Ich habe die zwei Tage vor dem Wettkampf bewusst sehr viel Kochsalz gegessen (Salzstangen, Brezeln, zweimal Suppe, die Nudeln nochmal extra gesalzen), weil ich bei Hitzerennen die Erfahrung gemacht habe, dass das Krampfrisiko damit deutlich gesenkt wird, weil direkt im Rennen kann man nur eine begrenze Menge Natrium aufnehmen, ohne sich dabei den Magen zu verderben. Im Wettkampf selbst hatte ich dann über 10 Stunden lang übrigens keinerlei Krampfprobleme (im Ggs. zu dem 2013er-Rennen, bei dem ich wesentlich schneller war, nach 5 Rennstunden mich aber immer an der Krampfschwelle bewegte).
In Verbindung mit dem Wasserschlucken beim Meerschwimmen (dessen Menge halt schwer kalkulierbar ist) könnte das schon ein Faktor gewesen sein. Bei vielen Wettkampfintervallen der vergangenen Wochen war die Herzfrequenz (und damit der Stress für die Pumpe) weitaus höher als in der auslösenden Situation gestern im Wettkampf. Die Herzfrequenz unmittelbar vor der Episode lag gerade mal bei 117 (Abfahrt auf der Palani-Road mit Abzweigung auf den kuakini-HWY).
Wobei ich die Salzaufnahme schon für sehr unwahrscheinlich halte als Auslöser. Der Körper kann das die Tage davor und auch in der Anfangsphase des Rennens noch gut regulieren, zumal Du gut getrunken haben wirst - in gut hydriertem Zustand verträgt man höchstwahrscheinlich auch einiges an Meerwasser, zudem macht eine Hypernatriämie nicht primär eine Herzrhythmusstörung. Vorhofflimmern sowie paroxysmale Tachykardien sind ja bei Ausdauersportlern nicht selten, hier ist z.B. ein schöner Fallbericht :
Ich würde normales EKG sowie ( sicherheitshalber)Herzecho machen lassen und dann eine Ergometrie in einer Sportmedizinischen Praxis, damit der niedergelassene Kardiologe nicht sein Ergometer in Rechnung stellen muss, wenn Du es bei 400 Watt zerlegst. LZ-EKG führt meist zu nix, weil sich bei Sportlern die Störungen in Ruhe oft nicht zeigen, wenn sie sonst hochleistungsfähig sind.
Danke fürs mitfiebern. Es war definitiv mein härtestes Rennen. Die Hitze war not normal. Klar Hawaii ist nicht Wales. Aber gestern war das hier ein brutaler Brutkasten, was man ja auch an der Siegerzeit sieht.
Bin so stolz und froh das Ziel gesehen zu haben. War paar mal kurz vorm Gehen. Dann aber immer wieder einen Schritt vor den anderen getan und als 150.gesamt bzw. 26.AK meine eigenen Erwartungen übertroffen. Total krass.
Rhythmusstreifen gibt es nicht, da ich ja wie gesagt, kurz vor Eintreffen des Sanis von der Aid-Station wieder geflohen bin und der Puls zu dem Zeitpunkt auch wieder normal war, so dass man dort wohl auch nichts hätte dokumentieren können.
Natürlich werde ich versuchen, es daheim nochmal differenziert abklären zu lassen, aber bin skeptisch, ob man da was finden wird, da schon während des Wettkampfes abRad-km 40 und auch jetzt wieder alles normal war..
Jetzt wirst du nix mehr finden, es sei denn du hast "Glück", dass sich ne Episode während eines Langzeit EKGs zeigt!
Abhilfe schafft hier ein sog. "Event Recorder". Er kann vom Patienten selbst aktiviert werden.
Vorhofflimmern ist chronisch, gefährlich (Thrombenbildung) und sollte abladiert werden.
Leider inzwischen sehr häufig in der Ausdauerszene! aber das weisst du ja alles selbst!
An alle Finisher: Herzlichen Glückwunsch für die tollen Leistungen unter hammerharten Bedingungen!!
@flachy:
Wann und wo wird jetzt morgen der Grill angeschmissen?
Oder sollen wir nen 'Kindergeburtstag' im taco bel feiern und du darfst auf dem Thron sitzen?
Mein erster Hawaiistart und irgendwie ist hier nichts wie bei anderen Veranstaltungen, aber egal wie: Es ist der absolute Hammer, freue mich schon auf die Siegerehrung, die ja aus deutscher Sicht auch sehr positiv ist.