Ich würde es begrüßen, wenn du deinen Standpunkt, wenn du ihn schon öffentlich teilen willst einigermaßen nachvollziehbar begründest.
Wie du an den obigen Beiträgen siehst, haben auch andere User hier im Forum, wie z.B. Harm den Eindruck gewonnen, dass das Hauptargument, weshalb du Zweifel an der Leistung von Blummenfelt und Wout van Aert säst einfach nur deren Leistung und deren Körperbau sind.
Ich bin übrigens keineswegs der Meinung, dass im Leistungssport stets die Unschuldsvermutung gelten müsste. Wenn jemand mit einschlägig doping-vorbelasteten Ärzten oder Trainern mit Dopingvergangenheit zusammenarbeitet, dann ist er für mich automatisch durch, auch ohne dass er selbst sich nachweislich etwas zu Schulden kommen hätte lassen. Auch eine unglaubwürdige Leistungsentwicklung mit auffallenden Leistungssprüngen im höheren Trainingsalter könnte jenseits eines positiven Tests ein nachvollziehbares belastendes Indiz sein.
Man muss durchaus nicht blauäugig und naiv in der Welt des Leistungssportes unterwegs sein und man darf sich bestimmten Grenzen der Sportgerichtsbarkeit z.B. bei TUEs durchaus bewusst sein.
Aber wenn man öffentlich Zweifel an der Leistung von Sportlern streut, dann darf es auf keinen Fall nur auf der puren Leistung und erst recht nicht in Verbindung mit Körperbaumerkmalen begründet sein. Das Erbringen einer möglichst hohen Leistung ist nunmal das Wesen des Leistungssportes.
Folgend aus deiner Aussage wären doch UAE und auch Jumbo bei dir durch samt den Profi, die für diese Teams fahren? Pogacar arbeitet mit Gianetti und Jumbo ist der Namensnachfolger von Rabobank.
Die Unschuldsvermutung ist vor Gericht wichtig. In dieser Debatte wird sie aber als Totschlagargument eingesetzt.
Ich möchte Dir das an einem Beispiel verdeutlichen. Es ist ein drastisches Beispiel, das man als Parallele sicher nicht überstrapazieren darf. Ich hoffe, Du kannst Dich darauf einlassen und verstehst das Argument, das ich damit verknüpfen möchte.
Stelle Dir vor, in Deiner Nachbarschaft hörst Du regelmäßig ein Ehepaar lautstark streiten. Die Frau begegnet Dir häufig mit einem blauen Auge, oder mit einem Arm im Gips. Nach eigener Aussage sei sie die Kellertreppe hinuntergefallen oder habe sich beim Sport gestoßen. Die Kinder wirken verstört, haben blaue Flecke und schlagen in der Schule andere Kinder. Du hast den starken Verdacht, dass es in dieser Familie häusliche Gewalt gibt, deren Opfer die Frau und die Kinder sind.
Du sprichst mit einem Nachbarn darüber. Der herrscht Dich an, Du hättest keine Beweise, zudem gälte die Unschuldsvermutung, schließlich seien wir ein Rechtsstaat. Da hat er recht. Du hast keine Beweise und es gilt die Unschuldsvermutung. Du lässt die Sache auf sich beruhen und drehst den Fernseher lauter, wenn Du drüben die Frau oder die Kinder schreien hörst.
Manchmal hat man eben keine Beweise. Sondern nur Indizien oder einen Verdacht. Trotzdem kann man auf eine Sache aufmerksam werden und über sie sprechen. Freilich nicht so, wie man über eine erwiesene Tatsache sprechen kann (im Sinne einer Tatsachenbehauptung). Dann würde man die Schwelle zur üblen Nachrede überschreiten, was nicht richtig ist. Aber einfach die "Klappe zu halten", wie phonofreund charmanterweise fordert, ist nach meinem Verständnis nicht genug. Etwas Courage darf schon sein, schließlich gibt es ja auch Opfer.
Vingegaard war im Hochgebirge derart überlegen, dass er die Tour in jedem anderen Team auch gewinnen hätte können. Wohlgemerkt "gewinnen hätte können", denn speziell bei Stürzen ist ein starkes Team von besonderem Vorteil, wenn es darum geht, den Kapitän wieder an die Spitze heranzuführen. In Wahrheit hatte er mit Pogacar nur einen Gegner, hätte immer nur an seinem Hinterrad bleiben müssen und an den langen Anstiegen Zeit herausfahren können. Tatsächlich hätte der Rennverlauf kaum anders ausgesehen, auch wenn er da und dort mehr Zeit verloren hätte, wie etwa bei der Kopfsteinpflasteretappe, dafür hätte er anderen Anstiegen mehr Zeit herausholen können.
Stimme dem Ansatzweise zu, aber wenn ich mich daran erinnere wie lange auch an den schwersten Anstiegen Jonas noch mind. 1 Helfer dabei hatte (meistens sogar 2 mit Kuss und WvA) gegenüber Pogi, der die Dritte Woche alleine fahren musste.
Im Grunde würde ich aber zustimmen und glaube auch, dass Jonas die Tour in den meisten anderen Teams gewonnen hätte. Eine Schwäche hat er in meinen Augen nicht offenbart.
Zusätzlich hat er ja sogar noch im Gentleman-Style auf Pogi nach dessen Sturz auf Etappe 17 gewartet.
Ein verdienter Sieger
Bei den Frauen geht der Jumbo Visma Reigen weiter.
Ich habe gestern nur die letzten 25km geschaut. Aber was da alles passiert ist: OMG. Die Damen waren zum Teil unkonzentriert und dadurch gab es auch gut Abrieb. Das Finale haben dann 4+2 starke Frauen bestritten. Der Sprint der Siegerin war dann allerdings sehr deutlich.
Gewiss ist es schwer, zu wissen wer dopt. Aber zu wissen, wer nicht dopt, halte ich für unmöglich. Also sage mir bitte, wer es im Radsport ungedopt an die Weltspitze geschafft hat und woher Du das weißt.
Da Du den Radsport so hervorhebst? Weisst Du es denn z. B. im Triathlon?
Da Du den Radsport so hervorhebst? Weisst Du es denn z. B. im Triathlon?
Wir sind hier im TdF-Thread, da sollte eine Hervorhebung des Radsports gestattet sein. Wie sollte es Arne (oder sonstwer) es für den Triathlon wissen können?
Gewiss ist es schwer, zu wissen wer dopt. Aber zu wissen, wer nicht dopt, halte ich für unmöglich. Also sage mir bitte, wer es im Radsport ungedopt an die Weltspitze geschafft hat und woher Du das weißt.
Aus erkenntnistheoretischer Sicht ist es natürlich unmöglich zu wissen, ob jemand nicht dopt. Aber es gibt Fahrer, gegen die nie ernsthafte Dopinganschuldigungen erhoben wurden und die bis heute unter Experten als sauber gelten. Bekanntestes Beispiel ist Greg LeMond, der allerdings zu einer Zeit erfolgreich war, als Dopingmittel nicht den ganz großen Leistungsunterschied erzeugt haben.