Ist irgendwie komisch: gegen Doping sind alle, aber nur solange, bis man nicht selber mit den Regularien Probleme bekommt...oder jemand, den man gut findet. Oder man sich in seiner (grenzenlosen) Freiheit eingeschränkt fühlt.
Du sprichst von "allen", deshalb möchte ich Dir widersprechen. Auf mich trifft Deine Feststellung nicht zu.
Ich finde es spannend, was dabei heraus kommt, wenn Pechsteins Fall vor Gericht überprüft wird. Waren die Beweise ausreichend, um sie zu sperren?
Falls der Verband diesen Nachweis erbringen kann, wäre doch auch in Deinem Sinne alles okay. Wenn er es nicht kann: Was spricht dann aus Deiner Sicht gegen einen Freispruch?
Natürlich sind nicht alle gegen Doping , aber ich denke mal Du zumindest auch.
Nein, es geht darum, dass erstmal etwas akzeptiert wird und dann, wenn es sich gegen einen selber richtet, es einen selber erwischt plötzlich gaaannz schlecht und falsch ist. Die gute Claudia hätte- wenn es sie nicht selber betroffen hätte- niemals so einen Prozeß angestrengt um den Blutpass als schlechtes Kontrollmittel aus der Welt zu schaffen.
Tatsache ist- wie auch schon von Hafu angesprochen- dass die Sperre aufgrund der damaligen Beweislage korrekt war: es gab massive Unregelmäßigkeiten gerade vor Großereignissen.
Somit war sie aufgrund der festgesetzten Rahmenwerte auffällig auf Doping und zu sperren. Der CAS hat die formale Richtigkeit dieser Sperre bestätigt- die Beweise waren somit damals ausreichend. Die auffälligen Werte bleiben bestehen, egal vor welchem Gericht. Wie sie zustande gekommen sind, darüber herrschen verschiedene Meinungen, selbst unter den Experten. Tatsache ist aber trotzdem, dass Claudia Pechstein diese Regularien die auch den Blutpass betreffen akzeptiert hat und somit auch die Konsequenzen die aus einem auffälligen Blutbild entstehen.
Komischerweise ist das Umgehen der Sportgerichte erst attraktiv geworden seitdem deutlich mehr Doper erwischt und sanktioniert werden und es um mehr Geld geht. Ganz augenscheinlich versprechen sich die Erwischten mehr Chancen bei einem normalen Gericht besser abzuschneiden. Da wird dann von Berufsverbot, etc. gefaselt.
Gruß,
Loretta
Sehe ich ein wenig anders. Es gibt seit Jahren die wissenschaftlichen Untersuchungen über genetisch bedingte Abnormalitäten bei Athleten. Diese sind vom CAS nie unterscuht worden noch hat man auch nur die Möglichkeit in Betracht gezoegn, dass ein Richter, der kein Molekularbiologe sein kann, ein Doping nicht einwandfrei erkennen kann, wenn er von den Möglichkeiten der genetischen Defekte nichts weiß. Somit hat der CAS und ISU jahrzehntelang gepennt und Athleten aufgrund, aus heuteiger Sicht zweifelhafter bzw nicht eindeutiger Beweise gesperrt. Viel schlimmer wiegt in meinen Augen dabei noch, dass bis heute der CAS nicht einmal ein Berufungsverfahren zulässt, sich also als unfehlbar einstuft und auch vehement die beweise für Gendefekte (die nicht nur im Falle Pechstein wohl leistungssteigernd sein dürften) als nicht beachtungsrelevant darzustellen versucht.
Es wäre ein einfaches zu sagen, wir haben uns geirrt, die heutigen Beweise sind eindeutig, wir wussten davon nichts, bzw es war nciht erforscht und aufgrund dessen rehabilitieren wir ....
Fr Pechstein hat dem Blutpass sicher auch zugestimmt, weil sie ja nichts zu verbergen hatte (wenn wir mal annehmen, dass sie nicht gedopt hat) Von daher kann ich deiner Argumentation zwar im Grunde folgen, sehe aber, im Gegensatz zu Dir, überhaupt nichts Verwerfliches daran, wenn man zu Unrecht einer Sache bezichtigt wird, die Regularien mal in Frage zu stellen.
Im 3SAT oder MDR lief die Tage eine ausführliche Doku (aufgehängt an dem Fall Pechstein) darüber und da wurde von diesen Untersuchungen und die verzweifelten Versuche der Leugnung der Ergebnisse durch CAS und ISU berichtet. Da kann einem schon die Galle hochkommen.
Im 3SAT oder MDR lief die Tage eine ausführliche Doku (aufgehängt an dem Fall Pechstein) darüber und da wurde von diesen Untersuchungen und die verzweifelten Versuche der Leugnung der Ergebnisse durch CAS und ISU berichtet. Da kann einem schon die Galle hochkommen.
Ich glaube, wir hatten diesen Artikel noch gar nicht, in dem aus Pechsteins abgehörtem Telefoat über ihre Blut-UV-Bestrahlung zitiert wird:
Zitat:
Zitat von Spiegel
Dann plauderten die beiden Damen über einen Doktor Franke aus Erfurt, der eigenartige UV-Bestrahlungen des Blutes vornehme. Das habe sie, Pechstein, selbst einmal erlebt. Dieser Franke, so erzählt sie, habe bei ihr Blut abgenommen. Das Blut sei bestrahlt worden, und "dann läuft's wieder rein bei dir. Dat ist total abartig". Sie habe gar nicht genau gewusst, was mit ihr passiert sei.
Das sei ja auch irgend 'ne Art von Doping, find ick", sagt Pechstein in dem Telefonat. Sie habe sich gefragt: "Darf ich dat überhaupt?