Als vor einigen Jahrhunderten jeder gläubig gewesen sei, wäre dies kein wirklicher Glaube gewesen, sondern das gefühlte Wissen jener Zeit. Erst heute handele es sich wieder um wahren Glauben, da die Vernunft in eine andere Richtung weise. Die Vernunft bestimmt, was Glaube sei.
In der Wissenschaft kommt er zum gegenteiligen Befund: Was heute wissenschaftlicher Mainstream ist, sei eine Sache des Glaubens ihrer Vertreter. Hier bestimmt der Glaube, was Vernunft sei.
Für mich ist die spannende Frage, ob es scheinbar Unerklärliches oder einen Gott o.ä. geben kann.
Selbstverständlich kann es das.
Zitat:
Zitat von keko#
Können wir das tatsächlich komplett ausschließen?
Nein.
Zitat:
Zitat von keko#
Können wir das als Menschen überhaupt beantworten?
Nein.
Zitat:
Zitat von keko#
Welche Mittel haben wir, um das zu beantworten oder auf diese Frage einzugehen?
Die Logik, ansonsten nicht viel.
Die Antworten müssen allerdings exakt gleich ausfallen, wenn Du nach der Zahnfee gefragt hättest. Du stellst Fragen, die sich nicht sinnvoll beantworten lassen (no offense).
Ganz anders sieht es aus, wenn nach konkreten Eigenschaften eines Gottes gefragt wird, oder nach konkreten Taten, die ihm zugeschrieben wurden. Das sind Dinge, die wir untersuchen können. Mit dem bekannten Ergebnis.
Das prägt auch die religiöse Debatte: Wo immer es konkret wird (zum Beispiel in den Erzählungen der Bibel), und damit einer näheren Untersuchung zugänglich, beginnt nach meiner Wahrnehmung ein gewisser Slalom: War Maria nach der Geburt ihres Kindes noch Jungfrau - egal. Konnte Jesus Fische vervielfältigen – ist eine Metapher. Half Gott dabei, 42 feixende Jugendliche von Bären zerreißen zu lassen, die einen Wandersmann als "Kahlkopf" hänselten – ein Gleichnis. Schuf Gott die Erde vor der Sonne – nicht wörtlich nehmen. Empfiehlt die Bibel das Steinigen der eigenen ungehorsamen Kinder – muss man im Kontext sehen.
Gott wird dabei systematisch jeder Nachweisbarkeit entzogen. Früher war das ganz anders und die Kirche ehrgeiziger: Während des gesamten Mittelalters versuchte man, die Existenz des christlichen Gottes zu beweisen. Heute begnügt man sich damit, dass der Beweis seiner Nichtexistenz fehlschlägt.
Wie immer: Das ist meine persönliche Meinung, und die kann natürlich auch falsch sein.
Mathematisch gibt es keinen Bruch oder Grenze nach 3 Dimensionen. Das Problem liegt bei uns.
Natuerlich liegt es nur an uns und unseren Konzepten. Mathematik und Physik wie wir sie betreiben sind ja auch "unsere" Konzepte, die nur mit unserem Bewusztsein funktionieren ....
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Zähne zusammenbeißen und die Brocken runterschlucken!
Natuerlich liegt es nur an uns und unseren Konzepten. Mathematik und Physik wie wir sie betreiben sind ja auch "unsere" Konzepte, die nur mit unserem Bewusztsein funktionieren ....
Warum denkst Du, dass Mathematik und Physik nur mit einem Bewusstsein, wie es für den Homo Sapiens typisch ist, funktioniert?
Ich bin bisher naiv davon ausgegangen, dass auch Außerirdische den Satz des Pythagoras entdecken, und ihn auf eine für uns nachvollziehbare Weise formulieren würden. Sie fänden auch das gleiche Periodensystem der Elemente.
Vielleicht sähe die mathematische Beschreibung der physikalischen Sachverhalte anders aus als bei uns. Aber die mathematischen und physikalischen Gesetze wäre mit unseren kompatibel (übersetzbar). Was bringt Dich zu der Überzeugung, es sei nicht so?
Eher lässt sich wohl davon ausgehen, dass sich ihre religiösen Ansichten völlig von den unseren unterscheiden würden. Unsere Überzeugung, der Schöpfer des Weltalls sei in Menschengestalt auf einem Esel in die Stadt Jerusalem hineingeritten, um das Böse zu besiegen, würde sie vermutlich erheitern, meinst Du nicht?
Warum denkst Du, dass Mathematik und Physik nur mit einem Bewusstsein, wie es für den Homo Sapiens typisch ist, funktioniert?
Ich bin bisher naiv davon ausgegangen, dass auch Außerirdische den Satz des Pythagoras entdecken, und ihn auf eine für uns nachvollziehbare Weise formulieren würden. Sie fänden auch das gleiche Periodensystem der Elemente.
Vielleicht sähe die mathematische Beschreibung der physikalischen Sachverhalte anders aus als bei uns. Aber die mathematischen und physikalischen Gesetze wäre mit unseren kompatibel (übersetzbar). Was bringt Dich zu der Überzeugung, es sei nicht so?
Eher lässt sich wohl davon ausgehen, dass sich ihre religiösen Ansichten völlig von den unseren unterscheiden würden. Unsere Überzeugung, der Schöpfer des Weltalls sei in Menschengestalt auf einem Esel in die Stadt Jerusalem hineingeritten, um das Böse zu besiegen, würde sie vermutlich erheitern, meinst Du nicht?
Es kann gut sein, daß der Satz des Pythagoras für Außerirdische genauso funktioniert. Aber wir, mit unserem Bewußtsein eines homo sapiens, können in der Mathematik auch nur das als richtig erkennen, was wir mit unserem Hirn verarbeiten können (Wie ein Programm, das für Windows XP geschrieben wurde nicht auf DOS 3.1 läuft). Es gibt Bereiche in der Mathematik, die wir schlichtweg nicht "verarbeiten" bzw. begreifen können. Jeder konstruiert sich doch eine stabile Version der "Wirklichkeit". Aber es ist nur eine Version der Wirklichkeit - es ist niemals die Wirklichkeit ... Mathematik ist ein in sich schlüssiges System und ein extrem scharfes Werkzeug (ich bin der letzte, der der Wissenschaft ihren Rang absprechen will, aber sie darf eben nicht zum Religionsersatz werden, d.h.: als das allumfassend alles Erklärende.), aber auch sie hat ihre Grenzen. Die liegen bei uns und unserem Verstand und unserem Bewußtsein ...
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neo, Du sagst, die Mathematik und Physik, wie wir sie zu betreiben in der Lage sind, sei letztlich ein Abbild unserer Erkenntnisfähigkeit, und nicht der Wirklichkeit. Müsstest Du dieses Argument nicht auch auf die Religionen anwenden? Dass wir Gott nach unserem Bilde schufen, nicht umgekehrt?