Das ist ein großer Irrtum, der (nicht nur hier im Forum) immer wieder verbreitet wird!
Gut, ich habe in der Kürze der Zeit auch einige Worte nicht ganz auf die "Goldwaage" gelegt. Wo ich das Wort "ordentliches" Gericht gebraucht habe, meinte ich auch die Strafgerichte.
Aber davon ab: ich glaube auch im Verkehrsrecht fällt der Richter die Entscheidung, ob es zum Entzug der Fahrerlaubnis kommt. Und der sollte nach Prüfung der ihm vorliegenden Fakten im Zweifelsfall auch für den "Angeklagten" entscheiden.
Bei wirklichen Zivilprozessen ist es dann ja wieder anders. Hier geht es ja meist nicht um Schuldfragen. Bei Nachbarschaftsstreitigkeiten werden die Streitgegner in der Regel ihre Standpunkte darlegen und das Gericht entscheidet dann anhand der Sachlage.
Aber das ändert nichts an meiner Einstellung, dass auch im Sport der Grundsatz "in dubio pro reo" gelten sollte.
Es wird auch dann immer wieder skurrile Fälle wie bei Evi oder Dieter geben. Und auffällige Werte wie bei Claudia oder Lothar auch. Und dann auch wieder vermeintlich offensichtliche wie bei Nina Kraft (fiel mir gerade ein) oder den vielen finnischen Skilangläufern. Im Endeffekt muss man jeden Fall sehr sorgfältig prüfen. Aber solange Geld und Prestige noch als Damoklesschwert über dem "sauberen" Sport schweben, wird dies wohl sehr schwierig.
Und dann auch wieder vermeintlich offensichtliche wie bei Nina Kraft (fiel mir gerade ein) oder den vielen finnischen Skilangläufern.
Wieso "vermeintlich offensichtlich". Der Fall war doch glasklar, weil sie selbst nach ihrem Hawaii Sieg und der anschließenden positiven Probe zugegeben hat, dass sie voll war.
Das kann man auch anders sehen wenn man bedenkt, welchen Schaden 10 Betrüger, oder andere Verbrecher, anderen und damit der Gesellschaft zufügen können.....
Wenns danach gehen würde, dürften die meisten Doper nie verurteilt werden. Das sind in der Regel nämlich Indizienprozesse und bei denen bleiben immer Restzweifel......
du vermischt wieder beide sachen. ob und wieviel doper erwischt werden ist völlig unerheblich für die eventuelle verurteilung eines unschuldigen. letzteres ist völlig inaktzeptabel.
ein rechtssystem, das diesen namen auch verdient, muss ZUERST sicherstellen, das keine unschuldigen verurteilt werden. erst DANACH kommt die verfolgung schuldiger. und wenn es da nicht gelingt die schuld zweifelsfrei zu belegen (was übrigens nicht 100% bedeutet, sondern nur, das es keine begründeten zweifel an der schuld gibt), ist das rechtssystem bzw die eingesetzten mittel nicht gut genug.
du vermischt wieder beide sachen. ob und wieviel doper erwischt werden ist völlig unerheblich für die eventuelle verurteilung eines unschuldigen. letzteres ist völlig inaktzeptabel.
ein rechtssystem, das diesen namen auch verdient, muss ZUERST sicherstellen, das keine unschuldigen verurteilt werden. erst DANACH kommt die verfolgung schuldiger. und wenn es da nicht gelingt die schuld zweifelsfrei zu belegen (was übrigens nicht 100% bedeutet, sondern nur, das es keine begründeten zweifel an der schuld gibt), ist das rechtssystem bzw die eingesetzten mittel nicht gut genug.
Es gibt auf der ganzen Welt kein Rechtssystem, das Deinen Ansprüchen genügt.
Die Realität ist, das der deutsche Staat schon ein ziemlich gutes System implementiert. Aber auch hier ist die Verurteilung Unschuldiger keinesfalls ausgeschlossen. Ich würde das als "eher unwahrscheinlich" betrachten. Viel wahrscheinlicher ist, dass Schuldige davon kommen. Aber das ist der Preis für unser Rechtssystem, den wir als Gesellschaft bereit sind zu akzeptieren.
Der bekannteste Fall der näheren Vergangenheit war der Lehrer, der von seiner Kollegin der Vergewaltigung bezichtigt wurde und dafür für über 4 Jahre in den Knast kam. Später stellte sich heraus, dass alle Anschuldigungen gelogen waren, und die Frau kam selbst vor Gericht. Der Lehrer ist übrigens nach seiner Entlassung an einem Herzinfarkt gestorben und hat die späte Gerechtigkeit nicht mehr erfahren. Das alles ist eine riesen Sauerei und zeigt, dass auch unser System keinesfalls perfekt ist.
Es gibt auf der ganzen Welt kein Rechtssystem, das Deinen Ansprüchen genügt......
aber das heisst doch nicht, dass das nicht das ziel sein darf/sein muss. und nicht umsonst werden justizirrtümer auch in der presse groß aufgezogen, weil es eigentlich nicht passieren darf. aber überall wo menschen arbeiten /urteilen,passieren fehler.
das darf aber nicht dazu führen, das man erst einmal alle verdächtigen schuldig spricht und eventuell unschuldige als kollateralschaden in kauf nimmt. genau andersherum muss es sein: es sind alle unschuldig bis zum beweis des gegenteils. das ist, noch einmal, der grundsatz der existenziellen rechtsnorm "im zweifel für den angeklagten".
leider herrscht bei vielen hier im forum die andere denkweise......jeder der sport treibt ist potentiell verdächtig, und jeder verdächtige ist potentiell schuldig. soll ER doch das gegenteil beweisen (wobei mir bisher noch niemand sagen konnte, wie man seine unschuld beim dopen beweisen kann). dieser denkweise mag ich mich nicht anschließen.
Eine Unterschrift, ohne die sie quasie Berufsverbot gehabt hätte.
Schau mal übrigens, was Du unterschreibst, wenn Du den Antrag für den DTU- Pass ausfüllst...da steht auch etwas zur Anerkennung der Doping- Richtlinien wenn ich mich recht erinnere...
Und "Ja": wenn Du das nicht unterschreibst darfst Du nicht an den Veranstaltungen die von der DTU genehmigt werden teilnehmen weil Du dann keinen Startpass bekommst.
Also: was soll es denn sein: unterschreiben und Dich damit mit den Doping- Regularien unterwerfen und auch davon profitieren, dass der Verband gegen Doper vorgehen kann oder empfindest Du das als "Erpressung", weil Du ja ansonsten nicht starten darfst?
Ist irgendwie komisch: gegen Doping sind alle, aber nur solange, bis man nicht selber mit den Regularien Probleme bekommt...oder jemand, den man gut findet. Oder man sich in seiner (grenzenlosen) Freiheit eingeschränkt fühlt.
Ihr "Beruf" ist ja Beamtin bei der Bundespolizei, auf Lebenszeit. Das geht auch ohne Schlittschuhlaufen.
Guter Punkt, hahaha...!
Wie hab ich dieser Tage irgendwo gelesen: "der (die) Falsche kämpfte für die richtige Sache...".
Das ist in meinen Augen sehr zutreffend.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!