Ich glaube, wir hatten diesen Artikel noch gar nicht, in dem aus Pechsteins abgehörtem Telefoat über ihre Blut-UV-Bestrahlung zitiert wird:
Herr Kittel, der ja nun als Speerspitze des neuen Radsports hierzulande vermarktet wird, war doch auch dort zur Bestrahlung, wenn ich mich recht erinner. Mir war so, als dass dies damals nicht als Doping verurteilt wurde, sondern erst danach als Doping betrachtet wurde, so dass man da fein raus ist.
Was das allerdings zeigt ist, dass "manche" Sportler alles tun, um ihre Leistung zu optimieren. Offensichtlich greifen sie hier auch zu absolut fragwürdigen Methoden obwohl sie dabei deutlich Bauchschmerzen im Hinblick auf die Dopingproblematik haben. Hier stellt sich mir dann die Frage, wer den Sportlern versichert, dass es sich nicht um Doping handelt? Ich glaube hier kommen dann die Funktionäre ins Spiel
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
"Mit denen möchte ich nicht verglichen werden", sagte Pechstein über den Radprofi Patrik Sinkewitz und Ex-Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle. "Die haben in ihren Körpern verbotene Mittel gehabt, es gibt positive Proben, also Beweise. Diese Klagen sind für mich lächerlich."
Ich glaube, wir hatten diesen Artikel noch gar nicht, in dem aus Pechsteins abgehörtem Telefoat über ihre Blut-UV-Bestrahlung zitiert wird:
Zitat:
Zitat von Spiegel
Dann plauderten die beiden Damen über einen Doktor Franke aus Erfurt, der eigenartige UV-Bestrahlungen des Blutes vornehme. Das habe sie, Pechstein, selbst einmal erlebt. Dieser Franke, so erzählt sie, habe bei ihr Blut abgenommen. Das Blut sei bestrahlt worden, und "dann läuft's wieder rein bei dir. Dat ist total abartig". Sie habe gar nicht genau gewusst, was mit ihr passiert sei.
Das sei ja auch irgend 'ne Art von Doping, find ick", sagt Pechstein in dem Telefonat. Sie habe sich gefragt: "Darf ich dat überhaupt?
Diejenigen, die Pechstein nur als unschuldiges Opfer betrachten, sollten sich ruhig mal im Detail mit der Erfurter Affäre befassen, die wir auch hier im Forum schonmal ausführlich diskutiert haben und die in all ihren Aspekten hier sehr übersichtlich dargestellt ist:
Die damals eingeleiteten Musterdopingverfahren z.B. gegen eine Eisschnelläuferin und einen Radfahrer endeten aus unterschiedlichen Gründen jeweils ohne Sperre, aber nicht weil etwa die NADA oder die beteiligten Antidopingkommissionen der Meinung waren, dass es sich bei der UV-Betrahlung des Blutes um eine verbotene Methode handelte (daran gibt es gemäß dem damals geltenen WADA-Code eigentlich keinen Zweifel), sondern insbesondere deswegen, weil zumindest einige Sportler den Arzt, der ja als Olympiastützpunkt-Arzt einen besonderen Vertrauensvorschuss genoss vor und während der Behandlung explizit gefragt hattem, ob das denn erlaubt sei und der Arzt sie -aus welchem Grund auch immer- falsch informierte.
Dass auch Pechstein (mit ihrer langen Erfahrung im Hochleistungssport, die jemand wie Kittel oder die ebenfalls sehr junge Eisschnelläuferin Hess, noch nicht hat) so etwas widerspruchslos mit sich machen lässt, ist ein starkes Indiz dafür wie sie eigentlich grundsätzlich innerlich tickt und welche Einstellung sie potenziell leistungssteigernden Methoden gegenüber hat.
