@trivet und sabine-g: Welches sind jetzt aus Deiner / Eurer Sicht die konkreten populistischen Forderungen von BSW? Nennt bitte belegte Beispiele aus dem Programm oder Reden von Sahra Wagenknecht, damit man konkret darüber diskutieren kann.
Vielleicht würde ich das sogar tun.
Aber abgesehen davon, dass ich, anders als ich das bei Dir vermute, keinerlei rhetorische Kunstkniffe und Tricks beherrsche, haben das ja offensichtlich schon viele andere und qualifiziertere als ich getan, um mal von der DDR wegzukommen hier ein Politikwissenschaftler aus der Pfalz: Politologe zur Wagenknecht-Partei: "Tarnt Populismus als Vernunft"
Daraus: Dabei ist die Partei vor allen Dingen negativ aufgestellt, sie hat noch kaum ein positives Programm. Die Partei zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor allen Dingen Kritik äußert. Und im Endeffekt versucht Sahra Wagenknecht, verschiedene diffuse Protestmilieus in diesen hybriden Querfront-Populismus zu integrieren.
Aber da du gerne anderen Aufgaben gibst:
Sobald du zB belegst, dass Madame das tut, wofür sie gewählt wurde und gut bezahlt wird (die Niederungen der Parlamentsarbeit, siehe zB das verlinkte Schwänzen der Abstimmung über den eigenen Antrag), statt in ihrer Eitelkeit durch die Lande zu ziehen und gebräunt wie Donald Trump ihr spitzes Näschen in jede Kamera zu halten, kannst du bei mir vielleicht wieder ankommen...
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich sehe bei Sarah Wagenknecht ebenfalls eine Nähe zum Populismus. Aber ich finde gut, wenn es in Deutschland eine linke Partei gibt. Sie muss ja nicht gleich den Kanzler stellen.
+1
Zitat:
Themen wie soziale Gerechtigkeit sind aus meiner Sicht wichtig für Deutschland. Wir können als Gesellschaft nur zusammenhalten, wenn die Schere zwischen arm und reich nicht zu weit auseinander driftet.
Früher war die SPD dafür "zuständig". Sie kann aber etwas Ansporn von links gebrauchen, finde ich.
Erneut +1.
Die SPD als ursprüngliche Arbeiterpartei hat mE im wesentlichen ihre (wichtigen u richtigen) Ziele erreicht, sich dadurch aber selbst "abgeschafft" im Sinne von bedeutungslos.
Ähnliches könnte übrigens imho den Grünen blühen, hoffe, die wesentlichen Umweltschutzziele sind/werden bis dahin erreicht.
Zitat:
Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.
Okay, Du (und sabine-g) wirfst Sahra Wagenknecht "Populismus" vor, bist aber nicht selbst in der Lage, konkret zu sagen, bei welchen Forderungen du selbiges erkennst und sie zu nennen.
Markus Linden hetzt schon lange gegen linke und / oder sozialistische Richtungen überall da, wo man ihm Spaltenplatz gibt, nichts Neues und was mich interessieren würde.
Frage: Von welcher/n Partei/en stammt der programmatische Satz: "Wir setzen auf neue und saubere Technologien statt auf Verbote." BSW, SPD, Grüne, CDU, FDP, AFD, PdL .
Wenn man diesen Thread liest, würde man glauben, von BSW.
Ps. Wie sieht die Bilanz von Cem Özdemir und der Ampel für die ökologische Landwirtschaft aus? IMHO: keine Ergebnisse.
Okay, Du wirfst Sahra Wagenknecht "Populismus" vor, bist aber nicht selbst in der Lage, konkret zu sagen, in welchen Forderungen du selbiges erkennst.
Natürlich haben Sahra Wagenknecht und die BSW zumindest populistische Züge. Welche Partei hat diese denn nicht? Ein Minimum an Populismus ist wahrscheinlich sogar notwendig, um an die Wähler heranzukommen. Und natürlich hat sie ein paar Themenfelder herausgearbeitet, die viele bewegt. Sie verspricht dafür eine Lösung, die in der Rhetorik einfach anmutet, was sie natürlich nicht ist. Und natürlich fokussiert sie dann genau die Themen, der gerade das größte Erregungspotential haben und irgendwie in ihre Agenda passen. Würde sie das nicht machen, wäre sie nicht so erfolgreich.
Die Grünen waren genau so erfolgreich. Nur ist deren Hauptthema gerade i die zweite Reihe gerückt. Auch sie hatten vermeintlich einfache Lösungen. Und sie wurden von der Komplexität des Themas eingeholt. Auch sie glauben genau zu wissen, was diese Land braucht. Und wenn es jemand nicht verstanden hatte, musste man es (dem Dödel) einfach nur besser erklären.
