, was aber seitens der Verbände nie richtig aufgeklärt worden ist.
In der Quintessenz bestätigt Franke die "Läuse-und-Flöhe-Hypothese", von der auch ich denke, dass sie der Wahrheit am nächsten kommt:
Pechstein hat gedopt. Ihre Blutbildveränderungen lassen sich durch die milde genetische Anomalie nicht hinreichend erklären. Der Verband und die Sportgerichtsbarkeit war aber aufgrund fehlenden Sachverstand, mangelnder Ressourcen und auch aufgrund verbandsinterner Mauscheleien nicht willens und in der Lage einen überzeugenden indirekten Dopingbeweis zu führen (über die Machenschaften des Erforter OSP-Arztes ist ja eindeutig von Seiten des Olympiastützpunktes Erfurt die schützende Hand gehalten worden, vermutlich aus der Angst heraus, dass auch weitere Sportler und v.a. Verbandfsunktionäre bei lückenloser Ermittlung und Aufklärung in die Affäre hineingezogen werden könnten