Zitat von DER SPIEGEL
"Mit denen möchte ich nicht verglichen werden", sagte Pechstein über den Radprofi Patrik Sinkewitz und Ex-Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle. "Die haben in ihren Körpern verbotene Mittel gehabt, es gibt positive Proben, also Beweise. Diese Klagen sind für mich lächerlich."
harte Worte
Für mich klingt diese Argumentationslinie von Pechstein sehr ähnlich wie diejenige von Lance Armstrong die dieser jahrelang gebetsmühlenartig in entsprechenden Interviewfragen runtergeleiert hatte: "Ich war immer negativ, bei mir hat man in etlichen Tests nie eine Dopingsubstanz direkt nachgewiesen, also bin ich sauber"
Für mich klingt diese Argumentationslinie von Pechstein sehr ähnlich wie diejenige von Lance Armstrong die dieser jahrelang gebetsmühlenartig in entsprechenden Interviewfragen runtergeleiert hatte: "Ich war immer negativ, bei mir hat man in etlichen Tests nie eine Dopingsubstanz direkt nachgewiesen, also bin ich sauber"
ganz genau so seh ich das auch. Wenn ein Verband schon mal den Arsch in der Hose hat, jemanden zu sperren, dann hab ich eigentlich keine Zweifel mehr an der Schuld des Dopers. Paragrafenreiterei danach ändert für mich auch nichts mehr. Heißt nicht, dass ich andere Meinungen nicht gelten lasse
Diejenigen, die Pechstein nur als unschuldiges Opfer betrachten, sollten sich ruhig mal im Detail mit der Erfurter Affäre befassen, die wir auch hier im Forum schonmal ausführlich diskutiert haben und die in all ihren Aspekten hier sehr übersichtlich dargestellt ist:
Die damals eingeleiteten Musterdopingverfahren z.B. gegen eine Eisschnelläuferin und einen Radfahrer endeten aus unterschiedlichen Gründen jeweils ohne Sperre, aber nicht weil etwa die NADA oder die beteiligten Antidopingkommissionen der Meinung waren, dass es sich bei der UV-Betrahlung des Blutes um eine verbotene Methode handelte (daran gibt es gemäß dem damals geltenen WADA-Code eigentlich keinen Zweifel), sondern insbesondere deswegen, weil zumindest einige Sportler den Arzt, der ja als Olympiastützpunkt-Arzt einen besonderen Vertrauensvorschuss genoss vor und während der Behandlung explizit gefragt hattem, ob das denn erlaubt sei und der Arzt sie -aus welchem Grund auch immer- falsch informierte.
Dass auch Pechstein (mit ihrer langen Erfahrung im Hochleistungssport, die jemand wie Kittel oder die ebenfalls sehr junge Eisschnelläuferin Hess, noch nicht hat) so etwas widerspruchslos mit sich machen lässt, ist ein starkes Indiz dafür wie sie eigentlich grundsätzlich innerlich tickt und welche Einstellung sie potenziell leistungssteigernden Methoden gegenüber hat.
Das tut alles nicht zur Sache. Es geht allein um die Frage, ob die Indizien, die zu ihrer Sperre führten, ausreichend waren. Sie war wegen keinem der Punkte, die Du aufführst oder andeutest, angeklagt.
der Verband war der Meinung nach Prüfung der Sachlage, dass die Indizien ausreichend waren- auf dieser Grundlage wurde die Sperre ausgesprochen- was willst Du mehr?
Dass, wenn ein Athlet nicht der gleichen Meinung ist, dann mittels bizarr hoher Schadensersatzforderungen der Athlet dann versucht den Verband- dessen Regularien er schriftlich anerkannt hat- vor einem Zivilgericht zu verklagen? Wir sprechen hier übrigens von einer 2-jährigen Sperre und nicht von einem Kapitalverbrechen, welches eine Haftstrafe nach sich zieht...
Richtig, sie war deswegen nicht angeklagt. Diese Geschichte weckt aber starke Zweifel an der Ehrlichkeit der Sportlerin und der Einstellung zu Doping allgemein. Daraus wird dann ein Profil einer Sportlerin, die mit sehr auffälligen Blutwerten und der Bereitschaft zu dopen alle juristischen Mittel im Rahmen der Sportgerichtsbarkeit ohne Erfolg ausgeschöpft hat und nun den Weg über die zivilen Gerichte geht mit einer Schadensersatzsumme die in keinem Maße in einem Verhältnis zu ihren finanziellen Ausfällen steht.
Gruß,
Loretta
... mit einer Schadensersatzsumme die in keinem Maße in einem Verhältnis zu ihren finanziellen Ausfällen steht.
Weißt Du, was sie verdient hat?
Ich nicht.
Wobei es natürlich letztlich nicht wirklich berechenbar ist, weil niemand weiß, wie sie sich platziert hätte, wie sich Sponsorenverträge entwickelt hätten etc.
Aber zumindest grob dürfte das analog zu den Vorjahren abschätzbar sein.