Es hat lange (zu lange) gedauert, aber am Donnerstag war das Chaos im Alltag zu groß, die Kopfgeister zu laut, der Kadaver zu müde und schwer, die Laune zu schlecht und die Baustellen zu viele - ich bin wieder Laufen gewesen
Den Großen beim Fußballspiel abgesetzt, der Kleine wollte mit dem besten Mann von allen fahren, bis zum Training mit "meiner" Fußballtruppe war noch Zeit und außerdem wollte ich endlich mein neues Spielzeug testen.
(nachdem die V800 auch in Monschau wieder diverse Aussetzer hatte und Polar das Wort "Service" aus dem Wortschatz gestrichen zu haben scheint, ist die Entscheidung doch endlich für die Fenix 5 gefallen, mit der ich schon länger geliebäugelt hatte)
Knapp 9 km - es war mit 24° für mich eigentlich viel zu warm - und es fühlte sich an, als wäre ich noch nie gelaufen. Aber es war ein Anfang.
Am nächsten Tag bin ich dann auf meine Hausstrecke, mit dem 10 km - 250 hm - Kurs. Der Weg kam mir noch nie so lang und quälend vor, die Beine schwer, den Pulsschlag im Kopf spürend, aber trotzdem gut. Und als besonderes Erfolgserlebnis hat mein fusselnder Begleiter zum ersten Mal nicht versucht, vor lauter Angst abzuhauen, als wir eine Nordic Walkerin überholt haben und sie sich kurz mit mir unterhielt und mit den Stöcken wedelte. Klingt vielleicht komisch, aber als dieser Hund vor vier Jahren zu mir kam, war er ein einziges Panikbündel und viele prophezeiten mir, dass ich "den nie wieder hinkriegen würde". Mittlerweile pubertiert er zwar zuhause rotzfrech vor sich hin, Begegnungen mit fremden Menschen sind aber nach wie vor Stress und er hat Angst, deshalb hab ich mich über eine solche Kleinigkeit richtig gefreut.
Gestern dann ein Halbmarathon im Rahmen der hiesigen Laufserie - ich war mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist so kurz nach dem Trainingswiederbeginn, aber mein Mann meinte, ich solle es einfach probieren.
Die Strecke ist schön, viel Wald und Wiese (leider auch viel Sonne
), auf 21 km lt meiner Uhr 410 hm, und direkt am Start hatten wir uns mit drei Läuferinnen zusammen gefunden, wo es richtig gut gepasst hat. (Ich laufe eigentlich lieber für mich). Als es auf den letzten 5 km für die eine Läuferin schwer wurde, konnten wir sie mitziehen und so kamen wir mit einer zwar nicht tollen Zeit, aber zusammen und mit dem Fazit "das war der lustigste und entspannteste HM-Wettkampf aller Zeiten" ins Ziel.
Komischerweise fanden die Beine die Strecke dabei nicht mal übermäßig anstrengend - es scheint doch nicht alles verschwunden zu sein.
Jetzt, wo die Lust auf Bewegung wieder da ist und der Kopf nicht tausend Ausreden findet, um nichts machen zu müssen, werde ich in dieser Woche noch die eine oder andere kürzere Laufeinheit einschieben bevor es am Wochenende nach Düsseldorf geht, wo meine Freundin und ich unter dem Motto "nicht schnell, aber gutaussehend" uns am SwimRun testen wollen.
Euch allen wünsche ich eine schöne, sportliche Woche !