Wir haben in allen Parteien ein hohes Maß an Populismus. Nur nennen wir den anders, wenn wir uns mit deren Antworten auf bestimmte Themen eher identifizieren können.
Edit: Ich hätte hier auch alle andere Parteien aufführen können, habe aber bewusst auf die BSW (weil konkret Thema) und die Grünen (weil hier stark supported) entschieden.
Geändert von Genussläufer (25.08.2024 um 11:03 Uhr).
Problematisch finde ich Wagenknechts Verhältnis zum Umweltschutz. In allen praktischen Fragen scheint ihr der egal zu sein.
Keine Sorge, das wird sich wieder glatt ziehen. Wir haben immer diese Bewegungen in die eine Richtung und dann starke Korrekturen dagegen. Wenn der Rauch von Heizungsgesetz & co. verflogen sind, werden diese Themen wieder deutlich an Relevanz gewinnen. Und dann müsste auch eine BSW reagieren.
Man muss ja nicht gleich so agieren wie Angie. Die hat sämtliche grünen Themen vorab selbst besetzt, um keinen Raum für die Grünen zu lassen. Leider ist dabei auf der rechten Seite ein ziemlich großes unbestelltes Feld verblieben. Da ist jetzt die AfD. Auch das wird sich wieder nivellieren. Dann wird wieder in der Ökologie mehr Raum sein.
Das kostet halt wieder ein paar Jahre. So funktioniert aber unser Wahlsystem
Und natürlich hat sie ein paar Themenfelder herausgearbeitet, die viele bewegt. Sie verspricht dafür eine Lösung, die in der Rhetorik einfach anmutet, was sie natürlich nicht ist.
Würden die Kritiker hier konkret welche benennen, könnte man über die Lösungen diskutieren.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Wir haben in allen Parteien ein hohes Maß an Populismus. Nur nennen wir den anders, wenn wir uns mit deren Antworten auf bestimmte Themen eher identifizieren können.
Frage: Von welcher/n Partei/en stammt der programmatische Satz: "Wir setzen auf neue und saubere Technologien statt auf Verbote." BSW, SPD, Grüne, CDU, FDP, AFD, PdL .
Wenn man diesen Thread liest, würde man glauben, von BSW.
Nicht nur, wenn man diesen Fred liest.
Wenn ich hier
die Wahlprogramme anschaue, dann steht bei BSW: Eine Klima-, Energie- und Technologiepolitik, die Treibhausgase im Verkehrssektor durch Einsparziele technologieoffen mindert, statt mit dem Verbrenner-Aus und ruinösen Energiesanktionen den ökologischen Umbau zu erschweren.
Würden die Kritiker hier konkret welche benennen, könnte man über die Lösungen diskutieren.
Das lohnt mit dir einfach nicht, das hatten wir hier schon zigfach.
Ad Klimaschutz, etwas polemisch zB hier: Die wirre Klimapolitik der Sahra Wagenknecht
Daraus: Klimapolitik werde auf dem Rücken der weniger Begüterten ausgetragen, heißt die unterschwellige Botschaft im BSW-Programm. Da schimmert Wagenknechts alte Klassenkampf-Rhetorik durch. Nicht einmal den totalitären Begriff vom “Umerziehen” scheut sie.
Im braunen Fahrwasser
Mit der Melodie fischt allerdings die AfD schon länger erfolgreich nach Wählern. Zwar leugnen Wagenknecht und ihre Gefolgsleute nicht, dass der Klimawandel eine ernste Herausforderung sei – anders als die braunen Kameraden. Aber wie diese will Wagenknecht der EU den wichtigsten Hebel für die Beendigung des fossilen Zeitalters entwinden: die CO2-Bepreisung und den dazugehörigen Emissionshandel.
Der Effekt wäre: Öl, Gas und Kohle würden wieder deutlich billiger und die erneuerbaren Energien massiv ausgebremst. Erst recht, weil Wagenknecht nichts dabei findet – Kriegsgreuel hin und her -, die gerade gewonnene Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen aufzugeben. Ganz auf der Linie der AfD plädiert die ehemalige Linkenpolitikerin für den Abschluss langfristiger Verträge. Im Gegenzug stellt das Tandem Verbrauchern und Industrie sinkende Energiepreise in Aussicht. Natürlich zum Wohl auch von Arbeitsplätzen.
Klimakosten fallen unter den Tisch
Kein Wort hingegen findet sich in dem Europawahl-Papier zu den expotenziell in die Höhe schießenden Klimakosten und wer die tragen soll. Da können die Experten noch so sehr vor unkontrollierbaren Extremwettern und Gesundheitsgefahren warnen, sollte das Tempo der Erderwärmung nicht schleunigst gebremst werden.